Sieben Fragen an Nina George

Das Foto zeigt Nina George. Es entstand anlässlich der Verleihung der Friedrich Glauser-Preise bei der Criminale im Hochsauerlandkreis im April 2012. Foto © Jürgen Schmid / Kriminetz.de

Nina George ist so voller Elan, dass der Verdacht entsteht, sie zaubert gegen Mitternacht, wenn der Rest der Republik in Schlaf fällt, nochmals fünf Extrastunden zum Schreiben für sich aus ihrem geheimen Zeitkoffer. Als Schriftstellerin ist sie vielseitig und schreibt unter mehreren Namen Romane, Kurzgeschichten, Krimis, Sachbücher, satirische Nachschlagewerke und Reiseführer. Ihr Pen-Name Anne West gilt als erfolgreichste deutschsprachige Erotika-Autorin. Als Kolumnistin schrieb sie für Cosmopolitan, Hamburger Abendblatt und Bild am Sonntag. In TV Movie schreibt sie seit mehr als zwölf Jahren über „10 Dinge die Sie wissen sollten“ und für Focus Online rezensiert sie Bücher. Für ihren Roman „Die Mondspielerin“ erhielt sie die DeLiA 2011, den Literaturpreis für den besten deutschsprachigen Liebesroman des Vorjahres, und 2012 für ihre anrührende Afrika-Kurzgeschichte „Das Spiel ihres Lebens“ den Friedrich Glauser Preis 2012 (Kategorie beste Krimikurzgeschichte des Jahres) .

Für Kriminetz beantwortete Nina George sieben Fragen.

Kriminetz: Du hast 22 Bücher veröffentlicht, über achtzig Kurzgeschichten und unzählige Kolumnen, Artikel und Reportagen, und das in einem Alter, in dem einige andere erst anfangen mit dem Schreiben. Hast du so ein gut funktionierendes Zeitmanagement und lässt du dich nie ablenken?

Nina George: Ich hatte lange einen neurotischen Inneren Schweinepudel Namens Machma an den Hacken, der es irre lustig fand, mir miserable Gefühle wie: schlechtes Gewissen, oder Existenzangst zu vermitteln, wenn ich *nicht* arbeitete. Das ging soweit, dass er mir drohte: „Hömma. Wat machste, wennste nur dreißig wirst? Hau ma rein, machma, bring was auf die Latte, sonst hat ja keiner gemercht, dassde da warst.“ Also schrieb ich. Wie eine Besessene. Jeden Tag. Reportagen Interviews Anekdoten Herrenwitze Bildunterschriften Horoskope wissen¬schaftliche Abhandlungen Bücher Geschichten Kolumnen – leider nie Gedichte, leider nie Tagebuch. Leider nie etwas nur für mich ganz allein.
Ich habe jedes Wort verkauft. Seit ich 19 war, fast 19 Jahre lang. Ich hielt Urlaub für gefährlich (was wäre, wenn ich es so herrlich fand und nie wieder in die Schreibpeitsche wollte?!), und Entspannung für unverdienten Luxus. In meiner Familie war Mut, Leistung und auf andere zu achten statt auf sich selbst, State of the Art. Ich lernte jegliches journalistische wie schriftstellerische Handwerk wie ich rauchte: Ich war unersättlich.
Ich kann schreibstörende Gefühle bis heute – Hunger, Ärger, Liebeskummer – beiseite stellen, und die notwendigen – Angst, Hass, Leidenschaft – auf Kommando anschalten. Ich drehte mich jeden Tag auf links, und Nachts wieder zurück.
Natürlich geht so eine Tortur nicht gut. 19 Jahre lang mit fünf-Finger-System auf die Tastatur einzuklopfen, nachts umher geistern, weiter schreiben, denken, rauchen, ständig in der eigenen schäumenden Gefühlssuppe umher paddeln um jeden verdammten Text zum Leben zu erwecken – hatte ich gehofft, ich erarbeite mir so das Anrecht auf Unsterblichkeit?
Ja.
Im Frühjahr 2011 machte es „krcks“ und eine Genickbandscheibe platzte. Elf Tage später starb mein Vater, mein vertrauter und der vermutlich einzige Mensch, der jedes meiner verkauften Wörter gelesen hat.
Ich ertrank in Schmerz. Alles war verloren; die Kraft, die Liebe, das Schreiben. Wie soll man schreiben, wenn man weder sitzen, liegen, stehen noch den Arm heben kann? Und hatte ich der Welt überhaupt noch irgend etwas zu sagen?
Nein.
Dieses Leben war also vorbei.
Das andere beginnt gerade jetzt erst. Ich bin immer noch dabei, vom Meeresboden zurück zu kehren. Ich trage unsichtbare Schwimmflügel.
Ich habe Machma zurück gelassen. Die Zigaretten auch. Ich habe die Hoffnung auf Unsterblichkeit durch strebsame Arbeitshaltung, aufgegeben.
Jetzt schreibe ich anders, nicht mehr alles; und ich entdecke, was mir noch Freude macht. Schreiben lehren, zum Beispiel; ich weiß recht viel durch die Doppel- bis Dreifachausbildung als Journalistin, Schriftstellerin und „Dienstleistungstexterin“. Doch, das macht mich glücklich: Wenn ich (Nachwuchs)Schreibende finde, die „es“ haben, und die nur einen Schlüssel brauchen, um die Tür aufzumachen, hinter der ihre Gabe auf sie wartet…

Kriminetz: Du beherrscht ein breites Spektrum. Beispielsweise entwirfst du in deinem Kurzkrimi in der Krimi-Anthologie „Waschen, föhnen, umlegen“ spektakuläre Frisuren. In deiner Geschichte, für die du mit dem diesjährigen Friedrich Glauser-Preis in der Sparte Kurzkrimi ausgezeichnet wurdest, beherrscht du auch die leisen Töne und sprichst Vieles an, was beim Lesen sehr bewegt. Was macht mehr Spaß beim Schreiben?

Nina George: Geschrieben haben ist das Spaßigste an allem. Fertig und zufrieden sein, DAS ist die Droge.
Ich habe nicht wirklich einen favorisierten Ton; Humor ist zum Beispiel so fieggeliensch, es ist zum Heulen. Humor ist die anspruchsvollste Disziplin; du musst es schaffen, dass du nicht platt wirst, aber auch nicht zu sophisticated; du musst die Punchlines können aber auch die komische Figur beherrschen. Du musst Wortwitz haben aber den so diskret einsetzen wie ein teures Gewürz; du musst eine enorme Bildung haben, um dich über das Zeitgeschehen lustig zu machen, Bezüge herzustellen – aber bitte so, dass deine Leser noch mitkommen! Oft sind deshalb heitere deutsche Krimis nicht so in fremden Ländern gefragt; der Humor dort ist ein anderer, ein Brite lacht sich über andere Sachen schlapp als wir.
Liebe ist ähnlich schwer. Da musst du weg von der Seifenoper, rein in das Janusgesichtige der Liebe; Liebe und Eifersucht, Liebe und Selbsthass, Liebe und Tod… je brutaler ein Gefühl, desto „leichter“ ist es für mich. Hass und Mordlust sind weniger komplex als Liebe oder Humor. Literarisch, meine ich.
Wie auch immer: Ich schreibe über Menschen und was sie bewegt. Und manchmal ist ihre Intimfrisur ihnen das aktuell wichtigste. Und manchmal das nackte Überleben in einer Religionsdominierten Chauvigesellschaft.
Ich glaube, da bin ich sehr Tochter meines Vaters. Ihm fiel es leicht zu respektieren, dass Menschen unterschiedlich sind, und unterschiedliche Dinge für wichtig halten. Er hielt alles für gleichberechtigt; und er verachtete jene, die meinten, sie wüssten Dinge besser oder ihr Leben wäre das richtigere.
Und so schreibe ich: Alle Themen sind gleichberechtigt.
Nur wahr müssen sie sein; ja, das ist es vielleicht, was „Spaß“ macht. Wenn ich das sichere Gefühl habe: Es ist wahr. Egal ob es komisch ist, oder zum Weinen grausam.

Kriminetz: Gab es so was wie eine „Initiation“ zum Schreiben bei dir?

Nina George: Schreiben ist nicht mein Kindertraum gewesen. Ich las gern, ja; ich lebte gern mit Büchern, sie waren mir Freunde. Vertraute. Mentoren und Sehnsuchtsflüsterer; ich glaube, all das, was ich lange vom Leben wollte, hatte ich mir aus Büchern angelesen.
Ich wollte Schauspielerin werden, um genau zu sein: Musikfilm-Schauspielerin. Die Ginger Rogers von morgen. Singen, steppen, tanzen, Screwballkomödien mit charmanten Männern spielen – das war das Ziel. Darauf lebte ich hin, mit Schul- und Laienschauspiel, Chor und Einzelgesang, Stepptanz- und Klavierunterricht, Fechten und Deklamieren.
Es war wie ein Schuss durch die Knie, als ich an allen Schauspielschulen in Deutschland und Österreich nicht mal in die zweite Runde des Aufnahmeprüfungs-Vorsprechens kam.
Ich scheiterte so grandios – und hatte keinen verfluchten Plan B!
Was nun, da stehst du da mit 18, 19, dein Leben, was du dir ausgesucht hattest, will dich nicht. Also machte ich das weiter, mit dem ich bisher gutes Geld verdient hatte; kellnern und komparsen. Und ich schrieb zum ersten Mal; etwas, was über das… tja… „Tuning“ meines Tagesbuches hinaus ging (Ich tunte Erlebnisse auf; á la: Wenn er mich doch geküsst hätte, dann…). Erst ein Theaterstück, klar. Dann einen Romanfang (Er war so ähnlich wie heute „Die Mondspielerin“ beginnt…), und schließlich die ersten Kurz-Kurzgeschichten.
Ich glaube, ich ahmte Chandler nach und mixte ihn mit Anais-Nin-Erotik.
Die erste Story, die gedruckt wurde, hieß „Sei doch einfach still, Mann“ und war das wütende Manifest einer Nachwuchsfeministin mit Männerüberschuss, die nicht wusste, dass sie eine ist…

Kriminetz: Du hast eine journalistische Ausbildung beim Männermagazin Penthouse absolviert. War das so spannend, wie es sich anhört?

Nina George: Im Nachhinein weiß ich: Ja, es war sauspannend. Es waren die letzten Jahre des klassischen Journalismus, bevor die Sparwut und die Schnelligkeit des Internets sowie das Nachhecheln von Anzeigenkunden, die Branche versaut hat. Wir machten die Dinge „näher dran“ – wir schrieben keine Mails um jemanden zu interviewen, wir fuhren hin, egal ob nach Marbella, London oder München-Pasing. Wir recherchierten nicht bei Wikipedia sondern riefen Experten an, liefen durch Zeitschriftenarchive oder schrieben gekonnt drum herum… wir hauten Texte nicht für die Werbekunden in die Tasten, sondern für unseren guten Ruf: Jeder sollte seinen Stil ausfeilen, UND gleichzeitig einen verdammt sauberen Text abliefern. Und es sollte nichts sein, was auch in allen anderen Zeitschriften stand; dafür wurde Geld und Geist investiert. Schaue ich mich heute im Kiosk um, sehe ich zu 80 Prozent Geschichten, die seit zehn Jahren zu rotieren scheinen. Nichts Neues, nichts Eigenes, und immer schön an die Anzeigenkunden denken…
Ich lernte damals Klebelayout und Mac gleichzeitig, interviewte Prominente vom Schauspieler bis zum Rennfahrer; ich schrieb Bildunterschriften der nackten Mädels, betreute die Witzeseite und die „Xaviera-Hollander“-Abteilung, rezensierte, sichtete die zahllosen erotischen Kurzgeschichten, die uns geschickt wurden… vor allem dafür brauchte ich ein starkes Nervenkostüm. Aber so lernte ich, den Inhalt einer Geschichte von der handwerklichen Qualität zu unterscheiden. Ich kann heute Bücher rezensieren, auch wenn mir der Inhalt nicht gefällt und ich es für eine Schwachmatostory halte; diese Trennungsfähigkeit brachten mir meine Altherrenredakteure bei – genauso wie eine gelassene Haltung zu jeglicher Form menschlicher sexueller Fantasien.
Ach, schön war die Zeit. Hör ich mich jetzt schon wie Omma auf dem Sofa an?

Kriminetz: Du bist mit dem Schriftsteller Jens J. Kramer verheiratet. „Plottet“ ihr manchmal gemeinsam am Esstisch?

Nina George: Ja. Häufig. Am Küchentisch, im Zug, im Auto – wir reden über die Figuren, über Ideen, über konkrete Plotwendungen in den jeweiligen aktuellen Büchern, über neue Pseudonyme…. Das hilft uns beiden sehr; er ist der einzige Beta-Leser, dem ich absolut vertraue. Jens ist auch ein hervorragender Scriptdoctor, er sieht sofort, was eine Geschichte, einen Text, besser machen kann. Und er operiert Längen so gnadenvoll heraus, dass es gar nicht weh tut. Fast gar nicht.
Es tut gut, mit einem Mann verheiratet zu sein, der weiß, was ich tue, warum und wie. Der nicht eifersüchtig auf die Zeit ist, die ich mit Schreiben oder Nachdenken über die Geschichte, verbringe; der es nicht kleinredet, das „Tippen“, oder der es für ein exzentrisches Hobby hält, aus dem unerklärlicherweise so was wie ein Beruf entsteht!
Während meiner Workshops und Seminare, die ich halte, gibt es auch immer eine Stunde, in der wir über das Leben als Autorin reden. Die meisten müssen ihr Schreiben irgendwo hinein quetschen; in die Stunde bevor die Kinder aufstehen, in den Samstag wo er Bundesliga guckt, in die Abende, an denen andere Grillen, zum Sport gehen, Freunde treffen.
Dazu kommen die Rechtfertigungen, denn solange keiner die Millionen scheffelt wie Frau Rowling, wird Schreiben, Schreibenüben, für die eigene Lust oder mal einen Wettbewerb schreiben, doch häufig als verdächtiger Spleen wahrgenommen, der die Aufmerksamkeit des Schreibenden von seiner Familie, seinem Partner, seinem Umfeld wegnimmt.
Vor allem Frauen verbergen ihr Schreiben vor ihren Familien, um nicht als egoistisch oder eitel wahrgenommen zu werden; manche aber schaffen es besser, und sagen ihre Lieben zärtlich aber deutlich: Ich brauche ein eigenes Zimmer, ich will euch zwei Stunden am Tag weder hören noch sehen oder riechen, und, nein, ihr habt nicht das Recht, es zu kommentieren, was ich schreibe. Ich zeige es Euch nicht mal.

Kriminetz: Ihr lebt im Hamburger Grindelviertel. Welches ist dein Lieblingsplatz in Hamburg?

Nina George: Ich lebe im Grindelviertel, Jens im Schanzenviertel. Diese räumliche Trennung ist für uns beide Daheimkreativarbeiter nötig und gut gewesen, um uns nicht ständig zu sehen und wegen Haushalts-Pillepalle plus zu viel Nähe in die Wolle zu kriegen. Wir sind beides Alleintypen, wir mögen es, unbeobachtet vor uns hin zu sein und in der Welt des Buches zu leben, das gerade entsteht. Jetzt trauen wir uns aber zu, zusammen zu ziehen. Mit einem langen Flur, bei dem der eine den anderen nicht auf die Tasten einprügeln hört.
Ich liebe Orte, an denen ich das Wasser sehe. Die Strandperle, die Hafentreppe und Parc Fiction; das Westufer der Alster, der Stintfang, die U3 zwischen Landungsbrücken und Baumwall; die HafenCity Richtung Strandkai, das Falkensteiner Ufer. Wasser muss! Wenn also zufällig jemand eine bezahlbare 6-Zimmer-Wohnung mit Wasserblick weiß: Ruhige Schriftsteller mit großem Küchentisch und 5000 Büchern suchen neuen Lebensraum.

Kriminetz: Stichwort: Initiative „Ja zum Urheberrecht“?

Nina George: Meine Kollegin und Freundin Angela Eßer und ich gründeten die Initiative Ende 2011 aus einem Gefühl der tiefen Empörung heraus. Es war jener Herbst, als die Netzpolitiker der Parteien, nicht nur die der Piraten, begonnen, ihre Vorstellungen eines sog. „reformierten“ Urheberrechtes zu formulieren, das an die moderne digitale Welt „angepasst“ werden müsste.
Unter anderem fanden sich so putzige Ideen darunter wie: Urheberrecht auf fünf Jahre zu Lebzeiten verkürzen“ (was so viel heißt wie: Nach fünf Jahren gehört einem das eigene geschaffene Buch nicht mehr; diese Idee wurde inzwischen verworfen), oder auch das „Entkriminalisieren der nicht-kommerziellen Privatkopie im Internet“. Was rein praktisch hieße, illegales Filesharing zu erlauben, und damit Millionen von Künstlern und ihren Verlagen, die Möglichkeit zu nehmen, gegen Tauschplattformen vorzugehen, auf denen ihre Werke nicht einmal, oder zehnmal – sondern Millionenfach „privat-kopiert“ werden. Funktioniert so wirklich Gemeinschaft: Die einen nehmen, die anderen müssen sich abfinden?

Ich möchte hier nicht in alle Details gehen, warum z.B. allein das Wort „nicht-kommerzielle Nutzung“ eine absurde Konstruktion ist. Diese dutzende Mythen und Phrasen aus gefährlichem Unwissen der Urheberrechtsgegner zu entwirren, haben sich u.a. diese Seiten vorgenommen:

contentmafiawiki

Wie Anonymous Urheberrechtsverteidiger bedroht: hier

Die Lügen über Acta: klick

Wir wissen inzwischen, dass die Hardliner gegen das Urheberrecht, eine Minderheit in der Bevölkerung und in den Fraktionen darstellt. Das Gros, so eine aktuelle gfK-Studie mit 10.000 Befragten, das Gros der BürgerInnen, die das Netz nutzen, will weiterhin für kulturelle Güter und die Arbeit der Beteiligten zahlen, und auch nicht das Urheberrecht stürzen oder „reformieren“. LeserInnen zum Beispiel gehören zu jenen, die selten der Versuchung des illegalen Downloads nachgeben; der Schaden durch illegale Ebook-Kopien (ca. 3 Millionen / Jahr in Deutschland), rechtfertigen also definitiv keinen Generalverdacht, dass „jeder sowieso nur klauen“ will. Auch hier ist es eine sehr kleine Gruppe, die gewöhnheitsmäßig Ebooks stiehlt. Meist nicht mal, um sie zu lesen, sondern nur, um sie zu besitzen.
Ich persönlich habe keine Lust, von diesen Klassenrüpeln auf den Rest der Welt zu schließen, und noch weniger, wegen einer Handvoll copy-paste-Süchtiger das Menschenrecht Urheberrecht unter Beschuss nehmen zu lassen.

Fakt ist: Kultur ist Teamarbeit. Allein in Deutschland hängen unmittelbar bis mittelbar über zwei Millionen Arbeitsplätze am Urheberrecht. Und wir reden nicht nur von den Kreativarbeitern – sondern Lektoren, Cutter, Tontechniker, Verlagssekretäre, Grafiker, Vertriebler, Theaterbesitzer…
Wir, und die zahlreichen UnterstützerInnen von JA zum Urheberrecht, wollen sich nicht nur empören. Sie wollen aufzeigen, wie die Zusammenhänge von Urheberrecht, Verwertungs¬recht und Nutzungsrecht funktionieren, wie viele Köpfe und Arbeitsstunden an nur einer CD, einem Buch, einem Film beteiligt sind, wie viel Professionalität in jedem Kreativberuf steckt, dass eine Idee nur der Anfang von Jahrelanger Ausarbeitung ist – und dass es nicht das Urheberrecht ist, was fallen muss. Sondern die Vorurteile in den Köpfen, dass dieses Persönlichkeitsrecht überholt sei, dass dieses Recht auf Freiheit, mit der eigenen, ausgearbeiteten Schöpfung zu tun und zu lassen, was der Erschaffer möchte, ein Widerspruch zur Freiheit im Netz darstellte.
Über was wir reden sollten, sind angepasste Nutzungsrechte und technische Umsetzungen.
– und auch darüber, was Kultur uns noch wert ist.

Kriminetz: Vielen Dank, Nina George, für die Beantwortung der Fragen.

Zur Website von Nina George hier