Sieben Fragen an Ingo Lenßen

In der Sendung Lenßen übernimmt (SAT.1) begleitet Anwalt Ingo Lenßen seine Mandanten beim Kampf um ihre Rechte. Foto: © SAT.1 / Claudius Pflug

In der Sendung Lenßen übernimmt (SAT.1) begleitet Anwalt Ingo Lenßen seine Mandanten beim Kampf um ihre Rechte. Lenßen hilft sofort bei existenziellen Problemen. Bei seinen Fällen wird er von seiner Assistentin Sarah Grüner sowie seiner rechten Hand John Davis unterstützt.
Ingo Lenßen begann 1982 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Konstanz. 1988 arbeitete er in einem Anwaltsbüro in Rio de Janeiro. Ein Jahr später legte er sein Assessorexamen ab. Seit 1990 ist Ingo Lenßen selbstständiger Rechtsanwalt. 1997 erwarb er den Titel "Fachanwalt für Strafrecht".

„Lenßen übernimmt“ wird von UFA Serial Drama produziert und auf Sat.1 ausgestrahlt.

Für Kriminetz beantwortete Ingo Lenßen sieben Fragen.

Kriminetz: Was war der Anreiz für Sie, sich als Jurist auf Strafrecht zu spezialisieren? Sie hätten ja auch bspw. Wirtschaftsanwalt werden können und heute Unternehmen vertreten.

Ingo Lenßen: Für mich ist das Strafrecht schlichtweg spannender. Verbrechen hat doch auch eine gewisse Faszination, auch weil der menschliche Abgrund sichtbarer wird. Tatsächlich habe ich es auch so etwas wie eine Berufung empfunden für Menschen einzutreten, die einen Fehler gemacht haben, der sich oftmals auf mehreren Ebenen erklären lässt.

Kriminetz: John Davis wird als Ihre „rechte Hand“ vorgestellt. Neben anderen Aufgaben ist er Ihr Chauffeur. Spielt er auch ein wenig den Bodyguard?

Ingo Lenßen: John Davis erfasst Lebenssachverhalte noch auf einer anderen Ebene als ich dies tue. Durch sein Verständnis der Fälle erweitert sich auch meine Sicht, ebenso tut dies übrigens auch meine Sekretärin Sarah Grüner. Die Bezeichnung John Davis als meine rechte Hand ist sicherlich zutreffend, auch wenn ich mich auf ihn auch als Bodyguard verlassen würde.

Kriminetz: Welcher Ihrer Fälle hat Sie bislang am meisten bewegt?

Ingo Lenßen: In den letzten Monaten hat mich der Fall eines meiner Mandanten sehr bewegt, der über 360 Tage unschuldig im Gefängnis saß und der mittlerweile freigesprochen wurde.

Kriminetz: Wie nehmen Menschen, die Ihre Hilfe suchen, Kontakt zu Ihnen auf?

Ingo Lenßen: Die meisten kontaktieren mich über unsere E-Mail-Adresse oder rufen ganz einfach in der Kanzlei an.

Kriminetz: Im Abspann Ihrer Serie „Lenßen übernimmt“ ist auf dem Bildschirm zu lesen: „Nach realen Fällen frei erzählt“. Erzählen Sie ausschließlich eigene Fälle oder adaptieren Sie auch Fälle von KollegInnen?

Ingo Lenßen: Natürlich sind dies nicht nur Fälle aus meiner Kanzlei. Es sind Fälle von Kollegen. Es sind aber auch Fälle, die unsere Autoren recherchieren. So erhalten wir einen bunten Mix aus allen Rechtsgebieten, die ich in der Gänze nicht allein bearbeiten könnte.

Kriminetz: Haben Sie schon mal ein Mandat abgelehnt und falls ja, aus welchen Gründen?

Ingo Lenßen: Ja, zwangsläufig muss ich das tun. Anfragen, die von außerhalb des Bodenseegebietes kommen, kann ich aufgrund der Entfernung und des damit verbundenen Reiseaufwandes meist nicht bearbeiten. Allein aufgrund der Distanz ist eine angemessene Betreuung des Mandates bzw. des Mandanten kaum möglich. Es gibt aber auch tatsächlich Mandate die ich gar nicht bearbeite. Dies sind Sexualstraftaten und Straftaten aus der rechten politischen Szene.

Kriminetz: Sie lesen gerne. Verraten Sie, mit welcher Lektüre Sie sich derzeit beschäftigen?

Ingo Lenßen: Ja, wenn es meine Zeit erlaubt sehr gerne sogar.
Derzeit lese ich ein Buch von Harold Brodkey mit dem Titel „Unschuld“.

Link zur Serie: sat1.de

Ingo Lenßen wird bei seinen Fällen von seiner Assistentin Sarah Grüner sowie seiner rechten Hand John Davis unterstützt. Foto: © SAT.1 / Claudius Pflug