Zur Vorführung der Folge Little Boxes der Reihe „Polizeiruf 110 beim Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein war Regisseur Dror Zahavi gemeinsam mit Drechbuchautor Stefan Weigl, dem Schauspieler Bless Amada und der Produzentin Ariane Krampe auf die Ludwigshafener Parkinsel angereist.
Im Zentrum steht bei „Little Boxes“ ein „Institut für Postcolonial Studies“. Der Film soll laut Festivalprogramm Genderfragen „hoch satirisch verhandeln“ und den „Zeitgeist „sarkastisch aufspießen“, wobei man sich die Studentinnen im Film durchaus mit mehreren Facetten dargestellt hätte vorstellen können. Der Film beginnt mit einer inszenierten Kampagne der Polizei „Bunter als du denkst“. Im Verlauf der Handlung werden bei Zivilschulungen Elektroschocker propagiert. Und genau so einer kam offensichtlich bei einem aufgefundenen Toten zum Einsatz, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter am Institut. "Rapist" hat ihm jemand mit Menstruationsblut, wie sich herausstellen wird, auf den Rücken geschrieben. Ob dieser Straftatbestand tatsächlich vorliegt, soll nun ermittelt werden. Es folgen im Film ausführliche Dialoge darüber, was bereits als Vergewaltigung gilt und wann schon Rassismus vorliegt.
Das Ermittler-Trio im Film des Bayerischen Rundfunks (BR), gespielt von Johanna Wokalek (Rollenname Cris Blohm), in deren Nachnamen das Wort „woke“ steckt, dem bayrisch-kantig spielenden Stephan Zinner (Dennis Eden) und dem herrlich ironisch spielenden Bless Amada (Otto Ikwuakwu) macht für sich genommen ziemlich viel Lust auf weitere Folgen in dieser Dreier-Konstellation mit einer für einen Polizeiruf 110 zu erwartenden Krimi-Handlung, die einen in den Bann zu ziehen vermag. Des Weiteren spielen in „Little Boxes“ mit: Christiane von Poelnitz, Matthias Bundschuh, Canan Samadi, Victoire Laly, Seppi Scholler, Mara Widmann, Anastasia Papadopoulou, Lise Risom Olsen, Katrin Lux, Moritz von Treuenfels u.a. Kamera: Gerhard Schirlo, Musik: Fritz Busse, Dror Zahavi, Schnitt: Fritz Busse.
Beim von Josef Schnelle moderierten Filmgespräch erzählt Drehbauchautor Stefan Weigl, dass er sich für einen netten Kerl halte, der immer schon Feminist war. „Ich möchte nicht schwach angeredet werden, obwohl ich eigentlich ein netter Typ bin.“ Die Produzentin Ariane Krampe wollte mit dem Team einen Film machen, „wo die Leute aus ihren Boxen kommen und miteinander reden“. Regisseur Dror Zahavi findet seinen Film „frech, frisch und lustig und auf einem hohen intellektuellen Niveau.“
Wie der Film vom Fernsehpublikum aufgenommen wird, wird sich bei der geplanten Ausstrahlung am Sonntag, den 17.09.2023, 20:15 Uhr (ARD) zeigen.
Das gesamte Programm findet ihr hier: festival-des-deutschen-films.de.