Krimibestenliste Juni 2017

Image of Suff und Sühne: Kriminalroman
Platz 1 (Vormonat: 1)
Gary Victor: Suff und Sühne
Aus dem Englischen von Peter Trier
Litradukt, 160 Seiten, 11,90 €
Port-au-Prince. Inspektor Azémar auf Entzug. Doch die Tochter des UN-Generals in seiner Absteige ist keine Halluzination. Er soll ihren Vater liquidiert haben. Sie schießt, Azémar flieht, die Security legt sie um. Startschuss für Höllentrip drei durch Haitis Gegenwart. Albtraum real. Victor ist seine Stimme.
Image of Auf der Jagd: Henry Farrells erster Fall (Henry-Farrell-Reihe, Band 1): Kriminalroman. Ausgezeichnet mit dem Edgar Allan Poe Award 2015 in der Sparte ... Los Angeles Times Book Prize Thriller/Mystery
Platz 2 (Vormonat: - )
Tom Bouman: Auf der Jagd
Aus dem Englischen von Gottfried Röckelein
ars vivendi, 288 Seiten, 20 €
Wild Thyme, Pennsylvania. Henry Farrell war Soldat, jetzt ist er Hinterwald-Polizist. Wer hier im Land der Abgehängten noch an sich glaubt, verpachtet nicht an die Fracking-Industrie. Zwei Leichen tauchen auf, Männer prügeln sich, Reste von Stolz. Rural Noir nennt es Bouman, ein neuer rauher Ton.
Image of Geld ist nicht genug: Deutsche Erstausgabe (Crissa Stone)
Platz 3 (Vormonat: 4)
Wallace Stroby: Geld ist nicht genug
Aus dem Englischen von Alf Mayer
Pendragon, 352 Seiten, 17 €
Ostküste, Vereinigte Staaten. Vor 35 Jahren wurden Lufthansa Cargo Millionen geraubt. Benny, 62, ahnt, wo die Beute steckt. Räuberin Crissa Stone, 33, will ein neues Leben und braucht das Geld. Ungleich, aber vereint, ziehen sie los. Ihre Gegner: grausamer, gieriger. Wer gewinnt? Geld ist leider nie genug.
Image of Es geschah im Dunkeln: Thriller (Die Mallory-Serie, Band 11)
Platz 4 (Vormonat: 6)
Carol O’Connell: Es geschah im Dunklen
Aus dem Englischen von Judith Schwaab
btb, 480 Seiten, 9,99 €
New York. Das Theater als Tatort: beliebt, verstaubt, revitalisiert von Carol O’Connell, Erfinderin der ersten soziopathischen Polizistin. Kathy Mallory jagt den Ghostwriter eines Dramas, dessen Autor bei der zweiten Aufführung erstochen wurde. „Ein Stück ermordet seine Zuschauer“. Brillant.
Image of Sie werden dich finden: Thriller
Platz 5 (Vormonat: 5)
James Rayburn: Sie werden dich finden
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Klett-Cotta, 400 Seiten, 14,95 €
Vermont, Berlin, Thailand. Familie ist alles: Vorstadt-Mom Katie enttarnt sich bei einem Schulmassaker als Ex-CIA-Agentin. Sie ist untergetaucht, als ihr muslimischer Mann verraten wurde. Nun flieht sie mit Töchterchen Suzie um deren Leben. Agentenkracher: In 90 Kapiteln um die Welt.
Image of Fall: Thriller (Hades-Trilogie)
Platz 6 (Vormonat: 3)
Candice Fox: Fall
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger
Suhrkamp, 470 Seiten, 15,95 €
Sydney. In den Parks werden Joggerinnen kaputtgeschlagen. Toppolizistin Eden, Opfer und Killerin, ermittelt. Besonders gegen die, die ihre Herkunft aufdecken wollen. Einer davon ist Frank, ihr Partner. Die Welt, wie Candice Fox sie sieht: Jeder kann Opfer, jeder kann Serienmörder werden.
Image of Rain Dogs: Kriminalroman (Sean-Duffy-Serie)
Platz 7 (Vormonat: - )
Adrian McKinty: Rain Dogs
Aus dem Englischen von Peter Torberg
Suhrkamp, 404 Seiten, 14,95 €
Carrickfergus 1987. Unmöglich, dass ein Bulle zweimal mit einem „Locked-Room-Mystery“ konfrontiert wird. Sean Duffy passiert’s. Tot: eine Journalistin, die über finnische Mobiltelefonie-Investoren recherchierte, aber Übleres als herkömmliche Profitgier fand. Duffy zum Fünften, unzerstörbar.
Image of Der Block: Kriminalroman: Kriminalroman Nautilus
Platz 8 (Vormonat: 2)
Jérôme Leroy: Der Block
Aus dem Französischen von Cornelia Wend
Edition Nautilus, 320 Seiten, 19,90 €
Paris. Nacht der Abrechnung im Bloc Patriotique. Die Chefin verhandelt über die Teilhabe an der Regierung. Bedingung: Weg mit Stanko, dem Schlächter der Bewegung. Die Freunde Antoine, Gatte der Chefin, und Stanko rekapitulieren, jeder für sich, ihre Untaten. Rechtsradikalismus authentique.
Image of Alles so hell da vorn: Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis (2. Platz) in der Kategorie National 2018 (Ariadne)
Platz 9 (Vormonat: - )
Monika Geier: Alles so hell da vorn
Ariadne im Argumentverlag, 416 Seiten, 13 €
Rheinland-Pfalz. Manga, verlorene 18, Prostituierte, seit sie denken kann, erschießt einen Freier in Polizeiuniform. Halbtags-Kriminalkommissarin Boll nimmt SoKos oder Vorgesetzte nur am Rande wahr, aber das, was wichtig ist. Rätselhaft, sehr straight, irre gut. Geier ist Spitze.
Image of Eine kurze Geschichte von sieben Morden: Roman
Platz 10 (Vormonat: 7)
Marlon James: Eine kurze Geschichte von sieben Morden
Aus dem Englischen von Guntrud Argo u. a.
Heyne, 864 Seiten, 27,99 €
Kingston 3.12.1976, später New York. Bandenkrieg und Kalter Krieg: Als der Sänger für das Friedenskonzert probt, wird auf ihn geschossen. Einige Täter entkommen, dealen in New York. Drogen, Reggae, Pop, Angst und Armut. 13 Stimmen erzählen vom Morden: Sieben oder „many more will have to die“.
An jedem ersten Sonntag des Monats geben 19 Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane bekannt, die ihnen am besten gefallen haben. Die Krimibestenliste ist eine Kooperation der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit Deutschlandfunk Kultur.
 
Die Jury: Tobias Gohlis, Kolumnist der ZEIT, Sprecher der Jury | Volker Albers, »Hamburger Abendblatt« | Andreas Ammer, »Druckfrisch«, DLF, BR | Gunter Blank, »Sonntagszeitung« | Thekla Dannenberg, »Perlentaucher« | Fritz Göttler, »Süddeutsche Zeitung« | Jutta Günther, Nordwestradio | Sonja Hartl, »Zeilenkino«, »Polar Noir« | Hannes Hintermeier, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« | Peter Körte, »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung«| Elmar Krekeler, »Die WELT« | Kolja Mensing, Deutschlandradio Kultur | Marcus Müntefering, »Spiegel Online«, »Krimi-Welt« | Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR | Frank Rumpel, SWR | Margarete v. Schwarzkopf, Literaturkritikerin | Ingeborg Sperl, »Der Standard« | Sylvia Staude, »Frankfurter Rundschau« | Jochen Vogt, »NRZ«, »WAZ«