Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, wurde in Altusried geboren. In Bamberg studierte er Politikwissenschaft und Geschichte. Nachdem er einige Zeit in den USA und in Deutschland als Journalist, zuletzt als Feuilletonredakteur, gearbeitet hatte, stellte er fest, dass ihm doch eher das freie Schreiben liegt. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie – auf Urlaubsreisen oder im Allgäu. Zusammen mit Michael Kobr hat er sich u.a. mit der mehrfach verfilmten Kultreihe um Kommissar Kluftinger und weiteren Romanen ein Millionenpublikum erschrieben. »Wenn Ende gut, dann alles« ist der Auftakt zu seiner ersten Solo-Krimireihe um die ukrainische Putzfrau Svetlana und den vielleicht irgendwann einmal erfolgreichen Schriftsteller Tommi Mann. Das Buch erscheint am 26. Februar 2025.
Für Kriminetz beantwortete Volker Klüpfel sieben Fragen.
Kriminetz: »Wenn Ende gut, dann alles« ist der Auftakt zu ihrer Solo-Krimireihe ohne ihren langjährigen Kollegen Michael Kobr, mit dem sie gemeinsam die sehr erfolgreiche Reihe um den Allgäuer Ermittler Kluftinger geschrieben haben. Ist Ihnen die Umstellung leichtgefallen oder haben Sie Ihren Schreibpartner nicht doch manchmal vermisst?
Volker Klüpfel: Es war nicht meine erste Solo-Arbeit, ich habe bereits ein Theaterstück allein geschrieben, das inzwischen knapp 40.000 Besucher hatte. Außerdem ein Drehbuch mit Marcus Pfeiffer, der unter anderem den Beckenrandsheriff geschrieben hat. Inzwischen hab ich da also ein bisschen Übung.
Kriminetz: Im Roman ist Tommi Mann ein erfolgloser Schriftsteller, der in einem Caravan haust. Quasi ein Gegenentwurf zum eigenen schriftstellerischen Erfolg?
Volker Klüpfel: Egal, wie erfolgreich man ist: Für das Schreiben an sich macht das keinen Unterschied. Die inneren Kämpfe, die Tommi mit sich ausficht, die Zweifel, die Unsicherheit, aber auch die pure Freude am Schreiben – das verbindet uns mehr, als uns die Sache mit dem Erfolg trennt.
Kriminetz: Svetlana, seine Putzfrau, hat das Herz am rechten Fleck und für (beinahe) alles eine patente Lösung parat. Sie ist vermutlich der Traum aller Menschen, die gerne mehr Ordnung in ihrem eigenen Leben hätten. Zumal sie als Allrounderin auch noch Haare schneidet. Erfährt die Leserschaft im nächsten Band mehr über Svetlanas Vorleben?
Volker Klüpfel: Ja, Svetlana hat buchstäblich noch ein paar Leichen im Keller. Man fragt sich ja schon, was sie eigentlich macht, wenn sie nicht bei Tommi ist. Woher kann sie die Sachen, die sie kann? Wo wohnt sie eigentlich? Und wie? Und was für eine Vergangenheit haben sie und Tommis Vater. Das wird nach und nach enthüllt …
Kriminetz: Svetlana kommt ursprünglich aus der Ukraine. Gab es einen Grund, sie dort zu verorten?
Volker Klüpfel: Das hat mir einerseits die Möglichkeit gegeben, einen aktuellen Stoff anzupacken. Zum anderen ist ihre kulturelle Herkunft ein wunderbarer Kontrast zu Tommis Sozialisation. Daraus ergeben sich viele Konflikte, aber vor allem kann ich daraus auch viel Humor ziehen.
Kriminetz: Haben Sie, wenn Sie mit dem eigentlichen Schreiben eines Romanes starten einen genauen Plan, wie Sie vorgehen oder passiert dann beim eigentlichen Arbeits-Prozess für Sie selbst Unvorhersehbares und die Figuren entwickeln unabhängig vom Plot ein Eigenleben?
Volker Klüpfel: Ich gebe zu, ich gehöre zu den Plottern. Das liegt sicher daran, dass ich für die Kluftinger-Bücher so gearbeitet habe, weil wir ja verlässlich wissen mussten, was in der Handlung passiert, um unabhängig voneinander schreiben zu können. Allein lasse ich mir da schon ein bisschen mehr Freiheit, mehr Leerstellen, die beim Schreiben gefüllt werden können. Es ist zwar immer ein bisschen beängstigend, wenn man eine Szene beginnt, und nicht genau weiß, wo sie einen hintreibt. Aber es macht auch unfassbar viel Spaß, das während des Schreibens herauszufinden. Tatsächlich ist es mir an einer Stelle sogar passiert, dass ich kurz innegehalten habe und mir dachte: »Wow, so geht das jetzt weiter? Da wär ich ja nie drauf gekommen!«
Kriminetz: Sind Sie selbst begeisterter Caravan-Fan?
Volker Klüpfel: Nein. Auch da bin ich mir mit Tommi sehr einig.
Kriminetz: Ihr aktuelles Buch wurde vom Penguin-Verlag hochwertig bibliophil aufgemacht. Haben Sie eigene Ideen bei der Gestaltung eingebracht?
Volker Klüpfel: Coverentwicklung und Titel waren ein wirklich langer Prozess, den ich auf jeder Stufe eng begleiten durfte. Aber mit dem tollen Team von Penguin war das immer konstruktiv und inspirierend, und es hat sich gelohnt. Wir haben nicht zuletzt dank der tollen Grafik von Uli Oesterle ein wirklich großartiges Ergebnis, mit dem alle sehr glücklich sind.
Kriminetz: Vielen Dank, Volker Klüpfel, für die Beantwortung der sieben Fragen.