Der neue Ostfriesenkrimi "Inseltee auf Spiekeroog" aus der Reihe "Anke Petersen und Reik Büttner ermitteln " von Marlene Menzel ist jetzt erschienen. Näheres verrät uns die Autorin im Interview!
Ihr neuer Ostfrieslandkrimi aus der Spiekeroog-Reihe heißt „Inseltee auf Spiekeroog“. Worum geht es darin?
Der berühmte Teefabrikant Friedrich Mommsen fällt während einer seiner beliebten Zeremonien auf Spiekeroog tot um! Er wurde vergiftet, aber von der „Tatwaffe“ fehlt jede Spur. Nicht nur Kommissar Reik Büttner war live dabei, sondern auch Inselarzt Klaas Pannkok. Zusammen mit Kollegin Anke ermitteln sie in diesem verzwickten Fall voller Geheimnisse, Drohungen und Lügen. Es stellt sich heraus, dass auch das Opfer mehr als eine Leiche im Keller hatte. Anke und Reik stehen vor einem Rätsel, weil so gut wie jeder der Gäste ein Motiv hat. Außerdem bleibt eine Frage: Wie hat es der Täter geschafft, Mommsen vor allen Augen zu vergiften und dann auch noch die „Mordwaffe“ loszuwerden?
Wie wichtig ist Tee in Ostfriesland?
Den Ostfriesen ist das Teetrinken sogar sehr wichtig. Nicht nur, dass sie richtige Zeremonien abhalten, die strengen Regeln folgen, sie sind auch noch Weltmeister im Teetrinken. Das zeigt der aktuelle Teereport des Deutschen Tee- und Kräuterteeverbandes. Der Teekonsum in Ostfriesland liegt mit einem Jahresverbrauch von 300 Litern pro Person weit vor den großen Teenationen Irland und Großbritannien. Tee ist an den Küsten und auf den Inseln weit verbreitet und wird gern mit Sahne und Kluntjes genossen.
Wie läuft so eine Teezeremonie traditionell ab?
Zuerst wird ein großes Stück Kandis, das sogenannte Kluntje, in die Tasse gelegt. Dafür wird niemals ein Löffel oder gar die Hand benutzt, sondern eine kleine Kluntjezange, die Standard bei der Zeremonie ist.
Der gezogene Tee wird anschließend langsam in die Tasse gegossen, etwa halb voll, bis nur noch eine Spitze des Zuckerstücks zu sehen ist. Das Knacken des Kluntjes bedeutet, dass der Tee die richtige Temperatur hat. Daraufhin lässt man die Sahne vorsichtig am Rand der Tasse einlaufen. Dies passiert mit dem sogenannten „Rohmlepel“, dem Sahnelöffel. Nun ist Zeit zum Innehalten. Der Teetrinker beobachtet, wie sich die Sahne langsam ausbreitet und verschwindet. Er wartet, bis das „Wulkje“, die Sahnewolke, aufsteigt. Der Löffel wird auch dann nicht benutzt, sondern nach dem Trinken in die Tasse gestellt, um anzuzeigen, dass man keine weitere mehr möchte. Wenn man sich an all diese Vorgaben der traditionellen ostfriesischen Teezeremonie hält, erhält man das gesamte Geschmacksspektrum der norddeutschen Teekultur, von sanft (Sahne) über bitter (Tee) bis hin zu zuckersüß (Kluntje).
Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.