Sieben Fragen an Rita Falk

Das Foto zeigt Rita Falk. Nachdenklich wird die Bestsellerautorin, wenn sie über ihren Roman "Hannes" spricht, ein Buch, das ihr sehr am Herzen liegt. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Rita Falk schreibt sich mit ihren Bestsellern mit dialektaler Syntax quer durch die niederbayerische Speisekarte. „Winterkartoffelknödel“, „Dampfnudelblues“, „Schweinskopf al dente“ und „Griessnockerlaffäre“ hat sie bislang mit Erfolg kredenzt. Der Ermittler ihrer satirischen Krimis ist das niederbayerische Original Franz Eberhofer, der auch schon Mal selbst hinlangt, wenn es denn sein muss. Sich aber ansonsten kaum aus der Ruhe bringen lässt. Und wenn ihn alles nervt, dann geht er halt zur Susi, die wo jetzt aber auch nervt, weil sie nämlich vom Heiraten anfängt. Wo der Eberhofer Franz doch so gemütlich beim Papa und dem seiner Mama lebt.

Claudia Schmid traf Rita Falk bei der Frankfurter Buchmesse und stellte ihr für Kriminetz sieben Fragen.

Kriminetz: Dem Eberhofer Franz wird in der „Griesnockerlaffäre“ zur Last, dass er einen Hirschfänger besitzt. Was ist bitte sehr ein „Hirschfänger“ und warum heißt der so?

Rita Falk: Ein Hirschfänger ist ein bayerisches Taschenmesser, eigentlich jeder Bayer, der seine Lederhose vom Opa geerbt hat, hat so eines. Damit macht man alles: Brote schmieren, Äpfel schneiden, es ist ein Alltagsgegenstand.

Kriminetz: Gab es für ihre niederbayerischen, kraftvollen Originale Vorbilder? Also beispielsweise so eine Schwiegermutter, die der Schwiegertochter das Wasser abdreht, während die ein Bad genießt?

Rita Falk: Das ist natürlich alles irgendwie erlebt. Dazu kommt, dass mein Mann Polizist ist und mir seit Jahren alles erzählt, da vermischt sich Realität und Fiktion.

Kriminetz: Sie haben drei erwachsene Kinder. Bringen Sie bei den Familientreffen Bayerisches auf den Tisch?

Rita Falk: Ja, natürlich! Also, wenn ich daheim koche, da kommt was Bayerisches auf den Tisch, auf jeden Fall!

Kriminetz: Der Franz geht viel relaxter mit dem Liebesleben seiner Großmutter um als sein Vater, dem es wohl lieber wäre, seine Mutter würde weiterhin ein geschlechtsneutrales Dasein fristen. Ist es denkbar, dass die Großmutter auf einem Hof einen Liebhaber hat, ohne dass ihre erwachsenen Kinder zur Mistgabel greifen?

Rita Falk: Ich glaube, dass der Papa noch in der Generation lebt, wo alte Menschen sexuell neutrale Wesen sind. Seine Mutter ist Witwe, da hauts ihren Sohn aus den Latschen! Dem Franz gefällt das und er freut sich so tierisch darüber, dass der Papa sich so ärgert.

Kriminetz: Der „Dampfnudelblues“ wird verfilmt. Mit dabei sind niederbayerische Originale wie der Zimmerschied Sigi. Werden Sie auch selbst in einer Einstellung zu sehen sein?

Rita Falk: Ich und meine ganze Familie sind einer Szene während des Fußballspiels zu sehen, wo der Buengo spielt. Das ist ein Neuling bei Niederkaltenkirchen und der schießt für die. Am 16. September war der Drehbeginn, bis zum 15. Oktober wird gedreht.

Kriminetz: Sie sind mit einem Polizisten verheiratet. Erleichtert das die Arbeit als Krimiautorin oder kommt das eher erschwerend hinzu?

Rita Falk: Nein, das ist viel einfacher, weil ich spare mir ja die ganze Recherche. Wenn ich irgendwas wissen will, frage ich einfach meinen Mann, der kennt sich da aus.

Kriminetz: Wollen Sie Ihren Lesern noch etwas zu Ihrem Roman „Hannes“ erzählen?

Rita Falk: Der „Hannes“ ist ein sehr wichtiges Buch für mich. Zum einen zeigt es mich von einer anderen Seite und es ist mein persönlichstes Buch, es gibt sehr viel von mir preis. Dieses Buch liegt mir sehr am Herzen.

Vielen Dank, Rita Falk, für die Beantwortung der Fragen.

Was der Eberhofer Franz ist, der hat sogar eine eigene Website

Rita Falk beantwortete die "Sieben Fragen" für Kriminetz anlässlich der Buchmesse in Frankfurt, wo sie am Messestand von dtv anzutreffen war. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz