„Eine Gesichtsmimik, mit der sie fast tanzen kann“, so schwärmt Festivaldirektor Michael Kötz von Julia Koschitz. Im weiteren Verlauf seiner Laudatio verweist er auf ihre Ähnlichkeit mit Audrey Hepburn. Beim 15. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen wurde Julia Koschitz mit dem Preis für Schauspielkunst ausgezeichnet.

„Glaubwürdigkeit ist das Stichwort. Julia Koschitz stellt sie in all ihren Rollen her, so gut der Film es freilich insgesamt zulässt. Was sich diese Schauspielerin denken mag, wenn sie in die Haut einer anderen schlüpft, zu einem anderen Menschen wird, und das immer so, als würde sie ahnen, dass auch dieser andere Mensch gar nicht so genau wissen kann, wer er eigentlich ist, etwas vorspielend wie sie, einen anderen anschauend, in sich selbst hineinsehend und damit dieses wunderbare Vexierspiel spielend, für das die Filmkunst geeignet ist wie keine andere? Nach über 50 Filmen, in denen sie ihr außergewöhnliches Können mit Bravour bewiesen hat, wurde es Zeit, dringend Zeit, auf diese großartige Künstlerin mit Nachdruck hinzuweisen. Und das tun wir jetzt mit großer Freude und überreichen ihr unseren diesjährigen „Preis für Schauspielkunst 2019“!“ Auszug aus der Laudatio von Festivaldirektor Michael Kötz.

„Ich werde mich in dunklen Zeiten an diese Preisverleihung erinnern, wenn ich mal wieder auf ein gutes Drehbuch warte oder einen guten Auftrag. Ich fühle mich wahnsinnig privilegiert, einen Beruf ausüben zu dürfen, den ich liebe, der mich persönlich fordert, von dem ich lernen kann als Mensch und der mich tatsächlich noch niemals gelangweilt hat – selbst nach über 50 Filmen. Ein schöner Teil an dieser Arbeit ist, dass es ein Prozess ist, an dem viele Menschen beteiligt sind. Diesen möchte ich an einem Abend wie diesem besonders danken“, so Julia Koschitz.

„Meine Mutter ist auch hier“, verriet die Schauspielerin und richtete persönliche Worte an sie. „Du bist mein treuester und längster Zuschauer, mein wichtigster Kritiker. Ich danke dir für deine unumstößliche Unterstützung und dein tatkräftiges Mir-zur-Seite-Stehen.“

Die Preisverleihung fand vor über 2.400 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und zahlreichen Gästen statt. Im Anschluss wurde ihr aktueller Film Im Schatten der Angst von Regisseur Till Endemann gezeigt, in welchem sie einmal mehr zeigt, was sie kann.

Das Festival des deutschen Films findet noch bis zum 8. September 2019 statt. Zum gesamten Programm hier klicken.