Interview mit Ostfrieslandkrimi-Autorin Marlene Menzel zu »Inselmanege auf Spiekeroog«

Ostfrieslandkrimi-Autorin Marlene Menzel im Interview zu ihrem neuen Titel »Inselmanege auf Spiekeroog«

Der neue Ostfriesenkrimi "Inselmanege auf Spiekeroog" aus der Reihe "Anke Petersen und Reik Büttner ermitteln " von Marlene Menzel ist jetzt erschienen. Näheres verrät uns die Autorin im Interview!

Ihr neuer, spannender Ostfrieslandkrimi heißt „Inselmanege auf Spiekeroog“. Worum geht es darin?

Inselkommissarin Anke Petersen möchte unbedingt mit ihrem Kollegen und Freund Reik Büttner den Zirkus besuchen, der auf Spiekeroog gastiert. Kaum sehen sie sich die Aufführung an, stürzt eine beliebte Artistin mitten in der Manege zu Tode. Bei den Ermittlern schrillen sofort die Alarmglocken, denn Mirja Halfwassen war eine exzellente Akrobatin, und dass das Auffangnetz zufällig an dem Abend, an dem sie taumelnd vom Seil fällt, an gleich mehreren Stellen reißt, ist dann doch ein Zufall zu viel. Schon bald gibt es mehrere Verdächtige unter den Artisten, und ein altes, dunkles Geheimnis scheint der Schlüssel zur Lösung zu sein. Musste Mirja sterben, weil sie einer unangenehmen Wahrheit auf der Spur war?

Die Idee, den gerade auf Spiekeroog angekommenen Zirkus zu besuchen, stammt von Anke Petersen. Welchen Grund hat sie dafür?

Anke erinnert ‚Zirkus Mentjes‘ an alte Zeiten mit ihrem Vater, zu dem sie heute keinen Kontakt mehr hat, weil er sich nach der Scheidung der Eltern zurückzog. Sie ist immer mal wieder traurig deswegen, sieht aber nach vorn. In ihrem Kollegen und besten Freund Reik hat sie einen Ersatzvater gefunden, der sie unterstützt und ihr zuhört, wenn sie es braucht. Die Kommissarin träumt im Zirkus gern von der Vergangenheit, als noch alles in Ordnung war und es keine Probleme innerhalb ihrer Familie gegeben hat.

Kommissar Reik Büttner sträubt sich zunächst gegen den Besuch, kommt dann aber doch mit. Wie würden Sie das Verhältnis der beiden Ermittler beschreiben?

Reik findet den Zirkus zwar zunächst kindisch und glaubt, dass dort nur Familien hingehen, doch als er Ankes glänzende Augen sieht, wenn sie davon spricht, tut er ihr den Gefallen und springt über seinen Schatten. Die beiden sind beste Freunde und enge Vertraute, seit Anke auf die Insel kam. Ihre Sorge, mit ihrem alteingesessenen Kollegen aneinanderzugeraten, weil sie aus Hamburg stammt und er seit zwanzig Jahren auf Spiekeroog arbeitet, lösten sich gleich am ersten Tag in Luft auf. Reik ist für Anke ein Fels in der Brandung und guter Zuhörer, wenn sie Probleme hat oder bei einem Fall feststeckt. Sie ergänzen sich mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen perfekt und lösen dadurch jeden noch so verzwickten Fall.

Die Menschen in einem Zirkus stellt man sich oft als große Familie vor. Wie sieht es in diesem Zirkus aus?

In diesem besonderen Fall gibt es sehr viele unterschiedliche Charaktere, die aufeinandertreffen und nicht selten aneinandergeraten. Die Stimmung im ‚Zirkus Mentjes‘ ist angespannt, auch wenn man versucht, den Zuschauern einen anderen Eindruck zu vermitteln und hin und wieder auch vor den Inselkommissaren betont, eine große glückliche Familie zu sein. Die Wahrheit sieht anders aus, denn Geheimnisse, Lügen, Familienstreitigkeiten und dunkle Vergangenheiten drohen, den Zirkus von innen heraus zu zerstören.

Gehen Sie auch so gerne in den Zirkus wie Anke Petersen, oder wie kamen Sie auf die Idee, einen Zirkus zum Schauplatz Ihres Ostfrieslandkrimis zu machen?

Ich selbst war nur als kleines Kind im Zirkus und später noch einmal im „Zirkus des Horrors“, der etwas ungewöhnlicher ist. Auf die Idee kam ich vielmehr, weil es auf Spiekeroog tatsächlich einen kleinen Zirkus namens „Circus Tausendtraum“ gibt, welcher in den Oster- und Sommerferien sein Zelt auf der Insel aufbaut. Man erlebt dort Artisten in der Manege, Erzähltheater, Spielfeste und Workshops für Groß und Klein, kann mitmachen und etwas von den Profis lernen, wenn man möchte. In einer Sondervorstellung steht man dann sogar selbst vor Publikum.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.