Moorgrab

Moorgrab

Lukas Bauer findet mithilfe eines Anglersonargerätes in einem Tümpel im »Toten Moor« zwei vor Jahrzehnten versenkte Fahrzeuge mit insgesamt fünf Moorleichen. Das muss er mit seinem Leben bezahlen.

Unfälle waren das nicht: die Kofferräume sind voller Steine und die Fahrersitze leer.

Das Ermitt-lerduo Torben Montag, zu seinem Unmut Monday genannt und stets mit dem Refrain von Bob Geldofs »I don´t like Mondays« begrüßt, und Effi Lu, jüngste, dünnste, höflichste und zurückhaltenste chinesisch-stämmige Polizeimeisterin Deutschlands, muss feststellen, dass der Mörder noch heute über Leichen geht, um sein Geheimnis zu schützen.

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Moorgrab, ein "must have" - Krimi

Im Toten Moor nahe dem Steinhuder Meer werden von einem jungen Mann zwei Autowracks aus den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts gefunden. Nicht nur das – in ihnen sitzen auch noch fünf Tote. Das war kein Unfall: Sie waren gefesselt und die Kofferräume voller Steine. Diesen Fund zahlt der junge Mann mit dem Leben.

Endlich wird die längst überfällige Cold Case Unit Niedersachsen gegründet. Doch statt der geplanten 8 Mitglieder stehen nur KHK Montag, von allen Monday genannt und bei jeder Begrüßung mit der Melodie von »Tell me why, I dont like Mondays« begrüßt, und Effi Lu, die dünnste und jüngste Ermittlerin von Niedersachsen, zur Verfügung. Zudem werden sie aus der Ermittlung im Todesfall des ebenfalls getöteten Finders der Wracks rausgehalten.

Monday hatte mit der Leiterin der Soko früher ein Verhältnis, das er wegen seiner dritten Ehefrau unsanft beendete. Das hat sie ihm nie verziehen. Die Ermittlungen bringen nicht nur alte Familiengeheimnisse an den Tag, sondern zeigen auch, dass es in Mardorf viele gab, die zwei der Opfer gerne tot gesehen hätten.

Der Krimi ist so spannend geschrieben, dass ich ihn nicht aus der Hand legen konnte und in einem Rutsch gelesen habe. Die Protagonisten, allen voran der erfahrene Ermittler KHK Monday, der gerade darunter leidet, dass ihn seine Frau verlassen hat und versucht, sich von seinem Elend abzulenken, steht der naiven, aber ungeheuer sympathischen Effi gegenüber, die zwar dünn und klein, dafür aber schlau und mutig ist, gegenüber. Ein Dreamteam! Hoffentlich gibt es bald eine Fortsetzung!

Die Leichen im Moor

Das ist jetzt mein erstes Buch der Autorin und ich habe es nicht bereut. Es wird mit Sicherheit auch nicht das letzte gewesen sein, schade, dass es schon zu Ende ist. Ich hätte gerne noch mehr Geschichten und Abenteuer von Kommissar Montag und seiner Kollegin Effi Lu lesen können, sie sind echt ein super Team, so unterschiedlich sie auch sind, zusammen als Team sind sie einfach unschlagbar.

Es gab hier viele Gänsehautmomente, es war sehr spannend und es gab aber auch einige witzige Momente, wo ich mich köstlich darüber amüsierte und schmunzeln musste. Ich habe ständig mitgefiebert und mitgerätselt, aber ich lag leider immer daneben. Es bleibt echt bis zum Schluss spannend und so muss es sein. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Wenn die Vergangenheit wieder auftaucht

Beim Spaziergang am Steinhuder Meer in der Nähe von Hannover entdeckt ein Ehepaar im „Toten Moor“ eine Hand, die sich aus dem Morast streckt. Effi Lu vom Polizeistützpunkt Neustadt-Marsdorf ist mit einem Kollegen in der Nähe und entdeckt in dieser Hand ein Sonargerät. Damit hatte der Tote wohl die beiden PKW´s entdeckt, die im Moor anschließend gefunden werden und hier wohl schon einige Jahrzehnte gelegen haben.
Ein Fall für die neu gegründete Cold Case Gruppe, bestehend aus dem dauermiesepetrigen Kriminalhauptkommissar Montag genannt Monday und der Neuen, Effi Lu. Ob es den beiden gelingt, die Spur der Toten aufzunehmen und diese Verbrechen zu klären?
Das lest ihr am besten selbst in dem überaus spannenden und interessanten Krimi von Eva-Maria Silber „Moorgrab“.

Die bildhafte Erzählweise von Eva-Maria Silber, bei der ich mich wie die Dritte im Bunde zwischen Montag und Effi Lu fühle, war genau nach meinem Geschmack. Ich bin überall dabei und schaue ihnen über die Schulter. Für mich war es irre spannend die Gedankengänge gerade von Effi Lu nachzuvollziehen. Kurze knackige Sätze machen die Handlung sehr schnell und ich hatte keine Mühe, die Geschichte in einem Rutsch durchzulesen.

Ich finde es immer gut, wenn ich die Menschen mit denen ich es hier zu tun habe, von Anfang an kennenlernen kann. Mit KHK Montag, der den Auftrag bei der Kriminalfachinspektion 1 Hannover eine Cold Case Gruppe zu gründen aus persönlichen Gründen sehr gerne annimmt, hatte ich zuerst ein paar Probleme mit ihm warm zu werden. Er ist so gar nicht mein Typ, stellt sich aber im Laufe der Zeit als zuverlässig und vor allem teamfähig heraus.
Effi Lu dagegen mochte ich ab unserer ersten Begegnung. Die Chinesin mit deutscher Staatsbürgerschaft hat, wie ich finde, einen besonderen Blick auf das Geschehen und ist sich für nichts zu schade, geht auch mal Risiken ein.
Die Leiterin des KFI 1 Karen Austerlitz, mit der Montag und Effi Lu zusammen arbeiten müssen und mit der Montag vor einiger Zeit mal ein Techtelmechtel hatte, ist mir sofort abgrundtief unsympathisch. Und das hat sich bis zur Auflösung des Falles nicht geändert.
Auch die Einblicke ins Privatleben der Protagonisten haben mir gut gefallen und haben für mich genau die richtige Dosis.

Die Spannung steigt hier sehr schnell auf ein hohes Level und hält sich bis zum Schluss. Ich hatte zwischendrin schon mal einen Verdacht, wurde dann vom Ausgang aber doch ziemlich überrascht. Auch wenn ich hier einiges etwas zu viel und für mich nicht ganz nachvollziehbar finde, hat mich der Fall bzw. die Fälle sehr gut unterhalten.

Mir hat der erste Fall für Kommissar Montag und Effi Lu trotz eines minimalen Kritikpunktes sehr gut gefallen und ich bin schon heute gespannt auf den nächsten Fall, der sich hier schon ankündigt.

Moorgrab

Dies ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe – und ich bin mehr als begeistert. Sie versteht es, den Leser auf die Folter zu spannen, der Spannungsbogen erhöht sich bis ins Unendliche, jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger und am Schluss, wenn man die Auflösung des Falles bekommt, ist man überrascht, denn mit solch einem Täter hätte man nie und nimmer gerechnet, hatte man doch die ganze Zeit andere Personen im Fokus.

Hauptkommissar Montag hat gerade Ärger mit seiner Frau. Da bekommt er den Auftrag, ans Steinhuder Meer zu fahren, um dort einen Cold Case zu bearbeiten. Im Moor dort fand man einen Toten und bei der näheren Untersuchung kamen noch gleich zwei Autos mit fünf Leichen zum Vorschein.

Das Kommissariat ist dünn besetzt und so steht ihm nur die junge Chinesin Effi Lu zur Seite. Hier trifft er auch seine Ex-Liebe Karen wieder, die in dem Kommissariat arbeitet und ihm das Leben der zur Hölle macht und ihn mobbt, zu tief sitzt bei ihr der Schmerz des Verlassenwerdens.

Langsam, aber sicher arbeiten sich Montag und Effi vor, befragen die Leute und es kommen Dinge zum Vorschein, die in den 70er- und 80er-Jahren geschehen sind. Doch irgendwie werden die ganzen Ermittlungen behindert und dann wird auch noch Effi entführt. Die Ermittler haben in ein Wespennest gestochen und es gibt einen Zusammenhang zwischen dem jetzigen Toten und die Toten in den Autos.

Mir gefällt es unheimlich gut, wie zielsicher Montag und Effi die alten Zeiten aufrollen und den Leuten immer wieder neue Tatsachen aus der Nase ziehen. Es ist auch zu erwähnen, dass hier die Ermittler nicht als Supergestalten dargestellt werden, sondern auch viele menschliche Probleme haben. Ich konnte beim Lesen nur ungern aufhören, denn man meinte, nun etwas zu versäumen. Auch das Cover ist sehr düster und dunkel gestaltet. Das schwarze Moorwasser und tief hängende dunkle Wolken: Dies war bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von Eva-Maria Silber gelesen habe; denn sie versteht es wunderbar, herrliche Krimis zu schreiben.

Schlechte Stimmung

Kommissar Montag, ein notorischer Frauenheld, hat diesmal Probleme mit seiner Frau, die mit einem Kollegen fremdgegangen ist. Bei einer Auseinandersetzung zieht er den Kürzeren und sein Chef beschließt ihn aus der Schusslinie zu nehmen und er wird einem Cold Case in Hannover zugeordnet. Es geht um 5 Moorleichen und einen weiteren Toten, der aber in einer anderen Abteilung bearbeitet werden soll. Ausgerechnet hier ist ein Verflossene von Montag Chefin und die ist gar nicht erfreut über eine Zusammenarbeit und lässt ihn das Spüren. Monta steht nur eine Anwärterin zur Verfügung, die über wenig Erfahrung, aber über ein großes Maß an Interesse verfügt. Also macht sich dieses Team an die Arbeit und lässt sich durch die schlechte Stimmung in der Kripo Hannover nicht beeindrucken und langsam, aber sicher kommen sie auf die Spur der Toten.
Moorgrab von Eva-Maria Silber ist ein Cold Case Krimi, mit einem ungewöhnliche Ermittlerpaar. Kommissar Montag ist schon in seiner Figur sehr unterschiedlich zu sehen. Seine Frau hat ihn, den notorischen Schürzenjäger verlasen, und das ist nichts für sein Ego. Wenn man aber meint, das hat ihn geheilt, kann man sich im Laufe des Buches eines anderen Eindrucks nicht erwehren. Auch sonst ist diese Figur las Ermittler fraglich, er säuft und ist dann auch noch sehr unzuverlässig. Eigentlich ein Kommissar für das Abstellgleis. Doch weit gefehlt als Ermittler in diesem Fall ist er brillant. Einen Cold Case aufzuklären ist nicht einfach, doch die Herangehensweise, lässt eine gewisse Qualität erahnen. Vielleicht ist dafür aber auch seine Kollegin, Effi Lu, verantwortlich, eine unscheinbare Außenseiterin im Polizeidienst, aber mit einem klaren Verstand ausgestattet. Ein ziemlich kurioses Paar, das sich im Laufe des Falles, aber zu einem Dream Team zusammenfindet. Der Gegensatz zu der aktuellen Ermittlerin in Hannover, die eine Verflossene von Montag ist und eine ganz schlechte Stimmung im Kommissariat verbreitet. Das sind keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit. Der Spannungsbogen in diesem Krimi ist sehr gut aufgebaut und auch gut nachvollziehbar, da die Schritte sehr logisch aufeinander aufbauen und der Leser sehr gut in die laufenden Ermittlungen einbezogen wird, bis zum überraschenden, aber vielleicht nicht ganz unerwarteten Ende. Der Weg dahin ist aber manchmal mit den Unarten von Montag gepflastert, die allerdings am Ende erfolgreich sind.
Ich finde diesen Krimi sehr unterhaltsam und spannend, aber auch mit vielen Stereotypen belastet, die manchmal ein wenig dick aufgetragen sind. Alles in allem ist aber ein spannender Krimi, den man gut lesen kann.

Was für ein spannender Fall

In Hannover in der Einsatzleitstelle geht ein Notruf ein.Aus dem Moor am Steinhuder Meer ragt eine Hand darin eine Kugel raus.Die neue Kollegin Effi Lu, möchte gerne ihren Kollegen zeigen das mehr in ihr steckt.Sie analysiert die Umstände und lässt nicht locker. Daraufhin finden sie im Moor zwei Autos mit fünf Leichen darin.Darauf hin wird die Cold Case Unit Niedsersachsen gegründet.Kriminalkommissar Montag -Spitzname Monday und Effi Lu bilden die Cold Case Unit.Beide arbeiten gewissenhaft und Effi Lu kommt der Wahrheit sehr nahe und gerät in Gefahr.

Es isst der Auftakt zu einer neuen Reihe um die beiden Ermittler Montag und Effi Lu.Montag hat Stress mit seiner Frau und auch die ehemalige Kollegin Karin jetzt Leiterin der Mordkommission Moorleiche macht ihm seinen Einasatz nicht leicht.Effi Lu analytische Denkweise und ihre akribische Ermittlungsarbeit zeigen erste Erfolge……

Die Autorin Eva-Maria Silber hat einen fließenden und spannenden Schreibstill.Bildhaft schildert sie den Krimi,der spannend und auch gruselig ist.Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und das Ende-die Auflösung war echt überraschend.Für den gut durchdachten Fall,sehr gerne 5 Sterne .Die Ermittler haben mir sehr gut gefallen,sie haben Ecken und Kanten-sind aber zusammen brilliant.Nun bin ich auf den nächsten Fall von Montag Effi Lu gespannt.

Mordopfer im Moor - doch kein perfektes Verbrechen

„Moorgrab“ von Eva-Maria Silber ist der Auftakt zu einer neuen Serie, der erste Fall für das Cold Case Ermittlerduo Montag und Effi Lu.

Worum geht es?
Ein Fußgänger entdeckt im Moor die Hand eines darin versunkenen Menschen. Offensichtlich hat er im Moor etwas gesucht, wagte sich zu weit hinein und kam um. Wusste er von jenen fünf Moorleichen am Grund des Tümpels, auf die die Polizei nun stößt? Fünf Tote in zwei Autos, die sich bereits seit Jahrzehnten dort befanden? Ein Fall für das neu gegründete Cold Case Team.

Der Schreibstil liest sich flüssig, die Kapitel sind kurz, ohne Orts- oder Zeitangaben. Die Ermittlungen erstrecken sich ungefähr über eine Woche; ich hätte es geschätzt, wenigstens eine Wochentagangabe am Kapitelbeginn zu haben, um chronologisch die Übersicht zu behalten.

Das Buch erschien 2022, die Handlung spielt im Sommer 2020, Corona bleibt unerwähnt. Die Handlung spielt in Mardorf, Region Hannover, Niedersachsen. Bereits das Cover vermittelt sehr anschaulich die düstere, etwas bedrohliche Moorlandschaft, den Fundort der Leichen – es ist ein recht gruseliges Umfeld.

Die Spannung hält sich über den gesamten Krimi auf gutem Niveau. Sowohl die Szenen- als auch Perspektivenwechsel gestalten die Handlung abwechslungs- und temporeich. Immer wieder enden die Kapitel mit einem Cliffhanger, was faktisch zum Weiterlesen zwingt. Im actionreichen, allerdings für meine Begriffe etwas unrealistischen Finale klären sich sowohl der aktuelle als auch die Jahrzehnte zurückliegenden Morde. Obwohl ich irgendwann zu ahnen begann, wer der Täter war, so barg dennoch die detaillierte Auflösung Überraschendes.

Die Thematik Moorleichen war außergewöhnlich und in punkto Beschreibung der Leichen und der Ermittlungsarbeit nicht nur schaurig, sondern sehr beeindruckend und aufschlussreich. Das ist eine der Komponenten, die ich an Cold Case Krimis so interessant finde: was man mit heutigen technischen Möglichkeiten alles – in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes - ans Tageslicht bringen kann.

Die Charaktere wirken lebendig und sind optisch gut vorstellbar. Meine Sympathie galt vor allem der bescheiden und still im Hintergrund agierenden, sehr gescheiten Effi Lu, einer Deutschen mit chinesischen Wurzeln. Sie achtet auf Kleinigkeiten und treibt im Wesentlichen die Ermittlungen voran, während Montag, ein Womanizer schlechthin, der es nur schwer erträgt, einmal selbst betrogen worden zu sein, mit allerhand privaten Problemen kämpft, nicht wirklich bei der Sache ist, und sein gekränktes Ego im Alkohol ertränkt. Beide entwickeln sich im Laufe der Handlung. Während Effi Lu zusehends selbstsicherer wird, überwindet Montag schließlich sein Selbstmitleid, und zeigt doch noch seine Ermittlerqualitäten. Obwohl in dem zarten, unscheinbaren Wesen so einiges an Mut, Zähigkeit und Kreativität steckt, so habe ich Effi Lu dennoch ihren Alleingang, diese im Finale beschriebene Superwoman-Action nicht ganz abgenommen, verletzt wie sie war. Karen, Montags Ex-Geliebte und nicht kooperative Leiterin der Mordabteilung, war zwar in ihrer Abneigung ihm gegenüber verständlich, das von ihr inszenierte generelle Mobbing fand ich übertrieben.

„Moorgrab“ hat mir spannende Lesestunden bereitet, mir hie und da ein Schmunzeln entlockt und ich habe in manch brenzliger Situation mit den Protagonisten mitgefiebert. Dieses Ermittlerduo, so ungleich es ist, verspricht genau deswegen sich hervorragend zu ergänzen. Ich bin neugierig, wie sich die beiden weiter entwickeln und welche interessanten Fälle sie noch zu lösen haben werden. Ich freue mich auf die Fortsetzungen!

War nahe am Abbruch, wurde dann aber stetig besser

Buchmeinung zu Eva-Maria Silber – Moorgrab

Moorgrab ist ein Kriminalroman von Eva-Maria Silber, der 2022 im dp Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Eva-Maria Silber, geboren 1959, studierte Jura und arbeitete als Rechtsanwältin und Strafverteidigerin, bevor sie 2010 ihren Beruf wegen hochgradiger Schwerhörigkeit aufgeben musste. Seit sie nicht mehr ihrem Beruf nachgehen kann, schreibt sie Krimis und Thriller. Sie lebt sie mit ihrem Mann an der Nordsee und im Harz.

Zum Inhalt:
Nach einem Leichenfund werden Jungpolizistin Effi Lu und Kommissar Montag als einzige Mitglieder der neugegründeten Cold Case Unit Niedersachsen mit der Aufklärung betraut. Bald schon stellen sie fest, dass es aktuelle Bezüge gibt und jemand bereit ist, dafür zu morden.

Meine Meinung:
In der Cold Case Unit Niedersachsen finden sich zwei Außenseiter ein, mit denen sonst niemand zusammenarbeiten will. KHK Montag hat seinen Ruf als Frauenheld bestätigt, ist diesmal aber selbst verlassen worden und kommt damit nur schwer zurecht. Eine Kollegin, die er einst verlassen hat, hat ihm den Spitznamen Monday in Anklang an den Song I don’t like Mondays gegeben, unter dem er nun landesweit bekannt ist. Effi Lu ist eine engagierte Jundpolizistin ohne jede Erfahrung, die man gerne an die neue Abteilung abgibt. Während Effi Lu sympathisch wirkt halten sich die Sympathiewerte für Montag lange Zeit auf niedrigem Niveau. Montag und Lu tun sich am Anfang schwer miteinander, aber dann kommen sie sich näher, auch wenn Montag Lu immer noch nicht für voll nimmt.
Die Geschichte wird meist aus der Sicht Montags geschildert und das macht ihn nicht sympathischer. Er ist mehr mit seinem kaputten Privatleben beschäftigt als mit den Ermittlungen. Aber dann weckt Lu in ihm eingeschlafene Fähigkeiten.
Der Fall ist komplex und lange Zeit geht es kaum voran. Mangels Interesse lässt Montag Lu freie Hand und merkt erst spät, wie fundiert Lu vorgeht. Die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Ermittlern fand ich spannender als den eigentlichen Fall, obwohl dieser vollständig und nachvollziehbar geklärt wird. Zudem ist die Geschichte von einigen dunklen Elementen geprägt, die mein Lesevergnügen beeinträchtigten. Zudem gab es etliche nervende Wiederholungen, derer es nicht bedurft hätte.

Fazit:
Nach einem schlechten ersten Eindruck entwickelte sich die Geschichte langsam, aber auch stetig zum Besseren. Trotzdem bewerte ich das Buch nur mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten), weil der erste Eindruck prägend war.

Hat mir sehr gut gefallen

„Moorgrab“ von Eva-Maria Silber, dp Verlag, habe ich als ebook mit 259 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt. Am Ende findet sich eine Leseprobe von „Kaltes Vergessen“ und einige Buchvorstellungen.
Im ‚Toten Moor‘ bei Hannover wird eine Leiche gefunden, ebenso wie vor langer Zeit versenkte Autos mit weiteren fünf Toten. Nun bekommt Kriminaloberrat Lehn endlich seine Cold-Cases-Gruppe genehmigt, von der er schon lange träumt. Allerdings ist sie momentan nur mit zwei Personen besetzt. Mit Effi Lu, einer noch neuen, aber sehr engagierten, Polizistin und Kriminalhauptkommissar Montag, der vorübergehend von Osnabrück nach Hannover versetzt wurde. Notgedrungen muss der mit Karen Austerlitz zusammenarbeiten, die er vor Jahren verlassen hatte und die es ihm nie verzeihen konnte. Sie ermittelt im Fall der neuen Moorleiche und Montag mit Effi wollen den alten Fall aufklären. Es werden bald erste Zusammenhänge gefunden, was die Arbeit der beiden Teams nicht einfacher macht.
Das Ermittlerduo Montag und Effi Lu ist sehr speziell. Er wurde gerade verlassen, wird von seinen Kollegen gemobbt, trinkt zu viel und ist eigentlich froh, aus dieser Dienststelle vorübergehend wegzukommen. Effi Lu ist eine kleine Chinesin ohne jedes Selbstbewusstsein, sehr schüchtern, will sich den Gewohnheiten der Kollegen anpassen, um akzeptiert zu werden. Sie ist aber auch sehr engagiert und interessiert. Zusammen ergeben sie dann doch ein gutes Team.
Karen Austerlitz ist eine sehr unsympathische Person. Sie hält Montag anscheinend immer noch die alte Geschichte vor und hetzt ihre Kollegen gegen ihn auf. Sie ist komplett unprofessionell, unkollegial und behindert die Ermittlungen. Ich kann nur hoffen, dass es im echten Leben nicht oder nur selten zu solch einem Verhalten kommt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Handlung war sehr spannend, der Fall gut konstruiert und die Lösung schlüssig. Die ungewöhnlichen Ermittler waren durch ihre Macken nicht langweilig, auch wenn die Charaktere etwas überzogen dargestellt waren.
Da sich am Ende schon der nächste Fall ankündigt, freue ich mich auf den nächsten Teil mit Montag und Effi Lu.
Das Cover gefällt mir auch sehr, es passt gut zur Handlung, ist düster und geheimnisvoll.

Gelungener Auftakt einer Cold Case - Krimireihe mit interessanten und ungewöhnlichen Ermittlern

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Eva-Maria Silber ein neues Ermittler-Duo ins Rennen, dass gleich einen gelungenen ersten Auftritt absolviert, der mich nicht nur gut und spannend unterhalten konnte, sondern zugleich auch Lust auf mehr macht.

Als im Toten Moor am Steinhuder Meer die Leiche des jungen Lukas Bauer gefunden wird, entdeckt man dort zugleich auch zwei versunkene Autos mit insgesamt 5 Leichen an Bord, die dort schon seit vielen Jahren liegen. Daraufhin wird KHK Torben Montag, der gerade einige private Probleme mit sich herumschleppt und dadurch in seiner Dienststelle in Osnabrück so ein wenig in Ungnade gefallen ist, nach Hannover beordert, um dort eine Cold Case Unit aufzubauen, die den Fall bearbeiten soll. Als Mitarbeiterin muss er sich dabei allerdings mit der jungen Polizistin Effi Lu begnügen, die sich schon beim Fund der Leichen besonders hervorgetan hat. Und dass die Ermittlungen im Fall Lukas Bauer von seiner alten Bekannten Karen Austerlitz geleitet werden, die nichts unversucht lässt, um Montag Knüppel zwischen die Beine zu werfen, macht die Sache auch nicht unbedingt einfacher, zumal sich schnell ein Zusammenhang zwischen den Fällen ergibt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine verblüffende, aber dennoch schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden ungleichen Ermittler erzählt, die sich erst einmal zusammenraufen müssen, bis sie endlich erkennen, dass sie sich eigentlich doch gut ergänzen. Gerade Montag macht es einem zu Beginn allerdings mit seiner ruppigen Art nicht gerade leicht, ihn zu mögen. Wenn man aber erst einmal so ein wenig hinter seine harte Schale geblickt hat, erkennt man schnell, dass dort doch ein guter Kern zu finden ist.

Wer auf atmosphärisch dichte Kriminalromane mit eher ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier gut bedient und spannend unterhalten, auch wenn für weitere Fälle des Teams durchaus noch ein wenig Luft nach oben bleibt.

Die Toten aus dem Moor

"Die neue Ermittlungsgruppe, die er schon vor ihrer Gründung Cold Case Unit getauft hatte, würde er bei seiner Kriminalfachinspektion andocken." (Buchauszug)
Im Toten-Moor am Steinhuder Meer wird die Leiche des jungen Lukas Bauer gefunden. Auffällig dabei ist sein Sonar, das als Einziges noch in seiner Hand aus dem Moor herausgeragt hat. Bei seinen Aufnahmen entdecken sie dann das unglaubliche, nämlich fünf weitere Leichen, die allerdings deutlich länger schon Moor liegen. Das neu gegründete Cold Case Unit, das momentan nur aus Kommissar Montag und Effi Lu besteht, sollen die Identität der Toten und deren Hintergründe herausfinden. Allerdings müssen sie schnell feststellen, dass sie von ihren Kollegen keine Hilfe erwarten können und der Täter alles daransetzt, unerkannt zu bleiben.

Meine Meinung:
Der erste Band der neuen niedersächsischen Cold Case Gruppe befasst sich mit zwei verschiedenen Morden. In einem Moor am Steinhuder Meer werden nach der Bergung der Leiche zwei Autos mit weiteren insgesamt fünf Leichen entdeckt. Während die drei Tote erschossen wurden, hat man die zwei anderen wohl gefesselt und lebendig ertränkt. Darauf kann man deshalb schließen, da man im Kofferraum Steine zum Beschweren entdeckt hat. Kommissar Montag, angeschlagen durch seine Ehekrise, muss mit Anfängerin Effi Lu zusammen diesen Fall bearbeiten. Schwierig ist vor allem erst einmal die Identität der Toten herauszufinden, ehe man darüber spekuliert, warum man sie getötet hat. Zwar sind die Leichen durch das Moor recht gut erhalten, jedoch können sie schon jahrelang dort im Tümpel liegen und niemand kennt sie mehr. Ärgerlich sind außerdem die unkollegialen Kollegen, die den Fall Lukas Bauer bearbeiten und die sie kaum unterstützen. Was vor allem an ihrer nachtragenden Chefin Karen Austerlitz liegt, die Montag gut kennt und die er vor Jahren mal verärgert hat. Doch die beiden erkennen auch ohne ihre Hilfe recht schnell, dass alle Fälle irgendwie zusammenhängen. Der interessante, teils humorvolle Plot mit seinen vielen Wendungen und eigenwilligen Charaktere konnte mich wahrlich überzeugen. Auch wenn man mitunter etwas zu viel aus dem Privatleben der Ermittler erfährt und dadurch der Fall ein wenig zur Seite rückt, habe ich mich köstlich amüsiert. Die lockere, humorvolle Schreibweise hatte vor allem für Kommissar Montag immer wieder ein paar besondere Herausforderungen parat. Sei es, dass die Kollegen, "I Don`t Like Mondays" von den Boomtown Rats singen oder er sich über seine Frau Svetlana ärgert. Effi Lu und er sind schon recht spezielle Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein können. Die beiden ergeben wirklich ein gutes Team, das mit der Zeit tatsächlich zusammenwächst. Vielleicht liegt es ja daran, weil Gegensätze sich bekanntlich anziehen und Montag energisch, ruppig und stur ist, während Effi eher reserviert, zurückhaltend und schüchtern daher kommt? Überraschend für mich war dann eher der Ausgang dieser Geschichte. Im Nachhinein betrachtet macht das Ganze allerdings wirklich Sinn. Ich freue mich schon auf weitere Fälle der beiden und gebe 5 von 5 Sterne.