Krimi-Bestenliste Januar 2023

Image of Die Stunde der Hyänen: Thriller | Ein heißer Höllentrip durch ein Berlin, wie man es nicht kennt. | Deutscher Krimipreis 2022 (Berlin Noir)
Platz 1 (Vormonat: 4)
Johannes Groschupf: Die Stunde der Hyänen
Suhrkamp, 265 Seiten, 16 €
Berlin. In Kreuzberg brennen Fahrzeuge. Fernfahrer Radek wird beinahe verbrannt, lässt vom Alkohol, entdeckt Gott, wird »polnischer Messias«. Maurice zündelt und masturbiert, so sehr will er Britta zur Frau. Doch die Ältesten der »Jünger Jahwes« untersagen den Kontakt. Sie haben anderes vor. Schwarzes Märchen.
Image of Pleasantville
Platz 2 (Vormonat: 3)
Attica Locke: Pleasantville
Aus dem Englischen von Andrea Stumpf
Polar, 452 Seiten, 26 €
Houston, Texas 1996. Mord und Politik: Im Vorort Pleasantville wird der Bürgermeisterwahlkampf entschieden und Alicias Leben beendet. Anwalt und Bürgerrechtler Jay Porter, alleinerziehender Vater, riskiert Ruf und Existenz, um den Mordverdächtigen aus einer angesehenen Schwarzen Familie zu retten. Great Pleasure.
Image of Fern vom Licht des Himmels
Platz 3 (Vormonat: - )
Tade Thompson: Fern vom Licht des Himmels
Aus dem Englischen von Jakob Schmidt
Golkonda, 381 Seiten, 20 €
Weltraum, Zukunft. Nach zehn Jahren Flug zum Planeten Bloodroot wacht Pilotin Michelle Campion auf und entdeckt im Raumschiff Dutzende zerstückelte Passagiere. Ermordet von dessen KI? Thompson mischt Klassenkampf und Oligarchenschelte, SF und Krimi in einem der seltsamsten, wendungsreichsten Locked-Room-Mysterys ever.
Image of Die tausend Verbrechen des Ming Tsu: Thriller | Ein Rachefeldzug durch den Wilden Westen (suhrkamp taschenbuch)
Platz 4 (Vormonat: - )
Tom Lin: Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
Aus dem Englischen von Volker Oldenburg
Suhrkamp, 303 Seiten, 16 €
1869, Pacific Railroad. Nach Jahren Sklaverei an der Bahnstrecke ist Hitman Ming Tsu hinter allen her, die sein Glück mit Ada zerstört haben. Leichen und Magier pflastern seinen Weg westwärts, auf dem er eine Frau trifft, die nicht entflammbar ist, einen Mann, der jede Gestalt annimmt, einen Puma und seine Liebe: Noir.
Image of Schiebung (Ariadne)
Platz 5 (Vormonat: 9)
Sara Paretsky: Schiebung
Aus dem Englischen von Else Laudan
Ariadne/Argument, 509 Seiten, 25 €
Chicago. Der Neffe mordverdächtig, die Nichten auf der Flucht, der Ex kungelt mit Milliardären: Vic Warshawski hat Familienstress en masse. Wertpapierschwindel, Kreditbetrug, Antikenraub, Entführung, Überfall und Mord sind die Verbrechen, denen sie, immer gehetzt, die Stirn bietet. Dazu noch der Einwanderungsbehörde.
Image of Wild: Roman (Lenos Polar)
Platz 6 (Vormonat: - )
Jamey Bradbury: Wild
Aus dem Englischen von Lydia Dimitrow
Lenos, 390 Seiten, 26 €
Alaska. Tracy, 17, weiß, wie sie die Erfahrungen getöteter Tiere verinnerlichen kann. Sie trinkt ihr Blut. Unbändig ihre Sehnsucht nach Wildnis, nach Schlittenhunderennen. Einsperren will sie der Vater, doch dann kommt Jesse, ein Junge auf der Flucht. Großer Roman: Wie wäre es, eins mit der Natur zu sein?
Image of Damaskus
Platz 7 (Vormonat: - )
Iben Albinus: Damaskus
Aus dem Dänischen von Kerstin Schöps
Hoffmann und Campe, 509 Seiten, 24 €
Damaskus 2011. Während die syrische Bevölkerung demonstriert und die Geheimdienste Assads auf sie schießen, soll Sigrid Melin, naiver Gutmensch durch und durch, einer nordischen Telekommunikationsfirma ein soziales Nachhaltigkeitskonzept entwickeln. Melin lernt: Pragmatismus, Verzweiflung und Prinzipienlosigkeit.
Image of Frau mit Messer: Roman | Der Bestseller aus Südkorea - Frau mit Hund, kinderlos, kurz vor dem Ruhestand, sucht neues Leben, Beruf: Auftragsmörderin
Platz 8 (Vormonat: 2)
Gu Byeong-mo: Frau mit Messer
Aus dem Englischen von Wibke Kuhn
Ullstein, 286 Seiten, 22,99 €
Südkorea. Sie ist im Rentenalter, aber immer noch aktive »Schädlingsbekämpferin«, euphemistisch für das Auftragskiller-Business, das in ostasiatischen Thrillern blüht. Arthrose, Reaktionsschwäche – soll die Alte entlassen werden, jüngeren Kerlen weichen? Nix da. Feministische Kombination von Sozialdrama und Eastern.
Image of Die rote Jawa: Ein alter Fall von Kriminaldirektor a.D. Manz (Ein Fall von A.D. Manz)
Platz 9 (Vormonat: 1)
Matthias Wittekindt: Die rote Jawa
Kampa, 221 Seiten, 19,90 €
»Klein-Glevitz«. Im Sommer 1961 ist der spätere Kriminaldirektor a.D. Manz erst 16. Coming of Age: Er hat einen Ferienjob in einem Dorf in Mecklenburg und schwärmt für Maja und ihr tschechisches Moped. Dann brennt ein Hof nieder, Menschen sterben. Manz entdeckt eine neue Leidenschaft: das Sammeln von Informationen.
Image of Die Hand von Odessa
Platz 10 (Vormonat: - )
Sally McGrane: Die Hand von Odessa
Aus dem Englischen von Diana Feuerbach
Voland & Quist, 411 Seiten, 24 €
Odessa, nach Besetzung der Krim. Bombenanschläge, die dritte Hand eines Politikers, ein verliebter Kater. Ein Verbrecher, der seine Tochter entführt. In diesem Odessa, bedroht von Russen und so gesetzlos wie phantastisch seit je, will Ex-CIA-Mann Max Rushmore seine Karriere retten. Hommage an eine unbesiegbare Stadt.
An jedem ersten Freitag des Monats geben 18 Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane, die ihnen am besten gefallen bekannt. Die Krimibestenliste wird präsentiert von Deutschlandfunk Kultur.
 
Die Jury: Tobias Gohlis, Sprecher der Jury | Volker Albers, »Hamburger Abendblatt« | Andreas Ammer, »Druckfrisch«, BR | Gunter Blank, »Rolling Stone« | Katrin Doerksen, »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, »Kino-Zeit« | Hanspeter Eggenberger, »krimikritik.com« | Fritz Göttler, »Süddeutsche Zeitung« | Jutta Günther, »Radio Bremen Zwei« | Sonja Hartl, »Zeilenkino«, »Culturmag«, »Deutschlandfunk Kultur« | Hannes Hintermeier, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« | Alf Mayer, »Culturmag«, »Strandgut« | Kolja Mensing, »Deutschlandfunk Kultur« | Marcus Müntefering, »Der Spiegel« | Ulrich Noller, »Deutschlandfunk Kultur«, »Deutschlandfunk«, SWR, WDR | Frank Rumpel, SWR | Ingeborg Sperl, »Der Standard« | Sylvia Staude, »Frankfurter Rundschau« | Jochen Vogt, »NRZ«, »WAZ«