Ein Western aus der hessischen Provinz

Barbara Philipps, als Magda Wächter stets zur Stelle, wenn Murot Hilfe braucht. Beim Filmgespräch forderten Stimmen aus dem Publikum einen größeren Anteil ihrer Rolle ein. Foto: © Jürgen Schmid

Ein abgelegener ehemaliger Polizeiposten. Heute ein Museum. In einem Stadtteil, der vor fünfzehn Jahren stillgelegt wurde. Ohne Internetzugang und das Telefon ist auch noch tot. Es gehört zur Dramaturgie, dass niemand ein Mobiltelefon dabei hat. Das Ganze spielt im Irgendwo am Rande von Offenbach.

Hier treffen sie alle aufeinander: Das Mädchen (Paula Hartmann), das soeben zum ersten Mal getötet hat, der Gefangenentransport mit dem platten Reifen, Ulrich Tukur und Walter, sein Freund, der jetzt das Museum leitet, in das der Polizeiposten umgewidmet wurde. Walter Brenner (Peter Kurth) und seine Kollegin Cynthia (Christina Große) halten hier die Stellung. Bald kommen die Indianer, pardon, die Angreifer, deren Identität schleierhaft bleibt und die hordenhaft immerzu nachwachsen, kaum dass ein paar von ihnen liquidiert wurden.

Es ist zwölf Uhr mittags … nein, natürlich nicht. Eigentlich warten sie alle auf die Sonnenfinsternis. Wenn es dunkel ist, wird man nicht mehr gesehen. Sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite. Man handelt im Verborgenen, wie vor der Sonnenfinsternis schon im geheimen Gang unter der alten Wache.

Thomas Schmauser spielt einen alten Bekannten von Murot. Der hat den Kannibalen einst hinter Gitter gebracht. Jetzt muss er ihm die Fesseln lösen lassen. In der Verteidigung des musealen Stützpunkts wird jede helfende Hand (und jeder beißende Mund!) benötigt.

Im amerikanischen Actionthriller von John Carpenter „Assault on Precint 13“ aus dem Jahr 1976 befindet sich eine Außenstelle der Polizei im heißen Kalifornien. Bereits dieser Film war eine Hommage, und zwar an „Rio Bravo“ von Howard Hanks.

Wie immer ist der hessische TATORT um Murot mit Ulrich Tukur und Barbara Philipp als dessen Assistentin kein gewöhnlicher Film. Regisseur Thomas Stuber hat das Buch mit Clemens Meyer verfasst. Kamera: Nikolai von Graevenitz, Schnitt: Stefan Blau, Musik: Bert Wrede, Ton: Christian Mathias, Redaktion: Jörg Himstedt (HR) und Liane Jessen (HR), Produktion: Hessischer Rundfunk (HR)

Wer Western liebt, wird diesen Film gerne sehen und sich über die Musik- und Filmzitate freuen. Beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein läuft er noch am Sonntag, den 25. August, Dienstag, 27. August sowie am Freitag, 30. August.

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Ein Sendetermin in der ARD wurde noch nicht genannt.

Auf dem roten Teppich: Die angereisten Mitglieder der Film-Crew von "Angriff auf Wache 08", der neue HR-TATORT um Murot. Foto: © Jürgen Schmid
Peter Kurth leitet als Walter Brenner das Polizei-Museum im Nirgendwo am Rand von Offenbach. Foto: © Jürgen Schmid
Neven Pilipovic ist Draco in "Angriff auf Wache 08". Foto: © Jürgen Schmid
Vito Vittorio ist der Gefangene Charly in "Angriff auf Wache 08". Foto: © Jürgen Schmid
Clemens Meyer schrieb mit Regisseur Thomas Stuber das Drehbuch und hat einen Auftritt als Radio-Moderator. Foto: © Jürgen Schmid
Regisseur Thomas Stuber inszenierte den HR-TATORT "Angriff auf Wache 08". Foto: © Jürgen Schmid
Christina Große überzeugt im HR-Tatort "Angriff auf Wache 08" in ihrer Rolle als Polizistin auch mit technischen Fähigkeiten. Foto: © Jürgen Schmid
Im Filmgespräch zu "Angriff auf Wache 08", links beginnend: Josef Schnelle (Moderator), Jörn Henschel (Schauspieler), Peter Kurth (Schauspieler), Thomas Stuber (Regisseur), Jörg Himstedt (Redaktion HR), Vito Vittorio (Schauspieler), Clemens Mayer (Drehbuchautor & Schauspieler), Barbara Philipp (Schauspielerin) und Rüdiger Suchsland (Moderator). Foto: © Jürgen Schmid