Susanne Ptak im Interview über »Mord in Hesel«

Ostfrieslandkrimi-Autorin Susanne Ptak im Interview zu ihrem neuen Buch »Mord in Hesel«

Ihr neuer Ostfrieslandkrimi »Mord in Hesel« ist erschienen. Was erwartet interessierte Leserinnen und Leser?

Susanne Ptak: Eine hoffentlich wieder spannende Mordermittlung, die Josefine und diesmal gleich vier Kommissaren ordentlich Kopfzerbrechen bereitet.

Ich muss gestehen, dass ich als Nicht-Ostfriese Hesel überhaupt nicht zuordnen kann. Wo liegt der Ort, an dem in Ihrem neuen Krimi ein Mord geschieht?

Susanne Ptak: Die Samtgemeinde Hesel, zu der auch Holtland gehört, wo Dr. Josefine Brenner ihr neues Zuhause gefunden hat, liegt an der Nordgrenze des Landkreises Leer.

Als Finanzbeamtin hat man sicherlich viele »natürliche Feinde«, aber reicht das auch für eine solche Tat? Was war das Opfer Lara Bosner für eine Person?

Susanne Ptak: Nun, ob Ärger oder gar Wut auf eine Finanzbeamtin tatsächlich ein Mordmotiv sein könnten, werden interessierte Leser schon selbst herausfinden müssen Lara Bosner war eine freundliche, eher zurückhaltende junge Frau, die bestimmt jede ihr zur Verfügung stehende Möglichkeit genutzt hätte, um einem Steuerpflichtigen zu helfen. Aber natürlich waren auch ihr gesetzliche Grenzen gesetzt. Ihr Äußeres ließ so manches Männerherz höherschlagen, doch Lara wählte ihre Freunde sorgsam aus, auch wenn sie bei ihrem letzten Partner diesbezüglich vielleicht ein wenig oberflächlich war. Grundsätzlich sollte man meinen, dass niemand einer solchen Frau nach dem Leben trachtet, doch der Mörder sah das anders …

Die Hinweise deuten zudem auf ein Sexualdelikt. Ein immer aktuelles und wichtiges Thema, das Sie in Ihrem neuen Krimi verarbeitet haben …

Susanne Ptak: Ich empfinde Sexualdelikte als verabscheuungswürdigste Taten überhaupt, denn selbst wenn Opfer solcher Verbrechen überleben, wurde ihr Leben gewaltsam massiv verändert, wenn nicht sogar zerstört. Aus diesem Grund thematisiere ich Sexualdelikte immer wieder in meinen Krimis.

Dr. Josefine Brenner ermittelt nicht alleine, aber oft hat sie den entscheidenden Anteil an der Lösung eines Falls. Was macht die Rechtsmedizinerin im Ruhestand zu einer so erfolgreichen Ermittlerin?

Susanne Ptak: Es liegt wohl daran, dass Josefine zum einen mit der Materie vertraut ist, war sie doch lange Jahre Rechtsmedizinerin und hat vermutlich alles gesehen, was Abgründe der menschlichen Natur anrichten können. Zum anderen ist es sicher auch die Weisheit des Alters, die sie manches anders betrachten lässt, als es die ermittelnden Kommissare tun. Zudem wird sie von den Menschen aus dem Umkreis der Opfer häufig nicht als Ermittlerin wahrgenommen, die ihr darum oft Dinge anvertrauen, die sie einem Polizisten niemals erzählt hätten.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.