Sieben Fragen an Antje Fries

Das Foto zeigt Antje Fries. © Stella Danz

Die Schriftstellerin Antje Fries wurde in Flensburg geboren. Sie studierte Germanistik und Anglistik in Mannheim, später Lehramt an Grund- und Hauptschulen in Heidelberg. Seit 2006 unterrichtet sie als Lehrerin der „Schule im Grünen“ im Wormser Erlebnisgarten.

Neben Kriminalromanen veröffentlicht sie Kurzkrimis, Kinder- und Lehrerbücher.
2011 wurde sie mit dem Preis für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen der Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts (GDSU) für besondere Verdienste um den naturwissenschaftlichen Sachunterricht und "herausragende Leistungen in der Lehrplanarbeit für das Fach Sachunterricht" ausgezeichnet.
Sie ist Mitglied der Autorengruppe Mörderisches Rheinhessen und bei den Mörderischen Schwestern.

Für Kriminetz beantwortete Antje Fries sieben Fragen.

Kriminetz: Deine literarischen Morde geschehen hauptsächlich in Rheinhessen. Was ist das Besondere an dieser Gegend?

Antje Fries: Nichts wahrscheinlich. Aber ich lebe eben genau hier und fühle mich hier wohl. Warum sollte ich meine Romane also woanders verorten? Ich will über die Gegend schreiben, die ich kenne, dann weiß ich auch genau, dass das authentisch ist.
So, und da mich die Rheinhessen nach der Antwort „nichts“ (siehe oben) vermutlich ausbürgern würden, nochmal fürs Protokoll: Rheinhessen liegt wunderbar am Rhein, man kann aber auch in wenigen Minuten in die Hügellandschaft kommen. Es ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands – und das beste natürlich sowieso! Es ist (noch) nicht so verbaut wie die rechte Rheinseite, liegt aber dennoch zentral, sodass umliegende Großstädte gut erreichbar sind, obwohl man auf dem Land wohnt. Und es ist hier immer ein bisschen mehr Sommer und ein bisschen weniger Winter als anderswo!

Kriminetz: Rheinhessen feiert in diesem Jahr Jubiläum. Dazu hast du eine historische Anthologie herausgegeben. Was war dir bei der Auswahl der Texte wichtig? Worauf hast du besonders geachtet?

Antje Fries: Verlegerin Angelika Schulz-Parthu und ich hatten uns vorgenommen, auf eine möglichst breite Verteilung der Themen durch die Jahrhunderte zu achten, aber das ist witzigerweise ganz von allein so gekommen, nachdem wir alle Texte gelesen, bewertet und ausgewählt hatten.

Kriminetz: Die Ermittlerin in deinen Krimis ist Kriminalkommissarin Anne Mettenheimer. Wie kam sie zu dir?

Antje Fries: Sie sollte einen Namen haben, der in der Region vorkommen könnte – wie übrigens bei all' meinen Charakteren. Immer wieder sprechen mich nach Lesungen Leute an, die berichten, ihr Vater/Bruder/Onkel heiße genau wie jemand in meinem Roman, sowas in der Art passiert oft.

Kriminetz: Die Nibelungen-Festspiele sind der Höhepunkt im kulturellen Leben von Worms. In „Nibelungentod“ stirbt ein Schauspieler während der Festspiele. Durftest du für die Recherche hinter die Kulissen der Aufführung blicken?

Antje Fries: Nö. Wollte ich auch nicht. War obendrein nicht nötig. Wie man im Roman lesen kann, gibt es ja durchaus kritische Stimmen zu diesem Spektakel. Ich brauchte für mein Thema aber einfach eine große Bühne, ein Event, und da boten sich die Festspiele an.

Kriminetz: Du liest deine Krimis neben anderen Orten auch in einem Restaurant. Was erwartet die Gäste und wo kann man sich dazu anmelden?

Antje Fries: Meine Lesungen sind immer individuell auf die Location und den Veranstalter zugeschnitten. Mal gibt es „nur“ eine Lesung, mal ein abendfüllendes Programm mit Mehrgangmenu, mal thematisch besonders zusammengestellte Abende, Angebote Open Air oder eine Lesung mit Weinprobe. Auch Lesungen bei Wanderungen zu „Tatorten“ aus meinen Romanen habe ich schon gemacht, u.a. unter Mitwirkung einer echten Kriminaldirektorin. Was es aber niemals geben wird, ist der überteuerte Klamauk, bei dem es nur darum geht, dass das angeheiterte Publikum mit den überall ausgelegten Plastikpistolen am Ende einen Mörder festhalten kann. Wo ich aktuell lesen werde und wo man sich anmelden kann, das steht jeweils auf meiner Homepage.

Kriminetz: Du bist Mitglied in der Autorengruppe „Mörderisches Rheinhessen“ und bei den Mörderischen Schwestern. Wie wichtig ist deiner Meinung nach „Netzwerken“?

Antje Fries: Sehr wichtig natürlich! Unser jährliches Krimifestival „Mörderisches Rheinhessen“ zum Beispiel hat sich zu einem regelmäßig ausverkauften Event entwickelt, und dieses ebenso kleine wie effektive Netzwerk macht einfach auch viel Spaß.

Kriminetz: Woran arbeitest du zurzeit?

Antje Fries: Nachdem ich gerade die historische Rheinhessen-Krimianthologie herausgegeben habe, zu der ich drei Texte beigesteuert habe, zudem einen weiteren historischen Text abgeben und auch einen Roman abschließen konnte, arbeite ich einfach mal an gar nichts. Sehr entspannend! Bleibt aber bestimmt nicht lange so ...

Kriminetz: Vielen Dank, Antje Fries, für die Beantwortung der Fragen!

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