Der Schauspieler Kai Scheve wuchs in Leipzig auf. Nach einer Lehre zum Maschinenbauer, während der er parallel eine Chorsängerausbildung (Tenor) am Theater in Altenburg begann, absolvierte er sein Schauspielstudium zunächst in Leipzig und setzte dann seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt (Main) fort. Er arbeitete am Theater u.a. in Mainz, Düsseldorf und Zürich.
Nach der Verfilmung der Jahrestage von Uwe Johnson im Jahr 1999 unter der Regie von Margarethe von Trotta, stand er immer öfter vor der Kamera. Er spielte mehrfach in der beliebten Reihe Spreewaldkrimi mit, im Polizeiruf 110, in der Reihe Zürich- Krimi und neben zahlreichen anderen Krimi-Serien im TATORT. Seit 2020 hat der Schauspieler einen festen Part in der ZDF-Reihe Erzgebirgskrimi, den Hauptkommissar Robert Winkler.
Am 21. Dezember 2022 wird um 20.15 Uhr der neueste Erzgebirgskrimi, »Ein Mord zu Weihnachten«, ausgestrahlt, nach dem Drehbuch von Leo P. Ard und Rainer Jahreis. Die Folge wird auch in der Mediathek zu sehen sein.
Für Kriminetz beantwortete Kai Scheve sieben Fragen.
Kriminetz: Im Erzgebirgskrimi, der beliebten Reihe im ZDF, verkörpern Sie Hauptkommissar Robert Winkler. Haben Sie einen besonderen Bezug zum Erzgebirge?
Kai Scheve: Jein. Ich bin dort geboren und mit 2 Jahren sind meine Eltern nach Leipzig gezogen. Mit dem Erzgebirgskrimi schliesst sich nun seit 2019 der Kreis zu meinen Wurzeln. Wir haben im letzten Teil unserer Reihe auch in meiner Geburtsklinik in Erlabrunn gedreht.
Kriminetz: Hauptkommissar Robert Winkler muss mit einer Waffe umgehen können. Können Sie das ebenfalls?
Kai Scheve: Ja. Ich hatte für die Vorbereitungen zu einer früheren Rolle - als Personenschützer, die Gelegenheit mit scharfen Pistolen zu schiessen.
Kriminetz: Dürfen Sie im Vorfeld verraten, worum es in »Ein Mord zu Weihnachten« geht?
Kai Scheve: Die Geschichte des Films kreist um einen alteingesessen, mittelständigen Familienbetrieb. Einer Holzmanufaktur im Erzgebirge. Der Junior dieser Manufaktur, die u.a. auch die berühmten Räuchermännchen herstellt, kommt während der traditionellen Weihnachtsmesse im Bergbau Schacht – der sogenannten Mettenschicht – ums Leben. Dieser Junior wurde von einer Grubenbahn überrollt. War es ein Unfall oder ein Tötungsdelikt?
Im hektischen Weihnachtsgeschäft müssen die Kommissare Robert Winkler und Karina Szabo herausfinden, wer aus dem näheren Umfeld der Familie den Mord an dem Junior begangen haben könnte. Keine leichte Aufgabe, denn auch die Unternehmensgeschichte der Familie Markert und die Beziehungen innerhalb der Familie sorgen für einige Überraschungen.
Kriminetz: Was genau ist denn die »Mettenschicht«?
Kai Scheve: Die Mettenschicht ist ein alter bergmännischer Brauch. So wird die letzte verfahrene Schicht vor Weihnachten bezeichnet. Der Name nimmt Bezug auf die der Schicht folgende Christmette.
Kriminetz: Bei den zahlreichen, wunderschönen Weihnachtsmärkten hier bei uns in der Kurpfalz, wo ich lebe, gibt es natürlich Stände mit Holzkunstwerk aus dem Erzgebirge. Schmückt es auch Ihr Zuhause?
Kai Scheve: Bis auf eine kleine DDR Steckpyramide, der VEB - VERO aus dem Erzgebirge, halten wir es zu Hause eher schlicht mit dem Weihnachtsschmuck. Aber es gibt u.a. in Schneeberg, Schwarzenberg und Annaberg - Buchholz schöne Geschäfte mit Holzkunstwerk, die ich bei Gelegenheit staunend besuche.
Kriminetz: Zu welcher Jahreszeit fanden denn die Dreharbeiten für diese Weihnachtsfolge statt? Hat das gepasst oder haben Sie bei warmen Temperaturen Winteroutfit getragen?
Kai Scheve: Wir haben von Anfang Februar bis Mitte März 2022 gedreht. Die Outfits waren durchaus notwendig.
Kriminetz: Welchen Rat haben Sie für junge Menschen, die sich beruflich der Schauspielerei widmen wollen, den Sie ihnen mit auf den Weg geben?
Kai Scheve: Jede/r ist entbehrlich. Ein zweites, berufliches Standbein ist von Vorteil.
Kriminetz: Vielen Dank, Kai Scheve, für die Beantwortung der sieben Fragen.