Sina Jorritsma im Interview über »Juister Feuer«

Ostfrieslandkrimi-Autorin Sina Jorritsma im Interview zu ihrem neuen Buch »Juister Feuer«.

»Juister Feuer« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Worum geht es in Ihrem neuen Buch?

Sina Jorritsma: In einem leerstehenden Friesenhaus auf Juist bricht nachts ein Feuer aus. Schnell zeigt sich, dass der Brand offenbar gelegt wurde. Außerdem entdecken die Wehrmänner eine Leiche. Die Inselpolizisten Antje Fedder und Roland Witte nehmen die Ermittlungen auf. Kam die Person durch das Feuer ums Leben? Wurde sie ermordet? Je intensiver sie sich mit dem Fall beschäftigen, desto mehr Fragen ergeben sich. Die beiden müssen ihren ganzen kriminalistischen Scharfsinn aufwenden, um dieses knifflige Rätsel zu lösen.

Wer streitet sich um das Erbe von Jule Smeet?

Sina Jorritsma: Petra Korte – die Tochter der Verstorbenen – ist der Ansicht, dass ihr allein das Friesenhaus ihrer Mutter zusteht. Allerdings hat sie sich während der letzten Jahre vor Jule Smeets Tod kaum um sie gekümmert. Daher hat Jule Smeet ein Testament zugunsten von Marie Lammers aufgesetzt. Die junge Frau ist nämlich kaum von ihrer Seite gewichen. Dieser Letzte Wille scheint jedoch formal nicht ganz korrekt gewesen zu sein. Und so kam es zu einer Auseinandersetzung vor Gericht. Oder wollte jemand zu seinen Gunsten mit Brandbeschleuniger nachhelfen? Auch diese Möglichkeit müssen die Polizisten berücksichtigen.

Gute Nachbarschaft wird in Ostfriesland traditionell großgeschrieben. Bekannt sind etwa die geschmückten Bögen, die es von Nachbarn zum runden Geburtstag oder anderen größeren Ereignissen gibt. Bei Jule Smeets im Klappentext erwähnten Nachbarn hingegen scheint dies anders zu sein …

Sina Jorritsma: Ja, dieser Nachbar ist ein unzufriedener Einzelgänger, der ständig ein Haar in der Suppe findet. Allerdings handelt es sich bei ihm um einen Zugezogenen, dem die entspannte Wesensart der Ostfriesen fehlt. Ständig hält er die Polizisten Antje Fedder und Roland Witte mit Strafanzeigen wegen Nebensächlichkeiten auf Trab. Ob er in die dramatischen Ereignisse um die Brandruine verwickelt ist, wird sich im Verlauf der Krimihandlung zeigen.

Wenn mir ein Krimi oder Thriller zu brutal wird, schalte ich weg bzw. lese das Buch nicht weiter. Diese Gefahr besteht bei Ihren Cosy-Krimis nicht. Mögen Sie als Leserin ebenfalls eher »gemütlichere« Krimis mit viel Lokalkolorit, oder darf es auch schon mal actionreicher und handfester zugehen?

Sina Jorritsma: Da muss man unterscheiden. Ich habe nichts gegen Action, nur gegen unnötige Grausamkeit. Einige Bücher, die unter der Bezeichnung »Thriller« firmieren, würde ich eher als »Folterpornos« bezeichnen. Das entspricht nicht meiner Vorstellung von guter Unterhaltung. Daher schreibe ich das, was ich selbst auch gern lese – nämlich Cosy-Krimis. Und was Spannung angeht: Da bevorzuge ich Klassiker wie Edgar Wallace. Seine Romane werden nämlich auch viele Jahre nach seinem Tod noch geschätzt, während manche noch lebende Autoren schon wieder vergessen sind. Mein Lesetipp: »Das Geheimnis der gelben Narzissen«.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.