Sieben Fragen an Astrid Plötner

Das Foto zeigt die Schriftstellerin Astrid Plötner. Foto: © Tobias Weskamp

Astrid Plötner wurde 1967 in Unna geboren. Nach langjähriger Berufstätigkeit als Kauffrau im Einzelhandel arbeitet sie seit einigen Jahren als Autorin. Mit ihren Kurzkrimis war sie zwei Mal für den Agatha-Christie-Krimipreis nominiert. Es folgten weitere Publizierungen von Kurzkrimis in Anthologien. Im Gmeiner-Verlag hat sie ihre Kriminalromane Todesgruß und Enkeltrick veröffentlicht. Astrid Plötner ist Mitglied der AutorInnenvereinigung »Syndikat«.

Astrid Plötner lebt mit ihrer Familie in Unna.

Für Kriminetz beantwortete Astrid Plötner sieben Fragen.

Kriminetz: Deine beiden Kommissare Maike Graf und ihr Kollege Max Teubner ermitteln in Unna. In deinem Krimi »Todesgruß« tragen die Opfer Lebkuchenherzen. Hattest du diese Idee auf dem Weihnachtsmarkt?

Astrid Plötner: Nicht ganz. Rund um die Katharinenkirche von Unna - dessen zwei Türme auch das Cover von »Todesgruß« schmücken - findet zweimal im Jahr die Katharinenkirmes statt. Hier gibt es an einigen Buden diese Lebkuchenherzen zu kaufen. Aber ob mir die Idee dort gekommen ist? Ich habe jedenfalls sehr gegrübelt, als ich mich mit dem Plot des Krimis beschäftigt habe. Der Mörder sollte eine einzigartige Botschaft übermitteln und ich fand, dass eine Nachricht auf einem Lebkuchenherzen schon etwas Mysteriöses hat. Viele Gedanken kommen mir, wenn ich mit unserem Hund spazieren gehe und darüber nachdenke, wie es mit meinem momentanen Projekt weitergehen könnte.

Kriminetz: Der Bookspot-Verlag hatte einen Wettbewerb für seine Weihnachtsanthologie „Stille Nacht, tödliche Nacht“ ausgeschrieben. Dein aufgenommener Kurzkrimi heißt »Das Versprechen«. Was gefällt dir an der kurzen Form?

Astrid Plötner: Meine ersten Versuche meine Texte zu veröffentlichen, waren seinerzeit Kurzgeschichten. Zwischendurch reizt es mich immer wieder, mich an Kurzprosa zu wagen. Man sagt ja so schön: In der Kürze liegt die Würze. Die Kurzkrimis eignen sich bei Lesungen auch prima als Zugabe. Zudem ist es sehr befriedigend ein Werk in einigen Tagen, bzw. Wochen fertigzustellen. Beim Roman dauert es ja doch ein bisschen länger.

Kriminetz: Du bist, wie ich auch, Mitglied im Syndikat, der Vereinigung deutschsprachiger KrimiautorInnen. Was bedeutet für dich diese Mitgliedschaft?

Astrid Plötner: Ich finde es für mich als Autorin sehr wichtig, mit Gleichgesinnten zu netzwerken. Schreiben ist ein sehr einsamer Beruf, da freut es mich, Kontakt zu anderen Krimiautoren aufzubauen und zu pflegen. Als ich mit dem Schreiben begann, war mein höchstes Ziel, die Eintrittskarte ins Syndikat zu erwerben. Mit meiner Veröffentlichung von »Todesgruß« ist mir das gelungen und ich bin sehr stolz darauf, nun Mitglied dieser ehrenwerten Gesellschaft zu sein. Schön sind auch die jährlichen Treffen bei der Criminale. In Halle war ich zum ersten Mal dabei, nun freue ich mich aufs nächste Jahr in Aachen. Vielleicht sehen wir uns dort?

Kriminetz: Unbedingt! Mein Zimmer ist gebucht. Alle Jahre wieder, am 8. Dezember, veranstalten Syndikatsmitglieder im gesamten deutschen Sprachraum Benefizlesungen für gute Zwecke. Hast du dich auch am Krimitag beteiligt?

Astrid Plötner: Der Stammtisch Unna hat den Krimitag in diesem Jahr zum dritten Mal in Unna ausgerichtet. Organisiert haben das Heike Gellert und ich. Gemeinsam mit der Theater-Fachfrau Anke Kemper und dem Leiter des Westfälischen Literaturbüros in Unna, Dr. Herbert Knorr, haben wir vor ausverkauftem Haus zugunsten des Kinderschutzbundes Kreisverband Unna e.V. gelesen. Die Veranstaltung fand in diesem Jahr im Buhre-Haus statt. Nach Restaurierung dient das Haus heute als Museumskneipe und Veranstaltungs-/ Kunstausstellungsraum. Wolfgang G. Buhre (1945-2005) war ein impressionistischer Maler. Ab 1974 lebte er in Unna, ab 1980 im Buhre-Haus, das heute Teil der Wolfgang G. Buhre Stiftung ist.

Kriminetz: An welchem Ort schreibst du am liebsten?

Astrid Plötner: Am liebsten schreibe ich dort, wo ich ungestört bin. Meist nutze ich das Büro meines Mannes. Ab Januar kann ich mir ein eigenes Büro einrichten, da meine große Tochter auszieht und ein Zimmer frei wird. Dort sollen dann die Bestseller entstehen ;-)

Kriminetz: Worauf dürfen sich die Gäste deiner Lesungen freuen?

Astrid Plötner: Ich versuche, meine Lesungen stets abwechslungsreich zu gestalten. Dabei nutze ich gerne kleine Requisiten, die zum Thema passen. Als ich mit dem Krimi »Todesgruß« unterwegs war, hat mich stets ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift »Ein letzter Gruß, G.« begleitet. Dieses Herz spielt im Krimi - wie eingangs bereits erwähnt - eine große Rolle. Bei dem Krimi »Enkeltrick« steht momentan ein altes Telefon auf meinem Lesepult und ein Bündel nachgemachter Geldscheine - passend zu der Betrugsmasche Enkeltrick. Ansonsten richte ich mich natürlich auch an die Wünsche der Veranstalter. Schön ist es, wenn musikalische Einspielungen möglich sind. Das ist allerdings nur selten gegeben. Ansonsten lockere ich meine Lesepassagen mit Erzählungen zur Autorenarbeit oder zur Recherche auf.

Kriminetz: Willst du deinen Leserinnen und Lesern verraten, woran du momentan arbeitest?

Astrid Plötner: Ich habe gerade einen Thriller fertiggestellt. Hier spielen drei Handlungsstränge ineinander. Das Manuskript ist sehr kompakt geworden und ich werde es nun gründlich überarbeiten, was sicher noch einige Wochen in Anspruch nehmen wird. Gleichzeitig arbeite ich noch einem Gemeinschaftswerk mit zwei Kolleginnen. Zudem werde ich in Kürze einen Plot für den nächsten Krimi ausarbeiten.

Kriminetz: Vielen Dank, Astrid Plötner, für die Beantwortung der sieben Fragen.

Astrid Plötner: Ich bedanke mich für das Interview!

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