Sieben Fragen an Rebecca Schröder-Witscherkowsky und Jasmin Schelling

Rebecca Schröder-Witscherkowsky ist eine der beiden Producerinnen des Zweiteilers Mordach – Tod in den Bergen. Foto: © Henryk Witscherkowsky

Am 27. April und 29. April 2023 ist die Erstausstrahlung von Mordach – Tod in den Bergen. Bereits ab dem 20. April ist der Zweiteiler in der ARD-Mediathek abrufbar. »Mordach – Tod in den Bergen« ist eine Produktion der UFA Fiction im Auftrag der ARD Degeto für die ARD. Gedreht wurde vom 4. Mai bis zum 30. Juni 2021 in Südtirol u.a. in Trient, Bruneck und Umgebung. Rebecca Schröder-Witscherkowsky und Jasmin Schelling sind die beiden Producerinnen des Zweiteilers, in dem mitspielen: Mehmet Kurtuluş, Sarah Bauerett, Gesine Cukrowski, Dominique Horwitz, Philip Birnstiel, Lea Louisa Wolfram, Max von Pufendorf, Max Wagner, Liliom Lewald, David Zimmerschied, Kyra Sophia Kahre und Liane Forestieri. Das Drehbuch stammt von Thomas Berger, Regie führte Roland Suso Richter.

Für Kriminetz haben Rebecca Schröder-Witscherkowsky und Jasmin Schelling sieben Fragen beantwortet.

Kriminetz: Wo wird denn im Film das fiktive Dorf Mordach geografisch verortet? Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Frankfurter BKA-Beamter. Der zweifache Grimme-Preisträger Mehmet Kurtuluş spielt Cuma Ozan, der in dem Krimi-Zweiteiler »Mordach – Tod in den Bergen« selbst unter Verdacht gerät.

Jasmin Schelling: Wir haben Mordach als eine kleine, düstere Stadt im bergischen Süden Deutschlands verortet. Als die junge Laura Brunner tot aufgefunden wird, ist Cuma Ozan als einziger Fremder in Mordach und ohne Alibi natürlich der perfekte Verdächtige für die eingeschworene Kleinstadtgemeinschaft.

Kriminetz: Ab wann sind Sie beide bei dem Dreh-Projekt eingestiegen? Nachdem das Drehbuch geschrieben war?

Rebecca Schröder-Witscherkowsky: Wir sind für unsere Verhältnisse recht spät in das Projekt eingestiegen, eigentlich sind wir als Producerinnen bei unseren Projekten schon von Beginn an bei den Bucharbeiten dabei. In diesem Fall haben wir »Mordach« auf dem Weg in die dritte Buchfassung übernommen, was glücklicherweise noch genug Raum für unseren Input ließ, sodass wir Handlungsstränge und Charakterentwicklungen mitgestalten konnten. Als Krimi-Neuling war das definitiv eine spannende Herausforderung.

Kriminetz: Was waren denn konkret Ihre Aufgaben bei »Mordach – Tod in den Bergen«?

Jasmin Schelling: Als Producerinnen begleiten wir die Projekte von der Drehbuchentwicklung bis hin zum fertigen Film. In enger Zusammenarbeit mit der Regie und Redaktion stimmen wir kreative Entscheidungen bspw. zu Cast, Motiven und Kostümen ab und kümmern uns im Hintergrund um einen reibungslosen Ablauf und die Kommunikation zwischen allen Departments.

Kriminetz: Ist man als Producerin die große Ausbremserin bei Szenen, etwa wenn zu viele Menschen im Bild gebraucht würden und Szenen wegen der Kosten zusammengestrichen werden?

Rebecca Schröder-Witscherkowsky: Ausbremserin ist ein hartes Wort. :-) In unserem Interesse liegt in erster Instanz, dass so viel wie möglich auf der Leinwand zu sehen ist, das production value entsprechend hoch. Aber der Tatsache unseres Berufes geschuldet, müssen wir auch immer ein Auge auf das Budget haben. Unsere Aufgabe ist eher kreative Lösungen in der Umsetzung zu finden, sodass es nicht auffällt, wenn weniger Menschen im Bild zu sehen sind – beispielsweise eine Szene in ein anderes Motiv zu verlegen oder ähnliches.
Manchmal müssen ein paar Kompars:innen gestrichen werden, manchmal eine ganze Szene. Aber das sind Entscheidungen, die oftmals am Ende eine Bereicherung sind.

Kriminetz: War es eine Herausforderung, das aufwendige Film-Equipment in die Berge zu bringen?

Jasmin Schelling: Logistisch war der Zweiteiler auf jeden Fall eine Herausforderung. Da war nebst den sprachlichen Barrieren, die sich bei einem Auslandsdreh mit gemischtem Team ergeben, natürlich auch die Frage, wie man das Equipment in die Berge bekommt. Teilweise lag auf den höchsten Gipfeln noch Schnee, wir haben auf einer Aufsichtsplattform gedreht, auf die man nur mit kleiner Gondel gelangen konnte und dann auf einem schmalen Pfad noch einige Höhenmeter zurücklegen musste. Aber man mag es kaum glauben, am aufwendigsten waren dann doch die Szenen im Flussbett.

Kriminetz: Mit Roland Suso Richter hatten Sie einen versierten Regisseur mit an Bord. Das erleichtert sicherlich die Zusammenarbeit. Aber es kann auch spannend und bereichernd sein, mit einem Neuling zu arbeiten?

Rebecca Schröder: Das erleichtert die Zusammenarbeit natürlich und bringt eine gewisse Sicherheit mit. Roland Suso Richter ist ein erfahrener Regisseur, der seine ganz eigene Art zu Arbeiten entwickelt hat, die sehr darauf setzt Team und Darsteller:innen viel Vertrauen entgegenzubringen und ihnen Entscheidungsfreiheit zu lassen.
Aber natürlich ist es auch immer spannend mit jungen Regisseur:innen zusammenzuarbeiten. Die Möglichkeit gemeinsam an einer Vision zu arbeiten kann sehr bereichernd und natürlich auch herausfordernd sein, hier können wir oftmals andere Blickwinkel einnehmen und neue Ideen ausprobieren.

Kriminetz: Haben Sie den fertigen Film bereits gesehen oder sitzen Sie am 27. April 23 gespannt vor Ihrem Fernsehgerät?

Jasmin Schelling: Da wir die Projekte auch während der Postproduktion begleiten, haben wir die beiden Teile in diversen Abnahmen von Schnitt, Musik, Mischung etc. bereits einige Male gesehen.
Und das einerseits immer wieder gern und zum anderen ist das nun auch schon wieder eine Weile her, sodass wir uns darauf freuen »Mordach – Tod in den Bergen« gemeinsam mit unseren Familien zu schauen.

Kriminetz: Vielen Dank, Rebecca Schröder-Witscherkowsky und Jasmin Schelling, für die Beantwortung der sieben Fragen.

Jasmin Schelling ist eine der beiden Producerinnen des Zweiteilers Mordach – Tod in den Bergen. Foto: © Sascha Hoecker lichtistalles
ARD Degeto MORDACH - TOD IN DEN BERGEN, Teil 1: Polizistin Toni Brandner (Sarah Bauerett, li.) glaubt dem BKA-Beamten Cuma Ozan (Mehmet Kurtuluş) nicht. Foto: © ARD Degeto/UFA Fiction/Roland Suso Richter
ARD Degeto MORDACH - TOD IN DEN BERGEN , Teil 2: Toni (Sarah Bauerett, re.) hat Fragen an den Unternehmer Brunner (Dominique Horwitz, li.) Foto: © ARD Degeto/UFA Fiction/Roland Suso Richter