»Juister Camping« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Worum geht es in Ihrem Buch?
Der Investor Daniel Hagen will auf Juist einen Campingplatz gründen – allerdings ausschließlich für Zelte und möglichst naturnah, da die Insel ja autofrei ist und daher Wohnwagen und -mobile ohnehin nicht auf das »Töwerland« dürfen. Doch das Vorhaben findet ein jähes Ende, als auf dem Grundstück die Leiche von Hagens älterem Bruder gefunden wird. Offenbar wusste Daniel nichts von Bertrams Anwesenheit – oder? Und welche Rolle spielt Kea Brandner, die Assistentin des jüngeren und mutmaßliche Geliebte des älteren Bruders? Die Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte müssen tief graben, bis sie auf die erstaunliche und erschreckende Wahrheit stoßen.
Den Anlass für diesen Ostfrieslandkrimi bildet eine Brandruine, die abgerissen und das Grundstück neu genutzt werden soll. Warum war es so schwierig in einer Touristenhochburg einen Investor dafür zu finden?
Immobilien auf den Ostfriesischen Inseln sind normalerweise heiß begehrt. In diesem speziellen Fall ist das Grundstück allerdings sehr ungünstig geschnitten, wenn es um die Bebauung durch ein einzelnes Haus geht. Für einen kleinen Campingplatz, auf dem ausschließlich Zelte stehen dürfen, wäre es hingegen gut geeignet – vor allem, weil es auf Juist bisher diese Art der Übernachtungsmöglichkeit noch nicht gibt.
Der Investor Daniel Hagen will auf dem Grundstück einen Campingplatz anlegen – eigentlich nichts Besonderes. Was genau hat er denn damit vor?
Darüber möchte ich noch nicht sprechen, weil seine wahre Absicht zu den überraschenden Wendungen in der Krimihandlung gehört. Es sei an dieser Stelle nur so viel verraten: Daniel Hagen gibt sich einen seriösen und sehr natur- und menschenfreundlichen Anstrich. Er will angeblich einen Zeltplatz gründen, auf dem Juist-Urlauber einen sehr ökologischen Aufenthalt im Einklang mit der idyllischen Landschaft der Insel verbringen können. Aber je besser die Kommissare den Investor kennenlernen, desto mehr bezweifeln sie seine Beteuerungen. Und die Juister Bürgermeisterin Silke Meester wollte diesen Mann ja nicht ohne Grund nur mit »Polizeischutz« treffen ...
Der ermordete Bertram Hagen und der Investor Daniel Hagen sind Brüder. Stellen Sie uns die beiden doch etwas genauer vor.
Bertram ist der Ältere von den beiden; ihn lernen die Inselpolizisten nicht als lebendigen Menschen kennen, weil er auf Juist umgebracht wurde. Aber nach dem, was sie über ihn erfahren, muss Bertram vernünftiger und rationaler als sein jüngerer Bruder gewesen sein. Daniel Hagen erweist sich im Lauf der Romanhandlung immer stärker als ein Blender, dem es mehr auf den äußeren Schein als auf die Wirklichkeit ankommt. Außerdem ist er ein notorischer Frauenheld, der kein weibliches Wesen in Ruhe lassen kann. Aber wie erklärt sich unter diesen Umständen das Verhältnis zwischen Kea Brandner und Bertram Hagen? Vielleicht führt die Antwort auf diese Frage zur Aufklärung des Mordfalls.
Eine wichtige Rolle spielt in dem Ostfrieslandkrimi Kea Brandner – die Assistentin von Daniel Hagen. Gleichzeitig hat sie aber auch eine Verbindung zu dessen Bruder. Liegt hier etwa ein klassisches Dreiecksverhältnis vor?
Kea Brandner versichert gegenüber den Kommissaren, dass sie und Bertram Hagen »nur Freunde« gewesen seien. Und zu ihrem Chef Daniel Hagen hatte sie angeblich nur ein platonisches Verhältnis, und zwar gerade wegen seines Rufs als Casanova. Ist ihre Darstellung denn überhaupt glaubhaft? Immerhin ist sie mit dem älteren Bruder zusammen in den Urlaub gefahren, sie scheint für das Mordopfer sehr wichtig gewesen zu sein. Die Ermittler Antje Fedder und Roland Witte trauen dieser Frau nicht über den Weg. Fest steht, dass sie eine zentrale Rolle bei der Aufklärung des Verbrechens spielt. Aber ob sie nur Zeugin oder sogar Komplizin ist, muss sich erst noch zeigen.
Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.