Rolf Uliczka im Interview über seinen neuen Krimi!

Ostfrieslandkrimi-Autor Rolf Uliczka im Interview zu seinem neuen Buch »Utkiekermord auf Spiekeroog«

Interview zum Buch »Utkiekermord auf Spiekeroog«

Ihr neues Buch »Utkiekermord auf Spiekeroog« ist erschienen. Würden Sie uns in eigenen Worten beschreiben, was die Leser in Ihrem neuen Ostfrieslandkrimi erwartet?

Rolf Uliczka: Die Wattwanderung einer Wittmunder Boßlergruppe von Harlesiel zur Ostfriesischen Insel Spiekeroog sollte für Bente Heidkamp und Thor Schiffer eigentlich zu einer Romanze werden. Aber sie findet für die junge, hübsche Frau bei der Aussichtsplattform Utkieker ein tödliches Ende. Thor erwacht neben der unbekleideten Toten mit Schuldgefühlen aus einer Ohnmacht. Aber statt zur Polizei zu gehen, verlässt er mit der nächsten Fähre die Insel.

Für die Wittmunder Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens stellen sich zunächst folgende Fragen: Wer ist die unbekannte Tote und wer könnte ihr nach dem Leben getrachtet haben? Hat sich hier ein Beziehungsdrama abgespielt oder wurde die attraktive Rotblonde Opfer eines Sexualdelikts?

Im Internet taucht ein illegales Drohnen-Video auf, welches zu mehr Fragen als Antworten führt. Und vor allem: Welche Rolle spielen die Betreiber der Drohne, deren Einsatz im Naturwelterbe Wattenmeer seit 2017 sogar grundsätzlich verboten ist?

Aber wie so oft im Leben, nichts ist, wie es scheint.

Im Titel steht die Ostfriesische Insel Spiekeroog, was viele Ihrer Leser überraschen dürfte. Haben die Kommissare etwa Ihr »Stamm-Ermittlungsgebiet«, die Sielorte, verlassen?

Rolf Uliczka: Zum »Stamm-Ermittlungsgebiet« der Wittmunder Kommissare gehören natürlich die aus den bisherigen Fällen bekannt gewordenen Siele. Aber genauso gehören die Ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Langeoog dazu. Und hier erleben wir, dass nun mal – wenn auch nur fiktiv – das Verbrechen auch vor den Inseln nicht haltmacht. .

Wie kann es sein, dass sich Thor Schiffer nicht sicher ist, ob er seine Freundin erwürgt hat oder nicht?

Rolf Uliczka: Thor hat in seiner Kinder- und frühen Jugendzeit an Epilepsie gelitten, die aber nach mehreren Klinikaufenthalten seit gut fünfzehn Jahren als geheilt angesehen worden war. Das böse Erwachen neben seiner toten Geliebten, mit einer Platzwunde am Hinterkopf wie nach einem epileptisch verursachten Sturz, bringt sein altes Angsttrauma vor dieser Krankheit zurück. Da er sich – wie bei seinen früheren Anfällen – nach der Ohnmacht an nichts mehr erinnern konnte, blieb für ihn der Zweifel, vielleicht ungewollt zum Mörder der jungen Frau geworden zu sein.

Eine Gruppe von Boßlern steht im Zentrum der Ermittlungen. Schwingen Sie als Saterfriese auch selbst gerne mal die Kugel?

Rolf Uliczka: Das Saterland der Saterfriesen ist für meine liebe Frau und mich als gebürtiger Holsteiner in fast zwölf Jahren zur Wahlheimat geworden. Zu einem waschechten Saterfriesen gehört aber nicht nur der Geburtsort, sondern auch die saterfriesische Sprache, mit der das Saterland sogar als »kleinste europäische Sprachinsel« im Guinnessbuch der Rekorde steht. Auch wenn ich im Männergesangsverein Cecilia Ramsloh das Seelter Läid (Saterlied) mitsinge, sprechen und verstehen kann ich Saterfriesisch nicht.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.