Marek Erhardt bei den Zivilfahndern - Lesung bei Lünebuch

Der Schauspieler Marek Erhardt war zwei Jahre mit Zivilfahndern unterwegs. Jetzt stellte er sein Buch vor: »Undercover«. Foto: © Hans Scherhaufer

Am Sonntag, dem 26.10.14 war es soweit. Endlich würde ich die Stimme von Jonny Depp live hören. Nein, nicht im Original, sondern seinen deutscher Synchronsprecher Marek Erhardt. Der Enkel von Heinz Erhardt ist bekannt aus Tatort, Traumschiff, Küstenwache, Großstadtrevier, der Alte, Landarzt und noch vielen weiteren Filmen. Die Liste ist lang und nun kommt noch ein Buch dazu: „Undercover“.

Für eine Filmrolle wollte sich Marek Erhardt bei den Zivilfahndern in Hamburg-Billstedt vorbereiten. Doch dann war der gebürtige Hamburger zwei Jahre mit den Zivilfahndern der Wache 42 unterwegs. Dort tauchte er ein in die Welt von Jugendgangs, Brandstiftern, Drogendealern und Mördern.

Organisiert von der Buchhandlung „Lünebuch“ in Lüneburg präsentierte Marek Erhardt sein neues Buch im Hörsaal der Universität.

Sympathisch und humorvoll stellte er sich kurz vor und lobte das Publikum, weil es an einem Tatort-Abend den Weg zu dieser Veranstaltung gefunden hatte. Dann las er aus dem Buch „Undercover“ das gesamte Kapitel „Feuer“ vor. Sehr lebendig und mit einer großen Prise Humor trug „Päckchen“ vor, wie er auf Lauer lag und trotzdem ein Auto nach dem anderen in Hamburg brannte.

Ich - als Zuhörer - hatte das Gefühl mitten dabei zu sein auf der Suche nach dem Brandstifter.

Nach einer kurzen Pause erzählte Marek Erhardt genannt „Päckchen“ mit seinem Lehrer „Oskar“ wie die Zivilfahnder an ihre Decknamen kommen: „Päckchen“ saß bei seiner Hospitanz immer auf der Rückbank der Fahnder, „Taxi“ fuhr bei seinem ersten Einsatz ein Taxi zu Schrott und „Oskar“ landete nach einem Einsatz in einer Kita in der Windeltonne.

Für die Männer der Wache 42 gibt es zwei Schichten im Problemkiez, die Spätschicht und die Nachtschicht. Viele Ermittlungserfolge haben sie aufmerksamen Bürgern zu verdanken, die den Notruf wählen oder detaillierte Beobachtungen machen. „Oskar“ forderte das Publikum auf ruhig die 110 zu wählen, wenn einem etwas verdächtig vorkommt.

Marek Erhardt stellte fest, dass sein Blick sich gewandelt hat. Er geht viel aufmerksamer durch die Stadt und hat seine – gefühlten 6 – Augen überall.

Zum Schluss des Abends konnte das Publikum noch Fragen stellen.

Nun bin ich gespannt auf den Rest des Buches. Dank Marek Erhardts lebendigen Erzählungen ist meine Neugierde geweckt worden.