Viel gelacht mit Bernhard Aichner

Bernhard Aichner signiert: »Für Taluzi«.
Foto: © Taluzi

Am 28.10.14 war der Tiroler Bernhard Aichner in Lüneburg zum 5. Krimifestival. Im Benediktinerinnen Kloster Lüne stellte er sein Buch „Totenfrau“ vor.

Aichner erzählte in einer sehr humorvollen Weise, dass er als Schriftsteller irgendwann feststellte, dass er schon viele Menschen umgebracht, aber trotzdem noch keinen Toten gesehen hatte. Das änderte er schließlich durch den Besuch und die Mitarbeit für ein halbes Jahr bei einer Bestatterin. Dort hatte er das Gefühl einigen Toten, z. B. durch Haare waschen, noch mal etwas Gutes zu tun und ihnen mit Demut zu begegnen. Diese Zeit bei der Bestatterin hat ihm gut gefallen und er beschloss, in seinem nächsten Buch soll eine Frau die Heldin sein. Es war eine Herausforderung für ihn, da vorher die Helden immer Männer waren und er sich fragte, kann er die Frau so darstellen, dass es sich für Frauen richtig anfühlt.

Ich habe das Buch gelesen und sage für mich, ja, das hat er geschafft!

Seine Geschichten hat Bernhard Aichner eigentlich fertig in seinem Kopf. Der Autor überlegt sie sich 3 bis 4 Monate vorher und dann schreibt er sie auf. Schon als 15 Jähriger wollte er Schriftsteller werden. Aber in dem 2000 Seelen-Dorf, aus dem er stammt, war es wahrscheinlicher Astronaut zu werden. Daher ist er von Beruf auch noch Fotograf.

Vor dem Erscheinen seines Buches bekam er von der Pressestelle der katholischen Kirche in Österreich den Auftrag, einen Bischof zu fotografieren. Aichner beichtete der Dame von der Pressestelle, dass er in seinem nächsten Buch einen Pfarrer umbringt. Kommentar der Pressestelle: „Gut dann machen wir die Fotos vor Erscheinen des Buches.“

Bernhard Aichner las aus seinem Buch „Totenfrau“ vor, unter anderem wie Blum, seine Heldin den Pfarrer umbringt. Er erzählte als Absolution lässt er in seinem Buch auch noch einen Fotografen sterben. So wäre das Gleichgewicht wieder hergestellt. Das besondere an seiner Heldin Brünhilde Blum ist, dass sie eine Serienmörderin ist und man sie mag. Der Leser fiebert mit ihr mit und heißt gut, was sie macht. Schließlich rächt sie sich an den Bösen, die ihr ihre Liebe genommen haben.

Eigentlich sind es zwei Bücher in einem: Ein Thriller und ein Liebesroman. Beides für einen Preis scherzte der Autor.

Zum Schluss verriet der Autor noch, dass es von Blum noch zwei weitere Bücher geben soll. Ich bin gespannt!

Es war eine Krimi-Lesung auf der ich wahnsinnig viel gelacht habe und mich gut unterhalten gefühlt habe. Obwohl ich das Buch kenne (und natürlich rezensiert habe) , habe ich Lust bekommen, es noch mal zu lesen.