Matthias Brandt erhielt den Preis für Schauspielkunst

Matthias Brandt erhielt den Preis für Schauspielkunst 2017. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Gut gelaunt kam Matthias Brandt auf dem roten Teppich des Ludwigshafener Filmfestivals an. Er nahm sich viel Zeit für Autogramme und gab Interviews. Viele Menschen waren gekommen, um den sympathischen Schauspieler aus der Nähe zu erleben. Matthias Brandt studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover Schauspiel. Nach einem ersten Engagement am Oldenburgischen Staatstheater im Jahr 1985 arbeitete er an mehreren Theatern: Staatstheater Wiesbaden, Nationaltheater Mannheim, Schauspiel Bonn, Bayerisches Staatsschauspiel, Renaissance-Theater Berlin, Schauspielhaus Zürich, Schauspielhaus Bochum und Schauspiel Frankfurt.

Seit vielen Jahren ist Matthias Brandt auch regelmäßig in Fernsehrollen zu sehen, so dass es einem breiteren Publikum möglich ist, sich an seiner feinen, unaufdringlichen und in verschiedenen Rollen überzeugenden facettenreichen Schauspielkunst zu erfreuen. In Polizeiruf 110 spielt er seit 2010 den Münchner Kommissar Hanns von Meuffels. Für dessen Darstellung gewann er den Bambi und 2013 als bester männlicher Hauptdarsteller den Bayerischen Fernsehpreis.

Auch als Schriftsteller ist er tätig: Im September 2016 erschien sein erstes Buch mit dem Titel Raumpatrouille, das autobiographische Erzählungen aus seiner Kindheit enthält.

Und nun wurde am 9. September 2017 der Preis für Schauspielkunst des 13. Festivals des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein an Matthias Brandt verliehen. Hier ein Auszug aus der Rede von Matthias Brandt, mit der er sich für den Preis bedankte: „Eine Kamera ist für mich in vielerlei Hinsicht ein magischer Apparat. Sie ist unter anderem in der Lage, Gedanken zu lesen. Und sie ist dabei ein empfindlicher Lügendetektor. Filmschauspielerei heißt für mich in erster Linie, präzise zu denken. Nicht auf Wirkung zu spekulieren. Sondern darauf zu vertrauen, dass dieser Gedanke in der Kamera sichtbar werden wird. (…) Ich glaube aber auch, dass es grundsätzlich nicht schlimm ist, in unserer Arbeit zu scheitern. Man sollte es allerdings aus ehrenwerten Gründen tun: Weil man sich etwas traut, etwas riskiert, das dann naturgemäß auch mal schiefgehen kann. Dann ist das Scheitern ein integraler Bestandteil unserer Arbeit und sogar eine Positionierung gegen die elende Menschenoptimierungs- und Effizienzkultur, die unser ganzes Leben immer mehr bestimmt.“

Im Anschluss an die Preisverleihung wurde der Film Männertreu von Hermine Huntgeburth gezeigt, der bereits mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Ungefähr 2.400 Gäste waren in zwei Filmzelten dabei. In Männertreu spielt Matthias Brandt den Verleger Georg Sahl, der, obwohl man gerade dabei ist, ihn als Bundespräsidenten aufzubauen, seine amourösen Abenteuer nicht lassen kann. Suzanne von Borsody spielt seine Ehefrau Franziska, die, selbst erfolgreiche Anwältin, solange die Augen vor den Eskapaden ihres Mannes verschließt, wie es irgendwie möglich ist. Das Drehbuch stammt von Thea Dorn. "Männertreu" wurde 2015 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

Matthias Brandt wurde bei der Ankunft auf dem roten Teppich des Filmfestivals von begeisterten Fans umjubelt. Foto © Jürgen Schmid, Kriminetz