Mein erstes Barcamp: Das Literaturcamp in Heidelberg #litcamp16

Am Morgen des 11. Juni 2016 strömten ca. 160 Literaturbegeisterte ins Heidelberger Dezernat 16. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Ein Barcamp ist eine Unkonferenz, eine Konferenz, die anders ist als herkömmliche. Ohne vorher festgelegte Programmpunkte und auch ohne einen Keynotespeaker, der im Anschluss an seine zündende Rede hochgeehrt und in alle Richtungen leicht nickend durch die Gänge wandelt. Und nun also erstmalig ein Barcamp zum Thema Literatur in der Unesco City of Literature Heidelberg.

Eingeladen waren „LeserInnen, BloggerInnen, Verlagsleute, BuchhändlerInnen und BibliothekarInnen, AutorInnen, Selfpublisher, Indies, E-Book-Fans und Bibliophile und alle anderen, die sich für die Buchwelt interessieren“. Natürlich meldete ich mich ohne zu zögern an, sobald ich von der Veranstaltung auf einem der sozialen Netzwerke Wind bekam. Susanne von www.Literaturschock.de hatte die Idee dazu.

Zwei Tage lang drehte sich im Dezernat 16 am 10. und 11. Juni 2016 in Heidelberg alles rund um das Thema Literatur. 160 Literaturinfizierte fanden sich zusammen und nannten in einer Vorstellungsrunde ihren Namen und drei Hashtags. Alle, die das wollten, stellten ein Thema vor, zu dem sie bereit waren, eine dreiviertelstündige Session zu halten. Die Vorschläge mit den meisten Stimmen wurden in das Tagesprogramm aufgenommen, per Zettel an eine Wand gehängt und ins Internet gestellt. Über sechzig Sessions kamen für die beiden Tage zusammen, beispielsweise zu Themen wie Ebook-Piraterie, Figurenaufstellung im Roman, Buch-Blogger.

Das Literaturcamp konnte dank der Unterstützung von Sponsoren durchgeführt werden und dank der Hilfe aller, die da waren. Denn alle wirkten mit und packten ohne zu zögern mit an. Es war ein überaus respektvoller Umgang aller am Camp Beteiligten. Und das war auch etwas Großes, das es mit ausgemacht hat: diese echte Freundlichkeit, Unverstelltheit, mit der alle aufeinander zugingen und sich austauschten. Mit ihrem Wissen nicht hinterm Berg hielten, gaben und nahmen. Das ist die Essenz von Netzwerken: Das Miteinander auf Augenhöhe. Es waren zwei fantastische Tage, die wie bei einem Höhenflug rasch vergingen. Vegan verköstigt und von einem riesengroßen Kaffeeautomaten, der unverdrossen Köstlichkeiten zauberte, mit Power versorgt.

Wir waren zwei Tage lang miteinander unterwegs, haben uns gegenseitig ausgetauscht und inspiriert - das hat unheimlich viel Spaß gemacht. Die Buchwelt befindet sich seit einiger Zeit in einem Wandel. Wie wirkt sich das aus, wie sind wir davon betroffen? Auch das waren Themen. Wie es weitergeht mit Büchern und dem Publizieren? Wer im Besitz einer Kristallkugel ist, möge sich melden!

Wir sind nicht alleine mit unserer Literaturbegeisterung. Wir sind viele! Wiederholung des Litcamps ausdrücklich erwünscht!

Zur Fotostrecke von Valentin Bachem auf flickr

Alles zum Literaturcamp Heidelberg

Einladung zur Vorstellungsrunde: Name und 3 Hashtags waren gefragt. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Die ehemalige Feuerwache war der perfekte Ort für das 1. Literaturcamp in Heidelberg. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Das ist Teil des Barcamps: Jeder kann eine Session vorschlagen. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Die Vorschläge mit den meisten Stimmen wurden ausgehängt und ins Netz gestellt. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Eine von über 60 Sessions, die während der beiden Tage stattfand. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Selfie © Nina George. Mit Kriminetzerin Claudia Schmid.