Marc Freund im Interview zu »Spiekerooger Spuk«

Ostfrieslandkrimi-Autorin Marc Freund im Interview zu ihrem neuen Buch »Spiekerooger Spuk«

Ihr neuer Ostfrieslandkrimi »Langeooger Spuk« ist erschienen. Würden Sie uns mit eigenen Worten erzählen, worum es in Ihrem neuen Buch geht?

Marc Freund: In meinem neuen Kriminalroman geht es um Inselkommissar Gerret Kolbes Zimmernachbarn, den alten Professor Ladengast. Ebendieser will eines Abends aus dem Dachfenster heraus eine tote Frau mit roten Haaren auf der Dachterrasse des Nachbarhauses erblickt haben. Da Ladengast jedoch zu diesem Zeitpunkt unter einer hohen Anspannung steht und es später Abend ist, weiß er nicht recht, ob er seinen Sinnen trauen kann. So beschließt er zunächst, auf eigene Faust auf dem Nachbargrundstück nach dem Rechten zu sehen. Dort erlebt er eine sehr unangenehme Situation, der er nur mit knapper Not entrinnt. Was daraufhin einsetzt, ist eine gefährliche Suche nach einer Leiche und letztlich natürlich nach einem Mörder. Doch sind längst nicht alle Dinge so, wie sie zunächst den Anschein haben. Dabei spielt auch die Spukgeschichte um die »rote Stina« eine wichtige Rolle …

Apropos Spukgeschichte: Wer sind die neuen Besitzer der Langeooger »Gruselvilla«?

Marc Freund: Die Langeooger »Gruselvilla« hat einige Zeit leer gestanden, bevor sie von der Berliner Familie Sauer gekauft wurde. Vater, Mutter und zwei Kinder: Emma und Ben. Eine normale, eine nette Familie. Oder trügt am Ende etwa auch hier der Schein? Jedenfalls trägt Tilman Sauers früherer Beruf nicht gerade dazu bei, den Inselkommissaren ihre Arbeit zu erleichtern …

Der Klappentext macht Andeutungen. Können Sie uns schon einen klitzekleinen Hinweis auf die Vergangenheit geben, die Professor Ladengast einholt?

Marc Freund: Professor Ladengast hat eine Vergangenheit. Die haben wir irgendwie alle. Doch seine ist eine ganz besondere. Ladengast hat sich zu DDR-Zeiten als Fluchthelfer betätigt. Damit hat er sich verständlicherweise nicht nur Freunde gemacht. Auch eine waschechte Feindschaft ist daraus entstanden. Eine, die Jahrzehnte überdauert hat und heute so frisch ist wie nie zuvor. Zwei Männer, die zu erbitterten Gegnern geworden sind und die ihre Sache zu einem Ende bringen wollen, auch wenn es für einen von ihnen den Tod bedeuten sollte.

Es gibt verschiedene Autorentypen. Kennen Sie beim Schreiben des ersten Satzes bereits das Ende des Krimis?

Marc Freund: Ich bin der Ansicht, dass gerade die Handlung eines Kriminalromans gut durchdacht sein muss. Wenn eine Idee geboren wird, muss für mich bereits feststehen, wer sich am Ende als Täter entpuppt und wie seine Motive gelagert sind. Also kenne ich das Ende meines Krimis bereits ziemlich genau, noch bevor ich überhaupt das erste Wort geschrieben habe. Aber natürlich lasse ich mich auf dem Weg dorthin immer wieder selbst gerne durch plötzliche Einfälle überraschen. Das Schöne am Schreiben ist es dann, wenn die vielen losen Fäden am Ende zusammenführen und ein rundes Bild ergeben. Auch hier kann man durchaus davon sprechen, dass der Weg oftmals das Ziel ist.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.