Interview zum Buch „Kuchenmord auf Langeoog“
1. »Kuchenmord auf Langeoog« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Worum geht es in Ihrem neuen Buch?
Julia Brunjes: Eine ältere, sehr vermögende Dame lädt zum Kuchenessen in ein nobles Strandhotel auf Langeoog ein. Es kommen Verwandte und Bekannte. Kaum jemand mag sie – aber es will sich niemand mit ihr verderben. Nach dem gemeinsamen Kuchenessen findet man die Dame tot in ihrem Sessel. Sie hatte wohl noch etwas die Aussicht auf die Nordsee genießen wollen. Irgendjemand aus der Kuchengesellschaft scheint zurückgekehrt zu sein und der herzkranken Frau einen Stromschlag mit einem Elektroschocker versetzt zu haben. Einer der Gäste hat es ganz besonders eilig, die Insel zu verlassen. Kommissar Jonte Visser kann das gerade noch verhindern. Der Mann scheint hoch verdächtig zu sein. Aber dann nimmt der Fall eine Wendung: Eine verrückte Messerstecherin, die das Mordopfer vor Jahren schon mal angegriffen hat, wurde inzwischen aus der geschlossenen Psychiatrie entlassen. Sie war nicht nur zur Tatzeit auf Langeoog, sie besitzt auch einen Elektroschocker und hat außerdem das Mordopfer gehasst. Der Fall scheint schon gelöst – aber so einfach ist es dann doch nicht. Jonte Visser und Fenja Bruns kommen schließlich noch auf eine ganz andere Spur.
2. Der Klappentext deutet darauf hin, dass es vor dem Mord an Marte Hagendonk gewisse Spannungen innerhalb der Familie Hagendonk gab …
Julia Brunjes: Marte Hagendonk ist zu ihrer Umgebung ziemlich gemein und selbstherrlich. Es gibt innerhalb und außerhalb der Familie viele, die einen guten Grund haben, sie nicht zu mögen oder ihr vielleicht sogar den Tod zu wünschen. Und dann gibt es da auch noch handfeste wirtschaftliche Interessen, die eine Rolle spielen und denen Frau Hagendonk durch ihre Sturheit im Weg steht.
3. Liebenswert ist Marte Hagendonk tatsächlich nicht gerade. Fällt es Ihnen als Autorin leichter, unsympathische Figuren zu Mordopfern werden zu lassen?
Julia Brunjes: Ja, unsympathische Mordopfer sind insofern für einen Krimi-Autor besonders dankbar, weil man immer genug Motive zur Auswahl hat. Aber das funktioniert genauso gut auch andersherum: ein Mensch, den alle mochten und bei dem sich niemand einen Grund vorstellen kann, weshalb jemand ihn ermorden wollte. Einen gibt es dann doch, sonst wär’s kein Krimi.
4. Fenja Bruns und Jonte Visser ermitteln nun schon in ihrem 18. Fall auf Langeoog. Was macht die beiden als Ermittlerteam so besonders?
Julia Brunjes: Jonte Visser und Fenja Bruns sind eigentlich ganz normale Polizisten. Das Besondere sind die Umstände, unter denen sie ermitteln müssen: eine kleine Insel, auf der man mit dem Fahrrad fährt und von den Einheimischen jeder jeden kennt. Insbesondere Jonte ist ja auch familiär auf Langeoog verwurzelt und diese Verbindungen sind auch ein besonderer Aspekt, der die Serie zu etwas ganz Speziellem macht.
Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.