Sina Jorritsma im Interview über »Juister Party«

Ostfrieslandkrimi-Autorin Sina Jorritsma im Interview zu ihrem neuen Buch »Juister Party«.

»Juister Party« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Würden Sie uns mit eigenen Worten erzählen, worum es in Ihrem neuen Buch geht?

Sina Jorritsma: Die Juister Inselpolizisten Antje Fedder und Roland Witte werden zunächst nur zu einer Ruhestörung am Strand gerufen. Eine Gruppe junger Leute hat zu laut gefeiert. Die Partygäste sind einsichtig und drehen die Musik leiser. Doch am nächsten Morgen ist einer von ihnen tot. Und es stellt sich heraus, dass es mehrere Verdächtige mit einem handfesten Motiv gibt. Als die Ermittler noch tiefer graben, kommen sie einem schlimmen Geheimnis auf die Spur – und der Tod des jungen Mannes erscheint plötzlich in einem ganz anderen Licht.

Das Mordopfer Niklas Brenner ist eine markante Persönlichkeit. Wie würden Sie den jungen Mann in einem Satz beschreiben?

Sina Jorritsma: Charismatischer Frauentyp mit dunklen Absichten.

Im Klappentext ist von einem »befremdlichen Wettbewerb« die Rede. Können Sie uns dazu schon etwas mehr verraten?

Sina Jorritsma: Es geht um große Gefühle, um die Liebe. Alle Kandidatinnen haben das gleiche Ziel, aber nur eine von ihnen kann es erreichen. Und sie sind bereit, dafür sehr viel einzusetzen, vielleicht sogar an ihre Grenzen zu gehen. Oder darüber hinaus. Und wer in die nächste Runde kommt, weiß nicht, welche neue Überraschung dort wartet. Zunächst beginnt der Wettstreit harmlos, aber das muss ja nicht so bleiben …

Die offizielle Anzahl der Morde in Deutschland ist rückläufig. Laut der bekannten Statistik-Webseite statista.com stehen 464 Morden im Jahr 2001 »nur noch« 280 Morde im Jahr 2020 gegenüber. Glauben Sie, dass Krimis gerade deshalb ein so beliebtes Genre sind, da Kapitalverbrechen – zum Glück! – vergleichsweise selten vorkommen?

Sina Jorritsma: Ja, das ist meine Überzeugung. Es gibt ja leider Gegenden auf der Welt, wo Gewaltverbrechen an der Tagesordnung sind – man denke nur an die Drogenkriege in Mexiko. Bei uns gehören Tötungsdelikte glücklicherweise nicht zum Alltag. Aber im Krimi-Genre braucht man nun mal eine Leiche, das war schon bei Klassikern wie Agatha Christie so. Ich lege aber viel Wert darauf, dass es in meinen Romanen nicht so brutal zugeht, deshalb gibt es auch keine ausgiebigen Schilderungen von Gemetzeln. Ich folge da lieber der Tradition des Rätselkrimis, bei dem die Leserschaft mitraten kann, wer denn nun der Täter ist. Und die Reaktionen zeigen mir, dass ich damit richtigliege.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.