Es war ihre letzte Amtshandlung als Präsidentin der Autorinnenvereinigung AV, bevor sie den Staffelstab an ihre Nachfolgerin Regina Lehrkind übergab. Die AV-Präsidentin und Heidelberger Literatin Marion Tauschwitz hielt am 11. März im Heidelberger Montpellier-Haus eine flammende, poetische Laudatio auf Nina George, die von der AV als Schriftstellerin des Jahres 2022 ausgezeichnet wurde: »Nina George bewegt. Sich. Andere. Ihre Leserschaft. Die Politik. Ihre Stimme ist unvergleichlich vielgestaltig, ihre Sprache unvergesslich poetisch. Ihr Roman »Das Lavendelzimmer« ist in 36 Sprachen übersetzt worden. Dennoch hebt Nina George nicht ab, bleibt bodenständig – und gehört auch zu uns, der Autorinnenvereinigung e.V., die diese außergewöhnliche ausdrucksstarke Schriftstellerin zur Autorin des Jahres 2022 kürt.«
Nina George (48) ist Präsidentin des European Writers‘ Council und vertritt 160.000 Autorinnen aus 31 Ländern und 46 Organisationen. Sie ist Gründerin von »Netzwerk Autorenrechte«; engagiert und vermittelnd agiert sie in politischen Räumen. Sie gehört Jurys und zahlreichen Gremien an, bringt sich mit einer unglaublichen Energie und Lebenslust ein und schreibt Romane, die auf den Bestsellerlisten landen. Nina George sagt von sich selbst, Poesie ist ihre Waffe. Die Autorin, die sichtlich gerührt über die Auszeichnung war, sprach mit Leidenschaft und einer Ehrlichkeit, die sie so auszeichnet, über eine Welt, in der Worte zu Waffen erwachsen können.
Als Vertreterin der einzigen UNESCO City of Literature Deutschlands, nämlich Heidelberg, sprach Claudia Kramatschek. Die Literaturkritikerin und Moderatorin ist Mitglied von PEN Deutschland. Auch Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, war zur Preis-Verleihung angereist. Nina Georges Bücher seien gut gegen den Nachtschlaf, aber sehr gut für die Träume. Doris Janhsen, Verlagschefin von Droemer Knaur, gab eine Liebeserklärung an die Bücher von Nina George ab. Man glaubt es ihr auf Anhieb, dass sie sie selbst wirklich sehr gerne liest. Aus Portugal war die Schwester der Preisträgerin angereist, Catrin George Ponciano.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch die Siegerinnen des Goldstaubwettbewerbs 2021 der AV ausgezeichnet. Karin Ellmer belegte Platz 1, Undine Marion Pelny Platz zwei und Sigune Schnabel Platz drei. Musikalisch wurde die Veranstaltung wunderbar umrahmt von der Solo-Geigerin Yvonne Powell, die erzählte, dass sie selbst am liebsten zur Musik von Bach schreibt.
Und dann las Nina George Passagen aus ihren Romanen. Wobei »lesen« eine Untertreibung ist. Nina George »lebt« ihre Texte!
Herzlichen Glückwunsch, liebe Nina, zu diesem Preis!