Unten im Tal. Ein TATORT

Teile der Film-Crew zum Schwarzwald-TATORT »Unten im Tal« bei der Ankunft auf dem roten Teppich beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Eigentlich finden Dreharbeiten des SWR gerne in Baden-Baden oder in der näheren Umgebung davon statt. Umso ungewöhnlicher ist, es dass der TATORT Unten im Tal laut der Aussage der zur Premiere beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen angereisten Crew-Mitglieder komplett in einem Dorf im Schwarzwald gedreht wurde, und zwar in Menzenschwand, in der Nähe von St. Blasien. Genau 26 Film-Tage lang hatte die Crew Zeit, um die ganz besondere Atmosphäre dieses Ortes filmisch umzusetzen. Zu Beginn des ungewöhnlichen Krimis werden zwei Szenen gegengeschnitten. Während ein Mädchen konfirmiert wird, wird die Leiche ihrer Mutter Rosa, die zum Zeitpunkt des Todes im selben Alter war, aus ihrem improvisierten Grab am See befreit. Die Kommissare Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) ermitteln.

Die Räume des Hauses der Eltern der Toten sind komplett mit Holz ausgekleidet, was sie noch enger und niedriger wirken lässt. Kommissar Friedemann Berg füllt diese mit seiner Präsens ziemlich aus. Der ungelöste Mord an Teenagermutter Rosa wird neu ermittelt, alle aus ihrem Umfeld werden befragt. Wie damals beschuldigt Rosas Mutter Meike Winterfeld den mehrfach vorbestraften Werner Tröndle, der wieder im Dorf lebt. Rosas Freundin Elif reist an, eine für sie verhängnisvolle Entscheidung.

Im fiktiven filmischen Dorf im Schwarzwald sehen die Männer aus wie knorrige Schränke und die Frauen hauen ab oder bleiben verharrend. Bilder von Nebel und Schnee schaffen eine Enge, der die Figuren verhaftet sind und der man nicht so einfach entfliehen kann. »Provinz« ist an allen abgelegenen Orten darstellbar.

Die Drehbuchautorin für diesen bereits zehnten Schwarzwald-TATORT, Nicole Armbruster, stammt selbst aus dem Schwarzwald, ebenso Schauspieler Tonio Schneider und Schauspielerin Inka Friedrich. Regisseurin Julia Langhof schwärmt beim Gespräch zum Film von der ganz besonderen Musik, die den Film begleitend zu den Bildern der Kamera sehr atmosphärisch macht. Jede Figur habe ein eigenes Thema, das ihren Auftritt begleitet.
Außerdem wurde verraten, dass der Film-Wolf ein extra ausgebildetes Film-Tier war, der auf Kommando gehorchte.

Nicole Armbruster schrieb das Drehbuch zum TATORT Unten im Tal, Julia Langhof inszenierte ihren ersten Tatort. Mit Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner standen Inka Friedrich, Cornelius Obanya, Carlotta Bähre, Aurel Manthei, Canan Samadi, Tonio Schneider und Rainer Furch vor der Kamera von Andreas Schäfauer und überzeugten mit ihrer Darstellungskunst. Carlotta Bähre brillierte in einer Doppelrolle. Publikumsliebling Hans-Jochen Wagner war schon mehrfach Gast beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein gewesen, unter anderem glänzte er als Unternehmer Brenner in Big Manni.

Ausführende Produzentin: Franziska Specht und Timo Held, Kamera Andreas Schäfauer, Schnitt Saskia Metten, Szenenbild Juliane Friedrich, Kostümbild Ramona Petersen, Produktionsleitung Maike Bodanowski. Die Redaktion lag bei Katharina Dufner.

Das 18. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen findet vom 24. August bis zum 11. September 2022 statt. Das gesamte Programm findet ihr auf der Festivalseite Festival des deutschen Films.

Hans-Joachim Wagner ist gern gesehener Gast auf der Ludwigshafener Parkinsel. Er verkörpert im Schwarzwald-TATORT Kommissar Friedemann Berg. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Inka Friedrich spiel im Schwarzwald-TATORT »Unten im Tal« die Mutter des Opfers, Meike Winterfeld. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Für Julia Langhof, Regisseurin, ist »Unten im Tal« ihr 1. TATORT. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Carlotta Baehre überzeugt in »Unten im Tal« in einer Doppelrolle. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Tonio Schneider ist in »Unten im Tal« der ehemalige Freund des Opfers sowie der Vater ihres Kindes. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz