Sieben Fragen an Eric Berg

Das Foto zeigt Eric Berg. © Derek Henthorn

Eric Berg, geboren 1966 in Königstein im Taunus, veröffentlichte 2013 seinen ersten Kriminalroman Das Nebelhaus. Nach Das Küstengrab erscheint mit Die Schattenbucht nun der dritte Roman des Erfolgsautors im Limes-Verlag. Der Schriftsteller, der auch Jugendthriller publiziert, hat einige Semester Germanistik studiert und in verschiedenen Berufen gearbeitet, unter anderem als Model, bevor er sich ganz seinem jetzigen Beruf widmete.
Eric Berg ist das Pseudonym von Eric Walz, der einige historische Romane veröffentlichte.

Für Kriminetz beantwortete Eric Berg sieben Fragen.

Kriminetz: Wovon lassen Sie sich für Ihre Krimis inspirieren?

Eric Berg: Im Grunde hat alles das Potential, in mir eine Geschichte zu wecken: eine kleine Notiz in der Zeitung über ein tatsächlich stattgefundenes Verbrechen, die Unterhaltung eines Pärchens, das im Restaurant am Nachbartisch sitzt, die Begegnung mit einem irgendwie komischen Typ … Alle meine Romane sind aus einem einzigen Satz entstanden, der mir plötzlich durch den Kopf geht. Im Falle der SCHATTENBUCHT war das der Satz: Ganz normale Menschen wie du und ich verabreden sich zu einem Verbrechen – warum tun Sie das? Und schon geht das Tüfteln los.

Kriminetz: „Die Schattenbucht“ spielt in Mecklenburg-Vorpommern. Was fasziniert Sie an dieser Gegend?

Eric Berg: Die Ursprünglichkeit. In Meck-Pomm gibt es viel Landschaft, viel Platz für relativ wenige Menschen. Ich finde diese Gegend ausgesprochen meditativ. Sie wirkt beruhigend auf mich. Und gerade das macht sie für mich zu einem idealen Setting für Kriminalromane.

Kriminetz: Sie haben vor Ihrer Schriftstellerkarriere in verschiedenen Berufen gearbeitet, unter anderem als Model. „Glitzert“ die Modelwelt wirklich?

Eric Berg: Das ist sehr lange her, und ich habe mich damals auch nur an der Oberfläche dieser Welt getummelt. Jemand hat mich dort quasi hineingeschubst, wirklich gefallen hat es mir nicht. Aber es ist nun mal verlockend, wenn man für einen Nachmittag des Sich-Fotografieren-Lassens eintausend Mark bekommt. Ich habe ein paar nette und jede Menge grauenhafter Menschen in der „glitzernden“ Modewelt getroffen. Trotzdem – oder gerade deswegen – war es eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Kriminetz: Ein perfekter Tag im Leben von Eric Berg sieht wie aus?

Eric Berg: Schreiben, Nachdenken, ein Essen mit Freunden, eine gute Flasche Wein.

Kriminetz: Demnächst gehen Sie auf Lesereise, mit Stationen in Heidelberg, Hannover und Leipzig. Was nehmen Sie mit von der Begegnung mit Ihren Lesern?

Eric Berg: Schreiben ist eine einsame Tätigkeit, man ist dabei immer mit sich allein. Daher sind Lesungen die beste Gelegenheit für mich, mit den Leuten zusammenzukommen, die sich für meine Bücher und/oder für meinen Beruf interessieren. Außerdem gestehe ich, dass es gut tut, wenn Menschen neugierig auf mich und meine Arbeit sind. Wer hat es nicht gerne, in interessierte Augen zu blicken und einen Applaus zu bekommen?

Kriminetz: Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit wählen müssten, um mit ihr einen Tag zu verbringen – auf wen würde Ihre Entscheidung fallen und weshalb?

Eric Berg: Über dieser Frage habe ich länger gebrütet als über den anderen sechs zusammen genommen. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass mich Promis ziemlich kalt lassen, warum auch immer. Oft weiß ich nicht einmal, wer mit wem verheiratet ist oder war, oder dass es irgendeinen Skandal gab, und wenn dann andere darüber sprechen, sitze ich ahnungslos staunend dabei. Aber ich will der Frage nicht ausweichen, und deshalb bin ich nach einigem Grübeln zu dem Ergebnis gekommen, dass es jemand sein müsste, der Dreck am Stecken hat beziehungsweise mal hatte. Das ist halt einfach spannend und mal etwas anderes. So bin ich auf den prominenten Ex-Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi gekommen. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein sehr erhellender Tag wird.

Kriminetz: Vervollständigen Sie bitte den Satz „Ein Leben ohne Meer ist für mich …“

Eric Berg: … sehr viel ärmer.

Kriminetz: Vielen Dank, Eric Berg, für die Beantwortung der sieben Fragen.

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