Krimi-Bestenliste September 2024

Image of Die Narren sind auf unserer Seite (Ross-Thomas-Edition)
Platz 1 (Vormonat: 1)
Ross Thomas: Die Narren sind auf unserer Seite
Aus dem Englischen von Gisbert und Julian Haefs
Alexander, 580 Seiten, 20 €
Hongkong, »Swankerton«. Kaum aus dem Knast freigekauft, wird Ex-Agent Luci-fer Dye angeheuert, eine »nette« texanische Stadt zu korrumpieren. Alteingesessene Provinzpotentaten und invasive Mobster hetzt er aufeinander. US-Wahlkampf à la Thomas: 580 brillante Seiten Intrige, Mord, Täuschung, Romantik, literarisches Florett.
Image of Feuerjagd: Roman | Das neue Werk der großen irischen Spannungserzählerin – eine Geschichte von Familie und Vergeltung (West-Irland, Band 2)
Platz 2 (Vormonat: - )
Tana French: Feuerjagd
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermanns
Fischer, 525 Seiten, 25 €
»Ardnakelty«, Irland. Die 15-jährige Trey will nur eins: Rache für ihren ermordeten Bruder. Und seinen Leichnam finden. Als ihr verschollen geglaubter Vater mit einem Investor aus London auftaucht und den klammen Dörflern Millionen verspricht, erblickt sie darin die Gelegeneheit zur Strafe. Nur Cop a. D. Hooper kann sie bremsen.
Image of Seltsame Sally Diamond
Platz 3 (Vormonat: 4)
Liz Nugent: Seltsame Sally Diamond
Aus dem Englischen von Kathrin Razum
Steidl, 341 Seiten, 26 €
»Carricksheedy«. Neuseeland. Dass Sally nicht lügen kann, sich mit Leuten schwertut, liegt daran: Ihre Mutter wurde gekidnappt, Sally wuchs als Gefangene auf. Ihr Adoptivvater stirbt, sie verbrennt seine Leiche. Das ist nur der Anfang erschütternder Entdeckungen, kranker Verwicklungen. Nugent: eine Klasse für sich. Verstörend.
Image of Die Chinesin: Hochatmosphärischer Kriminalroman über Konflikte der globalisierten Welt zwischen Sardinien und Berlin - Krimibestenliste
Platz 4 (Vormonat: - )
Jochen Brunow: Die Chinesin
ars vivendi, 296 Seiten, 18 €
Sardinien. Berlin. Xia, Chinesin ohne Papiere, entdeckt bei der Massage von Ex-Polizist Gerhard Beckmanns Rücken ein Melanom und rettet sein Leben. Als »unter jedem Stein Sardiniens ein Chinese« auftaucht, Xias Schwester ermordet wird und Xia abhaut, muss Beckmann seinerseits ihr Leben retten, auch wenn er sie nicht versteht.
Image of Die Schnellimbissdetektivin (Ariadne)
Platz 5 (Vormonat: 3)
Liza Cody: Die Schnellimbissdetektivin
Aus dem Englischen von Iris Konopik
Ariadne (Argument), 351 Seiten, 18 €
London. Bei der Metropolitan Police gefeuert, ohne Wohnung, vom Ex terrorisiert – Hannah schuftet in der Imbissbude und als Underdog-Detektivin. Zermürbend viel am Hals: entführte Hunde, geklaute Kartoffeln, eine verlorene Stiefschwester, toxische Männer, Lügen, Selbstbetrug, Covid. Ironisch, witzig, bissig wie immer: Cody.
Image of Zügel der Macht: Ein Lagos-Thriller (Die Amaka-Trilogie)
Platz 6 (Vormonat: - )
Leye Adenle: Zügel der Macht
Aus dem Englischen von Yasemin Dinçer
Interkontinental, 358 Seiten, 24,50 €
Lagos, Nigeria. Im Straßengraben eine Sexarbeiterin mit abgeschnittenen Brüsten. Journalist Guy wird verhaftet, Anwältin Amaka holt ihn aus dem Knast: Er soll über das erbärmliche Schicksal von armen Frauen und die Machenschaften geldgieriger Chiefs berichten. Beginn einer Trilogie aus der mörderisch entfesselten Metropole.
Image of Bis in alle Endlichkeit: Thriller | Nach »Fünf Winter« das neue Buch des Deutschen-Krimipreis-Trägers
Platz 7 (Vormonat: - )
James Kestrel: Bis in alle Endlichkeit
Aus dem Englischen von Stefan Lux
Suhrkamp, 432 Seiten, 16,99 €
San Francisco. Boston. Ein Bild: Claires Leiche. Beim Sturz aus der Höhe ist sie auf einem Rolls-Royce gelandet. Privatdetektiv Lee Crowe und die Mutter der Toten glauben nicht an Selbstmord, erst recht nicht, als eine Frau auftaucht, die Claire bis aufs Haar gleicht. Crowe im Netz der Reichen, die alles haben, nur eines nicht.
Image of Das Lied des Propheten: Roman | Booker Preis 2023
Platz 8 (Vormonat: - )
Paul Lynch: Das Lied des Propheten
Aus dem Englischen von Eike Schönfeld
Klett-Cotta, 311 Seiten, 26 €
Dublin, Irland. Vom Ende einer Welt: Eilish Stack ist eine Mutter wie du und ich. Als ihr Mann, ein Gewerkschafter, von der jüngst an die Macht gelangten Nationalen Allianz verhaftet wird, muss sie die Kinder allein durchbringen, verliert alles: den Job, zwei Söhne, ihr ganzes vertrautes Leben. Dystopisch wie ein Schraubstock.
Image of Das schwarze Chamäleon: Kriminalroman
Platz 9 (Vormonat: - )
Jake Lamar: Das schwarze Chamäleon
Aus dem Englischen von Robert Brack
Edition Nautilus, 326 Seiten, 22 €
»Arden«, Ohio. Clay Robinette, Dozent für »Creative Non-Fiction« soll dem früheren Bürgerrechtsaktivisten Reggie Brogus aus der Klemme helfen. In dessen Büro liegt die Leiche einer weißen Frau. Schreck lass nach! Sie war Clays geheime Geliebte. Campus-Groteske, Fallen der Rassenpolitik, Satyricon afroamerikanisch.
Image of Yoko: Thriller
Platz 10 (Vormonat: - )
Bernhard Aichner: Yoko
Wunderlich, 333 Seiten, 23 €
Ihre Eltern haben sie nach Yoko Ono (»Make love, not war«) benannt und in einer Metzgerei aufgezogen. Dort hat sie den Umgang mit Messern und Fleisch gelernt. Jetzt produziert Yoko Glückskekse. Als chinesische Gangster einen Hund totschlagen, protestiert sie. Und gerät in einen Tarantino-mäßigen Strudel von Rache und Gewalt.
An jedem ersten Freitag des Monats geben 18 Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane, die ihnen am besten gefallen bekannt. Die Krimibestenliste wird präsentiert von Deutschlandfunk Kultur.
 
Die Jury: Tobias Gohlis, Sprecher der Jury | Volker Albers, »Hamburger Abendblatt« | Gunter Blank, »Rolling Stone« | Katrin Doerksen, »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, »Kino-Zeit«, »Deutschlandfunk Kultur« | Hanspeter Eggenberger, »krimikritik.com« | Fritz Göttler, »Süddeutsche Zeitung« | Jutta Günther, »krimi-frauen.de« | Sonja Hartl, »Zeilenkino«, »Crimemag«, »Deutschlandfunk Kultur« | Hannes Hintermeier, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« | Alf Mayer, »Culturmag«, »Strandgut« | Kolja Mensing, »Deutschlandfunk Kultur« | Marcus Müntefering, »Der Spiegel« | Ulrich Noller, »Deutschlandfunk«, »SWR«, »WDR« | Frank Rumpel, »SWR« | Ingeborg Sperl, »Der Standard« | Sylvia Staude, »Frankfurter Rundschau« | Jochen Vogt, »NRZ«, »WAZ«