Krimi-Bestenliste Mai 2019

Image of Willnot: Roman
Platz 1 (Vormonat: 1)
James Sallis: Willnot
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger und Kathrin Bielfeldt
Liebeskind, 224 Seiten, 20 €
„Willnot“, USA.Worauf verweisen die Signale des Lebens? Dorfarzt Lamar Hale sinniert. In einer Grube liegen mehrere Leichen. Ein lange Verschollener taucht auf, wird angeschossen. Ein begabter Junge verschwindet im Wald. Sallis gibt uns „Zeit, mal ernsthaft über Leben und Tod nachzudenken“.
Image of Lola: Thriller (suhrkamp taschenbuch)
Platz 2 (Vormonat: 8)
Melissa Scrivner Love: Lola
Aus dem Englischen von Sven Koch und Andrea Stumpf
Suhrkamp, 392 Seiten, 14,95 €
Los Angeles. Lola ist winzig, unscheinbar, im Backen eine Niete. Nur die Insider wissen, dass sie der Boss der aufstrebenden Latino-Gang „Crenshaw Six“ ist. Um Chef zu werden, hat sie ihren Lover umgebracht. Für Pflegekind Lucy und den Sieg riskiert Lola ihr Leben. Heiter und robust: tolles Debüt.
Image of Der schlaflose Cheng (Markus-Cheng-Reihe 5): Sein neuer Fall
Platz 3 (Vormonat: 2)
Heinrich Steinfest: Der schlaflose Cheng
Piper, 288 Seiten, 16 €
Wien, London, Island. Nach fast einer Dekade taucht Markus Cheng, einarmiger Privatdetektiv, Wiener Chinese, aus der Abwesenheit auf, um die Unschuld von Peter Polnitz, der deutschen Stimme des weltberühmten Schauspielers Wake, zu beweisen. Herrlich! Göttlich! Steinfest!
Image of Asphaltdschungel: Roman (Lenos Polar)
Platz 4 (Vormonat: - )
Joseph Incardona: Asphaltdschungel
Aus dem Französischen von Lydia Dimitrow
Lenos Polar, 340 Seiten, 22 €
Autoroutes de France. August, Schweiß, Angst, Ferien. Pierre jagt den Serienmörder, dem seine kleine Lucie zum Opfer fiel. Ein weiteres Mädchen verschwindet. Pascal ist taub und unsichtbar: Einen Raststättenkoch nimmt niemand wahr. Blut, Gewalt und Wut – unerhört dicht und plastisch beschrieben.
Image of Jahre des Jägers: Roman
Platz 5 (Vormonat: 9)
Don Winslow: Jahre des Jägers
Aus dem Englischen von Conny Lösch
Droemer, 992 Seiten, 26 €
Mexiko, Washington, D. C. Kartellboss Adán Barrera ist tot. Die verwöhnten Söhne drängeln, morden sich an die Macht. Opioide verwüsten Tausende Leben. DEA-Chef Art Keller will den Geldhahn zudrehen. Damit gerät er ins Visier von Präsident Dennisons Clique. Alles über den Drogenkrieg, Teil drei.
Image of Die zweite Welt (Ariadne)
Platz 6 (Vormonat: - )
Christine Lehmann: Die zweite Welt
Ariadne im Argument-Verlag, 256 Seiten, 13 €
Stuttgart, 8. März. Tumbe Kerle drohen, die Demo am Frauentag in ein Blutbad zu verwandeln. Lisa Nerz und die superschlaue muslimische Nachbarstochter Tuana jagen die Attentäter in den Hassdünsten des Netzes und auf Stuttgarts Straßen. Furioses Paradebeispiel eines feministischen Diskurskrimis.
Image of Fiona: Wo die Toten leben: Kriminalroman
Platz 7 (Vormonat: - )
Harry Bingham: Fiona – Wo die Toten leben
Aus dem Englischen von Kristof Kurz und Andrea O’Brien
Rowohlt, 526 Seiten, 10 €
Wales. Im Totenhaus liegt eine weibliche Leiche, super gepflegt, nur ihre Beine sind nicht rasiert. Das weckt Fionas Spürsinn. Der führt sie in ein Höhlensystem, eine Folterscheune und ein Kloster. Sehr fiese Erfahrungen. Aber Fiona ist die taffste Frau im Krimikosmos. Beste Unterhaltung. Unwiderstehlich.
Image of Kongo Blues: Kriminalroman
Platz 8 (Vormonat: 7)
Jonathan Robijn: Kongo Blues
Aus dem Flämischen von Jan-Frederik Bandel
Edition Nautilus, 176 Seiten, 16,90 €
Brüssel, Kongo, 1988. Morgan, schwarzer Jazzmusiker, Adoptivkind einer belgischen Oberklassefamilie, rettet Simona am Neujahrstag vor dem Erfrieren. Mit unberührbarer Flatterhaftigkeit irritiert sie sein Leben, verschwindet wieder. Gelähmte Melancholie, Wunden kolonialer Herkunft. Starker Sound.
Image of Das Ende der Lügen: Claire DeWitt ermittelt. Kriminalroman
Platz 9 (Vormonat: 3)
Sara Gran: Das Ende der Lügen
Aus dem Englischen von Eva Bonné
Heyne, 352 Seiten, 16 €
New York, Oakland, Los Angeles. Ein Lincoln rammt Claire DeWitt. Warum will jemand sie töten? Die beste Detektivin der Welt rekapituliert auf der Suche nach dem größten Rätsel der Welt ihre Fälle, ihre Verstrickungen. Und findet eine verschollene Erzählung. Krimi als L’art pour l’art. Wie bei Poe.
Image of River of Violence
Platz 10 (Vormonat: - )
Tess Sharpe: River of Violence
Aus dem Englischen von Beate Schäfer
Bold, 524 Seiten, 14,90 €
Nordkalifornien. Abgerichtet wie ein Kampfhund ist Harley aufgewachsen, Tochter von Gewaltherrscher und Drogenboss Duke McKenna, Mordzeugin mit acht Jahren. Der Herrscher ist siech, und Harley hetzt die, die nach der Macht geifern, aufeinander. Niemals mehr Opfer! Von jetzt an geht die Gewalt von Frauen aus.
An jedem ersten Sonntag des Monats geben 19 Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane bekannt, die ihnen am besten gefallen haben. Die Krimibestenliste ist eine Kooperation der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit Deutschlandfunk Kultur.
 
Die Jury: Tobias Gohlis, Sprecher der Jury | Volker Albers, »Hamburger Abendblatt« | Andreas Ammer, »Druckfrisch«, BR | Gunter Blank, »Rolling Stone« | Thekla Dannenberg, »Perlentaucher« | Hanspeter Eggenberger, »Tages-Anzeiger« | Fritz Göttler, »Süddeutsche Zeitung« | Jutta Günther, »Radio Bremen Zwei« | Sonja Hartl, »Zeilenkino«, »Polar Noir« | Hannes Hintermeier, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« | Peter Körte, »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« | Kolja Mensing, »Deutschlandfunk Kultur« | Marcus Müntefering, »Spiegel Online« | Ulrich Noller, »Deutsche Welle«, WDR | Frank Rumpel, SWR | Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin | Ingeborg Sperl, »Der Standard« | Sylvia Staude, »Frankfurter Rundschau« | Jochen Vogt, »NRZ«, »WAZ«