Das letzte Aprilwochenende im BUGA-Jahr 23 war als Krimi-Wochenende geplant. Aber wie heißt es so schön: Der April macht (wettermäßig) was er will! Und so öffnete der Himmel am 28.4. sämtliche Schleusen. Es regnete ohne Unterlass und unmittelbar vor der Premierenlesung auf der Seebühne im Luisenpark mit dem BUGA-Krimi »Blumenfieber« gab es zusätzlich ein beeindruckendes Gewitter. Dass sich bei diesem Szenario überhaupt annähernd 60 Gäste einfanden, grenzte beinahe an ein Wunder. Dabei waren die Ausführungen des Präsidenten des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg, Andreas Stenger, über das Zusammenspiel von Wissenschaft, Kriminaltechnik und Forensik hochinteressant. Am Beispiel von realen Kriminalfällen aus Baden-Württemberg stellte er Methoden und Verfahren der Ermittlerinnen und Ermittler dar.
Der Geschäftsführer der Bundesgartenschau in Mannheim, Michael Schnellbach, hatte ein Vorwort zu »Blumenfieber« beigesteuert und begrüßte nun die Gäste auf der Seebühne. Autorin Claudia Schmid erzählte, wie sie überhaupt auf die Idee zu dem BUGA-Krimi kam. Sie ist selbst Gärtnerin mit Leidenschaft und ihr kleiner Garten ist sehr naturnah. Sie leitete mehrere Jahre lang die Gartenbau-AG einer Schule und war dank Jahreskarten langjährig als Gast im Luisenpark. Die vier Leit-Themen der Bundesgartenschau, Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherheit, sind auch ihr sehr wichtig. Dann las sie Passagen ihres Krimis über den Einsatz von KO-Tropfen und über Cyberkriminalität.
Andreas Stenger klärte das Publikum darüber auf, wie lange KO-Tropfen im Blut und in Urin nachweisbar sind. Zur Bekämpfung von Cyberkriminalität, die immer mehr zunimmt, gibt es im LKA eine eigene Abteilung. In seinem Haus arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Bereichen, sogar Astrophysiker seien mit im Team. In seinen weiteren Ausführungen gab er spannende Einblicke in das Projekt »CAVE«, bei dem eine Unmenge an Daten digitalisiert wird und dem Ermittlungsteam mittels VR-Brille die Begehung im virtuellen Raum ermöglicht wird. Bislang ist der Einsatz dieser Technik zu Ermittlungszwecken nur beim LKA in Stuttgart möglich.
Andreas Stenger zeigte auf hochinteressante und sehr anschauliche Weise auf, wie das Zusammenspiel von Wissenschaft, Kriminaltechnik und Forensik als wesentliche Schlüssel zum Ermittlungserfolg der Kriminalpolizei beitragen. Passend dazu las Claudia Schmid ein Kapitel über Spurensicherung in »Blumenfieber«. Auch zum Unterschied zwischen realer Polizeiarbeit und zum TV-Krimi waren sich die beiden einig. Vieles im TV-Krimi ist dem Spannungsbogen geschuldet, und unterhaltsame Kriminalromane sind keine Handbücher zur Polizeiarbeit. Zum Ende der gelungenen Veranstaltung, die ein überaus positives Feedback vom Publikum bekam, ließ der Regen nach. Auf dem Heimweg glänzte der Luisenpark im magischen Licht und hinterließ unvergessene Eindrücke.
An den beiden darauf folgenden Tagen fanden Krimi-Spaziergänge auf dem Gelände der Bundesgartenschau statt. Beide Lesungen auf Spinelli waren seit ungefähr einem Monat ausgebucht. Die Gäste begleiteten Claudia Schmid zu Schauplätzen ihres BUGA-Krimis »Blumenfieber«, wo sie jeweils einzelne ausgewählte Passagen vortrug. Am Samstag konnte der Krimi-Spaziergang immerhin im Trockenen stattfinden und am Sonntag gab das Wetter bei sommerlichen Temperaturen dann alles!





