Der Ludwigshafener Drehbuchpreis für Dorothee Schön

Dorothee Schön wurde mit dem Ludwigshafener Drehbuchpreis ausgezeichnet. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Am Mittwoch, den 23. August 2023, wurde Dorothee Schön beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein mit dem Ludwigshafener Drehbuchpreis ausgezeichnet. „Sie hat über 30 Drehbücher verfasst bis heute, unsere Preisträgerin und das in einem so weit gefassten Spektrum, dass nahezu keine Filmart, kein Genre mehr übrig ist, in dem sie nicht unterwegs war – und das wiederum mit Ergebnissen, die sie zu einer der besten Autorinnen des Films in Deutschland macht. Wir sind stolz, einer Königin der Drehbuchkunst unseren „Ludwigshafener Drehbuchpreis“ zu verleihen“, so Michael Kötz, Intendant des Festivals in seiner Laudatio.

„Beim Drehbuch sagt man immer, man soll mit dem Vulkanausbruch anfangen und sich dann langsam steigern. Für mich war das jetzt der Vulkanausbruch, ich hoffe dass die Steigerung jetzt der Film für sie alle ist. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen und beim Festival. Das ist glaube ich, der einzige Drehbuchpreis, den ich kenne, der wirklich für einen Autor und sein Werk vergeben wird, das ist etwas ganz Besonderes hier.“ So Drehbuchpreisträgerin Dorothee Schön in ihrer Dankesrede.

Nach der Preisverleihung zeigte das Festival im ausverkauften Zeltkino B ihren aktuellen Film Die Unschärferelation der Liebe, eine Liebeskomödie mit Burghart Klaußner und Caroline Peters in den Hauptrollen, Regie: Lars Kraume, der gemeinsam mit Burghart Klaußner und Jörg Himstedt (Redakteur. Hessischer Rundfunk) auch auf der Parkinsel zu Gast war.

Der Ludwigshafener Drehbuchpreis betont die Bedeutung guter Drehbücher für den deutschen Film. Er honoriert und prämiert herausragende deutsche DrehbuchautorInnen für ihr Wirken in den letzten Jahren.

Dorothee Schön gehört zu den renommierten DrehbuchautorInnen Deutschlands. Schon 1989 schrieb die gebürtige Bonnerin, die seit vielen Jahren in Ravensburg lebt, zum Studienabschluss den Film BLAUÄUGIG für Reinhard Hauff mit Götz George in der Hauptrolle. Seither hat sie mehr als 30 Bücher für Kino- und Fernsehfilme verfasst, darunter auch psychologisch ausgefeilte Tatorte für die Kommissarinnen Klara Blum (Eva Mattes), Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), Klaus Borowski (Axel Milberg) und das Münsteraner Ermittlerpärchen Thiel und Boerne (Jan Josef Liefers und Axel Prahl). Ins Zentrum der Aufmerksamkeit gelangte sie 2009 mit FRAU BÖHM SAGT NEIN, einem Film über Korruption und Machtgier in einem deutschen Konzern, den das Festival des deutschen Films seinerzeit gezeigt hat. Dafür erhielt sie den Grimme-Preis, ebenso wie 2012 für DER LETZTE SCHÖNE TAG. Ihren größten Erfolg errang sie 2016 mit KÄSTNER UND DER KLEINE DIENSTAG über die Geschichte der Freundschaft des Schriftstellers Erich Kästner zu einem kleinen Fan in der Nazi-Zeit. Dorothee Schöns bislang umfassendstes Projekt war die Serie CHARITÉ, deren ersten beiden Staffeln sie schrieb, nachdem sie die Serie zusammen mit der Medizinjournalistin Sabine Thor-Wiedemann entwickelt hatte.

Dorothee Schön bei ihrer Ankunft auf dem roten Teppich des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Dorothee Schön hat mehr als 30 Bücher für Kino- und Fernsehfilme verfasst, darunter auch für psychologisch ausgefeilte Folgen der Reihe TATORT. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz