Ostfriesenkrimi-Autorin Susanne Ptak im Gespräch

Ostfriesenkrimi-Autorin Susanne Ptak im Interview zu ihrem neuen Roman "Falknermord"

Anlässlich der Veröffentlichung von „Falknermord“, ihres Spinnkrimis Nr. 13, hatten wir die Möglichkeit zu einem Interview mit Ostfrieslandkrimi-Autorin Susanne Ptak. Die sympathische Autorin aus Leer spricht über ihr neues Buch und plaudert mit viel Humor auch über einige private Dinge.
In dieser Woche erschien bereits Band 13 der Krimireihe um die Mordfälle aufklärende ostfriesische Spinngruppe. Was erwartet die interessierten Leser?

Diesmal beginnt die Geschichte gar nicht mit einem Mordfall, sondern mit dem Verschwinden des Falkners Jörg Vossen. Das alleine würde die Kriminalkommissare Harms und Köster noch nicht auf den Plan rufen, doch der vermisste Mann ist der Lebensgefährte von Gabriele Brunner, deren Ehemann Thomas ebenfalls vor drei Jahren spurlos verschwand und nie zurückkehrte. Ob wirklich ein Fall für die Mordkommission daraus wird, das erfahren Werner und Steffen erst, nachdem sie einen wichtigen Hinweis erhalten.

Dein neuer Krimi trägt den bemerkenswerten Titel „Falknermord“. 2016 wurde die Falknerei auch für Deutschland von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Was genau macht eigentlich ein Falkner? Und wie bist du auf die Idee gekommen, diesen seltenen Beruf in die Handlung eines Ostfrieslandkrimis einzubauen?

Ich selbst bin ein ganz großer Fan der Raubvögel und spiele auch mit dem Gedanken, den Falknerschein zu machen. Nicht, weil ich selbst Greifvögel halten will (dafür müsste ich vorher auch noch den Jagdschein bestehen), sondern weil ich gerne mehr über diese wundervollen Geschöpfe lernen möchte. Wobei – so eine Auffangstation wäre schon mein Ding.
Damit wären wir schon bei der Arbeit des Falkners, denn die Versorgung verletzter Vögel gehört mit dazu. Außerdem natürlich die Ausbildung und die Pflege von Greifvögeln, die zur Jagd eingesetzt werden. Die erste Begegnung mit einem Greifvogel, genauer gesagt einem Harris Hawk oder Wüstenbussard, hatte ich tatsächlich mitten in Düsseldorf, als ich noch ein Kind war. Damals hatten sich im großen Garten des Wohnblocks, wo wir damals lebten, Kaninchen rasend vermehrt. Da man zwischen den Häusern nicht schießen konnte, wurde ein Falkner beauftragt, die Population einzudämmen. Es hat mich damals ungeheuer beeindruckt, wie der Vogel immer wieder zum Falkner zurückkehrte und auf dem ledernen Handschuh landete. Wohngebiete, Parks und auch Flughäfen sind heute die Jagdgebiete für Falkner.
Auf die Idee für den „Falknermord“ brachte mich jedoch der Habicht, der jeden Morgen, wenn ich mit dem Hund laufe, auf einem Zaunpfahl von Nachbars Weide sitzt und der spurlos verschwunden ist, sobald ich das Handy für ein Foto aus der Tasche gezogen habe …

Wir sind begeistert von dem Buchcover mit dem See, der alten Ruhebank und dem geheimnisvollen Mond im Hintergrund. Da bekommt man richtig Lust, mal wieder nach Ostfriesland zu fahren. Ist dieser idyllische See etwa Schauplatz eines mörderischen Verbrechens?

Ich liebe dieses Cover! Wenn ich nicht schon hier leben würde … Nein, Spaß, in Wirklichkeit ist der See nicht ganz so idyllisch. Es ist der Baggersee einer Kiesgrube. Aber einige Ecken sind schon ganz hübsch, besonders im Sommer. Und wer weiß? Womöglich ist dort etwas ganz Furchtbares geschehen …

Wie spannend und emotional der Fall auch sein mag – die ostfriesische Gemütlichkeit kommt in der ostfriesischen Spinngruppe nie zu kurz. Und dazu gehört auch ein gutes Essen, für das oft Nico zuständig ist. Welche Gerichte isst denn die Autorin Susanne Ptak am liebsten?

Böse Zungen nennen mich zweibeinige Biotonne oder auch das Hausschwein … Ich esse leidenschaftlich gerne, probiere fast alles (es sei denn, es hatte mal mehr als 4 Beine) und kann, zum Leidwesen meiner Hüften, ganz schlecht etwas wegwerfen (daher das Hausschwein – das bekam früher immer die Reste vom Mittagessen). Meine Lieblingsgerichte sind immer noch die, die meine Mutter kocht, vom Gemüseeintopf bis zum Sauerbraten.

Die „Spinnkrimis“ haben erhöhten Suchtfaktor, und deine Leser würden am liebsten jetzt schon Teil 14 verschlingen. Hast du die Geschichte für den nächsten Spinnkrimi bereits im Kopf?

Ich muss ja zugeben, die Sache mit dem Suchtfaktor höre ich immer wieder gerne. Aber nein, ich habe noch keine Geschichte für Teil 14 im Kopf. Denn in den nächsten Wochen werde ich wieder gemeinsam mit Dr. Josefine Brenner ermitteln. Und wer Josefine kennt, der weiß, dass sie keine Ablenkung duldet.

Na, dann wollen wir dich auch nicht weiter ablenken, liebe Susanne. Vielen Dank für die offenen und humorvollen Antworten und alles Gute für die nächsten Projekte!
Der Roman "Falknermord" ist im Klarant Verlag erschienen.
Das Interview wurde geführt auf Ostfrieslandkrimi.de

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