Krimizeit-Bestenliste Juli 2016

Image of Die Mauer
Platz 1 (Vormonat: - )
Max Annas: Die Mauer
Rowohlt, 224 S., 12,– €
East London, Südafrika. Als sein Auto streikt, sucht Student Moses Hilfe in einer weißen Gated Community. Wachleute pöbeln, er haut ab. Doch wie rauskommen aus dem Mittelstandsghetto? Private Security, Polizei, ein Diebespaar: Ein Hexenkessel aus Verfolgungswahn und Rassenhass. Groteske hoch zehn, Action auf den Punkt.
Image of Power Play: Thriller
Platz 2 (Vormonat: - )
Mike Nicol: Power Play
Aus dem Englischen von Mechthild Barth
btb, 416 S., 9,90 €
Kapstadt. Bevor überhaupt klar ist, wer was von wem will, ist ein Sohn ertränkt, ein anderer Hackfleisch. Chinesische »Unternehmer«, aufstrebende Gangsterund Security-Frauen, alte Männer, uralte Fehden. Eine neue Generation giert, verkauft, mordet, raubt. Tolle Nach-Folge der »Rache«-Trilogie.
Image of Schwarzes Gold: Ausgezeichnet mit dem Grand Prix du Roman Noir 2016 (Ariadne Kriminalroman)
Platz 3 (Vormonat: 2)
Dominique Manotti: Schwarzes Gold
Aus dem Französischen von Iris Konopik
Ariadne bei Argument, 384 S., 19,00 €
Marseille 1973. Der mit militärischer Präzision ausgeführte Mord an Unternehmer Pieri soll als Auseinandersetzung im Milieu ad acta gelegt werden. Nicht mit Commissaire Daquin. In seinem ersten Fall studiert er die Verfilzungen Marseilles und die Sitten der internationalen Öl-Branche. Schlau, aber ohnmächtig. Schwarzgold.
Image of Blaue Nacht: Kriminalroman (Chastity-Riley-Serie)
Platz 4 (Vormonat: 1)
Simone Buchholz: Blaue Nacht
Suhrkamp, 238 S., 14,99 €
Hamburg. Chastity Riley ist in die Abteilung Opferschutz kaltgestellt. Die Staatsanwältin belagert einen halb totgeschlagenen Österreicher so lange, bis es ihr und ihren Kumpels gelingt, den Drogenboss von St. Pauli zu stellen. Frech, witzig und ein wenig melancholisch. Simones bisher bester. Darauf ein Astra.
Image of Der Anruf: Thriller
Platz 5 (Vormonat: 3)
Olen Steinhauer: Der Anruf
Aus dem Englischen von Friedrich Mader
Blessing, 272 S., 19,99 €
Carmel, Wien. 2006 sind bei einem Terroranschlag 120 Fluggäste umgekommen. Henry und Celia waren damals bei der CIA. 2012 dinieren sie in Kalifornien. Sie wollen rauskriegen, ob sie sich noch lieben und wer damals den Attentätern zugearbeitet hat. Spy Novel in asymmetrischen Zeiten, brillantes Katz-und-Maus-Geplänkel.
Image of Die tote Stunde: Kriminalroman
Platz 6 (Vormonat: - )
Denise Mina: Die tote Stunde
Aus dem Englischen von Heike Schlatterer
Heyne, 448 S., 9,99 €
Glasgow. Paddy Meehan ist jung, pummelig, arm, aber nicht doof. Reporterin in der Nachtschicht, Lokales. Eleganter Mann prügelt junge Frau. Polizei guckt weg, kommt vor. Paddy soll, aber hält nicht die Klappe, pult in den Gedärmen der Stadt. Journalistin mit Angst und noch mehr Mut. Verzwickt, schlicht großartig.
Image of Hades: Thriller (Hades-Trilogie)
Platz 7 (Vormonat: - )
Candice Fox: Hades
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger
Suhrkamp, 346 S., 14,99 €
Sydney. Eden und Eric, die härtesten Bullen der Metropole, sind im Reich von Hades groß geworden, dem König der Müllkippe und Leichenentsorger. Eine Schule für Mörder, die Mörder jagen. »Man kann nicht alles Böse in der Welt bestrafen. Da müsste man schon bei sich selbst anfangen.« Starker Start der »Eden«-Trilogie.
Image of Motel Terminal: Roman
Platz 8 (Vormonat: 8)
Andrea Fischer Schulthess: Motel Terminal
Salis, 344 S., 24,95 €
Zürich, Breitenach. Seit ihrer Geburt ist Meret eingesperrt. Kontrolliert, überwacht, geliebt von Mutter Nora, die ihr Mädchen vor allen und allem »da draußen« bewahren will. Noras Ehemann darf zahlen, aber von der Tochter seiner Frau nichts wissen. Kurz bevor Meret dreizehn wird, implodiert die Lebenslüge.
Image of Die letzten Tage des Condor: Thriller (suhrkamp taschenbuch)
Platz 9 (Vormonat: - )
James Grady: Die letzten Tage des Condor
Aus dem Englischen von Zoë Beck
Suhrkamp, 368 S., 14,99 €
Washington, D. C. Vor vierzig Jahren ein Bestseller: »Die sechs Tage des Condor«. Jetzt ist Condor alt. Ein Agent hängt gekreuzigt am Kamin. Wieder Flucht, wieder im Irrwitz-Paranoia-Dschungel der US-Geheimdienste. »Ich bin zu alt für diesen Scheiß.« – »Dem Scheiß ist es egal, wie alt du bist.« Verkehrte Welt, große Literatur.
Image of Das Gesetz des Sterbens: Ein Inspector-Rebus-Roman 20 - Kriminalroman
Platz 10 (Vormonat: - )
Ian Rankin: Gesetz des Sterbens
Aus dem Englischen von Conny Lösch
Manhattan, 478 S., 19,99 €
Edinburgh, Glasgow. Ex-DI John Rebus, zwanzigster Auftritt, unersetzlich halb gesetzlich wie immer. Die Gangster im Krieg gegeneinander, wohlanständige Bürger verscheiden nach Erhalt eines Drohbriefs. Und der alte Boss Big Ger Cafferty bittet seinen Erzfeind Rebus um – Hilfe! Schottisches Erz. Best Exit: Oxford Bar.
Krimizeit Bestenliste
Die KrimiZEIT-Bestenliste ist ein Gemeinschaftsprojekt der Wochenzeitung DIE ZEIT und des NordwestRadios, einem gemeinsamen Programm von Radio Bremen und dem NDR. An jedem ersten Donnerstag des Monats geben 18 Li­te­ra­tur­kritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane bekannt, die ihnen am besten gefallen haben.
 
Die Jury: Tobias Gohlis, Kolumnist der ZEIT, Sprecher der Jury | Volker Albers, »Hamburger Abendblatt« | Andreas Ammer, »Druckfrisch«, DLF, BR | Gunter Blank, »Sonntagszeitung« | Thekla Dannenberg, »Perlentaucher« | Fritz Göttler, »Süddeutsche Zeitung« | Jutta Günther, Nordwestradio | Sonja Hartl, »Zeilenkino«, »Polar Noir« | Hannes Hintermeier, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« | Lore Kleinert, Literaturkritikerin | Elmar Krekeler, »Die WELT« | Kolja Mensing, Deutschlandradio Kultur | Marcus Müntefering, »Spiegel Online«, »Krimi-Welt« | Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR | Frank Rumpel, SWR | Jan Christian Schmidt, »Kaliber 38« | Guido Schulenberg, Nordwestradio | Margarete v. Schwarzkopf, Literaturkritikerin | Ingeborg Sperl, »Der Standard« | Sylvia Staude, »Frankfurter Rundschau« | Jochen Vogt, »NRZ«, »WAZ«