Sieben Fragen an Regine Kölpin

Das Foto zeigt Regine Kölpin. © Foto: Jürgen Schmid, Kriminetz

Regine Kölpin veröffentliche bereits sieben Romane für Erwachsene und ebenso viele für Kinder und Jugendliche, letztere unter ihrem Geburtsnamen Regine Fiedler. Beinahe unzählbar ist die Menge ihrer publizierten Kurzgeschichten. Im März 2014 wird bei KBV ihr historischer Roman Das Signum der Täufer erscheinen, der dritte Band einer Trilogie.
Die Schriftstellerin lebt an der Nordsee, hier handeln auch ihre Bücher und Geschichten. 2010 erhielt sie das Krimistipendium Tatort Töwerland, 2003 einen Platz beim OZ-Kurzkrimipreis. Bereits zwei Mal erhielt sie den Jahrespreis der Ostfriesischen Autoren (2002 und 2004), 2011 wurde sie zur Starken Frau Frieslands ausgezeichnet. Bei der Leserwahl vom Krimikiosk zur Krimiautorin 2011 gelangte sie auf Platz 2 und 2009 erhielt sie 1. Platz E.G.O.N.-Naturgeschichten für Kinder. Nominierungen erhielt sie 2008 für den Kärntner Krimipreis und 2013 für den Quo-Vadis-Kurzgeschichtenpreis.

Für Kriminetz beantwortete Regine Kölpin sieben Fragen.

Kriminetz: Du hast 1400 km mit dem Krimi-Wohnwagen zurück gelegt. Welche Route bist du gefahren und wieviele Lesungen hast du dabei abgehalten?

Regine Kölpin: Das war eine tolle Tour, die auf der Insel Fehmarn begann. Dort habe ich den Caravan vom Kollegen Andreas Schmidt übernommen, bin zunächst nach Mecklenburg- Vorpommern zur Insel Pöhl gefahren und habe auf dem Campingplatz gelesen. Von dort ging es quer durch Deutschland bis nach Garmisch –Partenkirchen zum Caravan Park Tennsee. Es war eine höllisch anstrengende Tour am Stück und ich war froh, Caravan-erfahren zu sein. Von dort fuhr ich weiter nach Laichingen in die Schwäbische Alp, wo die Lesung ein richtiges Event mit über 100 Zuhörer wurde, die alle im „aufgebockt und abgemurkst“ Fieber waren. Begleitet hat mich dort Javier Herrera, ein Gitarrist aus Kuba, sodass auch echtes Urlaubsfeeling herrschte. Danach führte die Tour nach Bad Füssing und von dort zurück zum Fendt Werk. Fazit: 1400 Kilometer und vier tolle und wunderbare Lesungen über ganz Deutschland verteilt!

Kriminetz: Welches Erlebnis ist dir von dieser Krimi-Reise besonders in Erinnerung geblieben?

Regine Kölpin: Klasse waren die drei Tage in Tennsee inmitten des Karwendelgebirges. Ich bin ja Friesin und bei uns sind die Deiche die höchsten Erhebungen, da faszinieren Berge. Ich habe dort auch viel gesehen. Dann natürlich dieses beeindruckende Stadtfest in Laichingen. Aber in Summe hat alles richtig Spaß gemacht und ich ziehe den Hut vor den Veranstaltern, was sie so auf die Beine gestellt haben. In Bad Füssing hatten sie den Schwimmteich zum Beispiel mit Kerzen geschmückt. Besonders Spaß gemacht hat mir auch das Serpentinenfahren mit dem Caravan!

Kriminetz: Du bist eine der Stipendiatinnen von „Tatort Töwerland“. An welchem Text hast du während deines Inselaufenthaltes gearbeitet?

Regine Kölpin: Während des Aufenthaltes habe ich einen großen Teil von „Muschelgrab“ geschrieben. Weil ich von Juist selbst so inspiriert war, habe ich gleich die beiden Konzepte für meine Kinderkrimireihe „Die Deichbande“ erstellt und so sind die ersten Grundlagen für die mittlerweile bereits erschienenen Bände „Rätsel um die Inselfische“ und „Verschwunden in den Dünen“ entstanden. Meine persönliche Hommage an die Insel mit dem faszinierenden Hammersee im Westen und dem Otto-Leege-Pfad im Osten.

Kriminetz: Du bist in deiner schriftstellerischen Tätigkeit sehr vielseitig. Du schreibst Krimis und historische Romane, aber auch Bücher für Kinder und Jugendliche. Was macht dir am meisten Spaß?

Regine Kölpin: Es ist wirklich alles gleichwertig. Mir macht immer das Projekt am meisten Spaß, an dem ich gerade arbeite, so wie jetzt einen kriminellen Reiseführer. Mit tut die Abwechslung sehr gut, weshalb ich es liebe, in verschiedenen Genres zu schreiben.

Kriminetz: Was muss ein Thema haben, damit du dafür „brennst“?

Regine Kölpin: Dem geht meist ein Gedankenblitz, eine Intuition voraus. Ich lese, höre oder sehe etwas und wenn dann augenblicklich das Kino im Kopf angeht, beschäftige ich mich näher damit. Meist trügt der erste Eindruck nicht, und das Thema hat Potenzial.

Kriminetz: Du bewegst dich mit deinen historischen Romanen im 16. Jahrhundert. Was fasziniert dich so an dieser Zeit?

Regine Kölpin: Diese Zeit mag ich schon deshalb sehr, weil sie sehr viel mit unserem heutigen Leben zu tun hat. Die Medizin war im Umbruch, soziale Gefüge wurden hinterfragt und geändert und natürlich gab es die vielen unterschiedlichen religiösen Ansätze, die unser Weltbild bis heute prägen. Dennoch herrschte ein großer Aberglauben, was eine interessante Diskrepanz darstellt. Für mich persönlich ist auch die Religionsgeschichte Ostfrieslands, die sich als Hauptthema durch meine Romane zieht, besonders spannend.

Kriminetz: Du machst in Jever und Neustadtgödens Führungen mit Lesung im historischen Kostüm. Wo kann man sich dazu anmelden?

Regine Kölpin: Für die Führungen in Jever(das ist die Vorgeschichte zu meiner historischen Romantrilogie mit einem Zaubereiprozess) ist das Stadtmarketing in Jever (04461/81010) zuständig. Die Führungen mit Lesungen an den Originalschauplätzen in Neustadtgödens aus „Der Meerkristall“ können über die Gemeinde Sande gebucht werden. 2014 wird es auch mehrere Vorträge über die Täufer in Gödens mit einer audiovisuellen Lesung aus dem Roman „Das Signum der Täufer“ geben. Auch das kann über die Gemeinde Sande gebucht werden. (04422/998642)

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