Jan Olsen im Interview zu »Die Leiche im Beifang«

Ostfrieslandkrimi-Autor Jan Olsen im Interview zu seinem neuen Buch "Die Leiche im Beifang".

Interview "Die Leiche im Beifang"

»Die Leiche im Beifang« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Worum geht es darin?

Jan Olsen: Es beginnt, wie so oft, mit dem Fund einer leblosen Person, einer Leiche. Eine solche wird entdeckt, als die Krabbenkutter im Greetsieler Hafen entladen werden. Schnell wird Hauptkommissarin Ruth Fasan und ihrem jungen Kollegen Kommissar Hagen Reese klar, dass es sich um Mord handelt. Der Tote ist kein Unbekannter, denn er sorgte in dem Fischerdorf jüngst für einigen Ärger, weil er in verschiedene Gebäude eingebrochen war. Diese Einbrüche führen die Ermittler schließlich auf die Spur des Mörders – und enthüllen eine tragische Geschichte.

Beifang, nicht gerade ein gebräuchlicher Begriff, worum handelt es sich dabei?

Jan Olsen: Beifang werden all jene Meerestiere genannt, die neben dem eigentlichen Fang in die Netze der Fischer gehen, also eigentlich unerwünscht sind, aber nun mal leider trotzdem gefangen wurden. Es gibt viele Bemühungen, den Beifang zu reduzieren, denn im Grunde stellt er eine enorme Ressourcenverschwendung dar. Die Greetsieler Krabbenfischer haben aber einen Weg gefunden, den Beifang zu verwerten und nicht einfach über Bord zu werfen (die meisten Meerestiere überleben das nicht) oder zu entsorgen. Es wird Tierfutter daraus gemacht. Das Thema Beifang spielt in der modernen Fischerei aus umwelttechnischen Gründen eine große Rolle, und es wird viel darüber nachgedacht, wie der Beifang vermieden werden kann. Dies tun die Greetsieler Krabbenfischer ebenfalls. In meinem Ostfrieslandkrimi wird dieses Thema aber nur kurz angeschnitten, denn hauptsächlich geht es ja darum, einen Mord aufzuklären.

Die Praxis einer Psychologin steht im Mittelpunkt des Falls. Was hat es damit auf sich?

Jan Olsen: Die Psychologin hatte in der Vergangenheit für die Polizei einmal als Profilerin gearbeitet. Das ist für Ruth Fasan natürlich besonders interessant. Und wie sich zeigt, sind die Klienten dieser in Greetsiel praktizierenden Psychologin in den aktuellen Mordfall wohl irgendwie verstrickt. Eine verzwickte Sache.

Schwimmer oder Nichtschwimmer zu sein, ist für die Menschen/Seeleute an der Nordseeküste von besonderer Bedeutung. Inwieweit spielt diese Thematik auch eine Rolle in Ihrem neuen Ostfrieslandkrimi?

Jan Olsen: Nicht jeder Mensch, der an der Küste aufwächst, lernt zwangsläufig schwimmen. Es gibt viele Gründe, die dazu führen könnten, dass eine Person des Schwimmens nicht mächtig ist. Das tiefe Wasser sollten solche Menschen lieber meiden. Aber auch das ist manchmal nicht möglich, da ungeplante Geschehnisse dazu führen können, dass genau das passiert: ein verheerender Sturz ins Meer. Inwieweit dies für »die Leiche im Beifang« relevant ist, muss jede Leserin und jeder Leser aber selbst herausfinden.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.