Der Kurt-Wolff-Preis 2023 geht an den Alexander Verlag Berlin

Verleger Alexander Wewerka hat Grund zur Freude. Sein Verlag wird mit dem Kurt-Wolff-Preis 2023 ausgezeichnet. Foto: © Alexander Verlag Berlin

Der Alexander Verlag Berlin wird mit dem mit 35.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Preis 2023 ausgezeichnet! »Seit genau vierzig Jahren publiziert der Alexander Verlag Berlin mit sicherem Griff gut gemachte Bücher zu Theater und Film sowie literarische und essayistische Texte (...) und belegt, dass Literatur zu einzelnen Künsten nicht nur die Fachwelt etwas angeht, sondern eingreifend sein kann, und zwar gesellschaftlich, kunstpolitisch und ästhetisch«, so die Jury.

Die Preisverleihung findet am 28. April 2023 auf dem Forum »Die Unabhängigen« im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt. Die Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene wurde am 17. Oktober 2000 von unabhängigen Verlegerinnen und Verlegern sowie dem damaligen Kulturstaatsminister Dr. Michael Naumann gegründet. Der Name der Stiftung erinnert an den bedeutenden Verleger des deutschen Expressionismus, der von 1887 bis 1963 lebte und mit dem Kurt Wolff Verlag unter anderem in Leipzig wirkte.

Der Alexander Verlag Berlin gehört zu den wenigen Verlagen, die ihren Schwerpunkt auf Theater- und Filmliteratur gelegt haben. Gegründet wurde er 1983 von Alexander Wewerka in West-Berlin, der nach einer Buchhändlerlehre und einem gescheiterten Versuch, als Schauspieler in Paris zu reüssieren, als 23-Jähriger seine Interessen Theater, Literatur und Kunst miteinander verband.

Das Theater- und Filmbuchprogramm umfasst Autobiografien, Interviewbände, KünstlerInnentexte, Monografien und praxisorientierte Fachbücher. Einige AutorInnen und KünstlerInnen seien hier genannt: Luc Bondy, Ariane Mnouchkine, Valeska Gert, Sasha Waltz, Jean-Claude Carrière, Günther Rühle, Jan Kott, Claus Peymann, Hans-Thies Lehmann, Michael Caine, Dominik Graf, David Lynch, Luis Buñuel, Ingmar Bergman, Michael Haneke, Robert McKee, Lee Strasberg.

Immer wieder gab es Ausflüge in literarische Gefilde: u.a. mit einer neunbändigen Jörg-Fauser-Werkausgabe, der auf 25 Bände angelegten Ross-Thomas-Edition, Literatur aus Afrika (Amos Tutuola, Chinua Achebe, Aimé Césaire) und den Niederlanden (Louis Paul Boon, Jan Wolkers). Zuletzt erschienen Bücher von Guy de Maupassant und Alphonse Daudet in Zusammenarbeit mit der Übersetzerin Elisabeth Edl.

Den mit 15.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Förderpreis 2023 erhält der Elif Verlag, Nettetal.