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Sieben minus eins
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Beschreibung:
Als er die Blutspuren in dem labyrinthischen Kellerverlies findet, ist sich Kriminalkommissar Sam Berger sicher: Das unerklärliche Verschwinden der jungen Frau steht mit früheren Fällen in Verbindung, es muss weitere Opfer desselben Täters geben. Nur fehlt von denen jede Spur. Mit seiner waghalsigen Theorie von einem Serientäter steht Sam Berger alleine da und gerät bald von mehreren Seiten unter Beschuss. Allan Gudmundsson, sein Chef, hat wenig Verständnis für Bergers riskante Alleingänge und droht, ihn zu feuern. Dann entdeckt Sam Berger Spuren. Spuren, die nur er lesen kann, gelegt von einem Menschen, der ihn allzu gut zu kennen scheint. Sie führen ihn zu einem verlassenen alten Bootshaus und von dort zu einer längst verloren geglaubten Erinnerung. Tief verborgen in Bergers Vergangenheit gibt es etwas, das ihn mit den brutalen Verbrechen verbindet. Etwas, das lange Zeit keine Bedeutung zu haben schien, und das der Täter jetzt mit gutem Grund ans Licht holt. »Sieben minus eins«ist der Beginn einer neuen Krimiserie um das Ermittlerduo Sam Berger und Molly Blom - psychologisch raffiniert, voller abgründiger Wendungen und unerhört spannend.
Komplex und spannend
Ein Hinweis bringt die Polizei dazu, in einer Hütte nach einem verschwundenen Mädchen, der fünfzehnjährigen Ellen Savinger, zu suchen. Doch die Hütte ist leer. Aber als sie im Keller nachschauen, der sehr verschachtelt ist, finden sie dafür Blut. Kriminalkommissar Sam Berger ist sich sicher, dass dieser Fall mit früheren Fällen von vermissten Mädchen zusammenhängt. Damit stößt er bei Allan Gudmundsson, seinem Vorgesetzen, allerdings auf taube Ohren. Der verbietet weitere Ermittlungen. Doch davon lässt sich Berger nicht aufhalten. Er versucht, seine Theorie vom Serientäter zu untermauern. Dabei wird ihm klar, dass alles mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Vergrabene Erinnerungen dringen bei ihm an die Oberfläche. Als er sich auf einem guten Weg glaubt, gerät er selbst in Gefahr.
Das Buch liest sich sehr flüssig. Die Geschichte ist sehr komplex und wird aus verschiedenen Perspektiven und aus unterschiedlichen Zeiten geschildert, so dass es spannend und abwechslungsreich wird. Allerdings ist es manchmal dadurch auch ein wenig verwirrend.
Ich kann nicht sagen, dass mir Sam Berger besonders sympathisch ist, aber er ist ausführlich und authentisch beschrieben. Beharrlich und manchmal etwas verbohrt geht er seinen Ermittlungen nach und nichts kann ihn abhalten, selbst die drohende Entlassung nicht. Obwohl er durch sein Team unterstützt wird, ist er seinen Mitarbeitern gegenüber nicht besonders offen. Er agiert auch oft aus dem Bauch heraus. Seine Kollegin Molly Blom ist ebenfalls gut dargestellt. Sie ist Berger gegenüber loyal und unterstützt ihn.
Ich mag Ermittler, die Ecken und Kanten haben, und das hat dieses Ermittlerpaar, aber dennoch konnte ich zu den beiden keine Beziehung aufbauen. Dazu kamen weitere Personen, die ihrer Rolle entsprechend dargestellt wurden.
Immer wieder gibt es neue Wendungen, die mich auf falsche Fährten gelockt haben. Am Ende blieb noch ein bisschen was offen, um Appetit auf den Folgeband zu machen.
Ein spannender und komplexer Krimi.
"Wir sind schon wieder zu spät."
„Sieben minus eins“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe mit dem Ermittlerduo Sam Berger und Molly Blom. Drei Wochen nach der Entführung eines 15-jährigen Mädchens hat die Polizei noch immer keine heiße Spur. Ein anonymer Hinweis führt die Ermittler zu einer verlassenen Hütte in einem Wald. Durch eine Selbstschussanlage wird ein Polizist schwer verletzt, doch außer einer Blutlache in einem Verlies im Keller finden die Beamten nichts. Sie sind zu spät gekommen. Nur, wo ist das Mädchen? Sam Berger erinnert dieser Fall an weitere Vermisstenfälle aus vergangenen Jahren. Er geht, im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten, von einem Serientäter aus. Weitere Nachforschungen führen ihn anhand von Pressebildern oder Videos zu einer Frau, die an jedem dieser Tatorte mit einem Fahrrad auftauchte. Sam Berger scheint in ein Wespennest gestochen zu haben, denn plötzlich wendet sich das Blatt und er ist derjenige, der unter Mordverdacht gerät …
Angesprochen hat mich als Erstes das Cover, welches in sehr dezenten Farben eine ungeheure Ruhe ausstrahlt mit dem Boot auf dem Wasser. Diese Ruhe ist natürlich trügerisch, wie sich später herausstellt. Aber das Cover passt sehr gut zum Roman, da ein Bootshaus eine sehr große Rolle in diesem Fall spielt. Der Krimi ist spannend – ohne Frage. Dennoch gehört „Sieben minus eins“ nicht zu Arne Dahls besten Romanen. Der Funke bei den beiden Protagonisten ist bei mir noch nicht hundertprozentig übergesprungen. Eigentlich mag ich eigenwillige Ermittler, aber Sam Berger hat es mir nicht gerade leicht gemacht. Seine permanenten Alleingänge und Geheimniskrämereien habe ich in sofern nicht nachvollziehen können, als er seine Kollegin zu nicht ganz ungefährlichen Aktionen verleitet, die sie nicht nur den Job kosten könnten, sondern auch eine Gefährdung fürs Leben darstellen. Vielleicht ist das der Grund, warum ich mit ihm einfach nicht warm geworden bin. Aber auch hier kann man sich täuschen – wie im wahren Leben – und ich hoffe, je besser man einen Protagonisten kennenlernt, umso mehr wird man ihn mögen.
Arne Dahl hat in diesem Krimi mit vielen Perspektiv- und Szenenwechseln gearbeitet und das lässt den Spannungspegel enorm nach oben schnellen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Und immer stellte sich mir die Frage: Wo sind die Entführungsopfer abgeblieben? Sind sie tatsächlich tot oder leben sie vielleicht doch noch? Da die erste Hälfte des Buches sich fast ausschließlich auf die Ermittler konzentriert und dem Leser dann ganz abrupt mitgeteilt wird, wer der Täter ist, fällt ein Miträtseln bei diesem Krimi komplett weg. Doch das, was ich bei anderen Krimis bemängeln würde, tut der Spannung hier keinen Abbruch. Einen absoluten Cliffhanger liefert der Autor mit dem letzten Absatz. Ganz sicher weiß ich, wer den zweiten Band aus der neuen Reihe lesen wird. Für „Sieben minus eins“ vergebe ich vier Sterne.
Die Uhren der Vergangenheit
In einem Kellerverlies in Mästra vermuten die Stockholmer Ermittler um Sam Berger die vor ca. 3 Wochen entführte 15-jährige Ellen Savinger. Beim Betreten des Gebäudes wird ein Beamter durch eine Selbstschussanlage verletzt, aber von Ellen fehlt jede Spur.
Doch Berger´s Gefühl sagt ihm, dass es weitere Opfer dieses Täters gibt. Und wirklich, sie finden wenig später Ähnlichkeiten mit noch zwei anderen Fällen, ebenfalls 15-jährige Mädchen. Dann stoßen sie auf eine Frau, die an allen Tatorten aufgetaucht war, und finden heraus, wo sie wohnt. Berger inspiziert ihre Wohnung und kann wenig später die besagte Nathalie Fredén festnehmen. Beim Verhör kommt es zu immer mehr Ungereimtheiten, so das Sam nicht weiß, hat er es mit einer Psychopathin, einer Serientäterin oder einer guten Schauspielerin zu tun. Jedoch dann gerät Berger selbst ins Visier der Säpo, einer Sondereinheit der Polizei, und trifft auf Molly Blom alias Nathalie Fredén. Doch diesmal wird er verdächtigt, der Entführer von Ellen und Mörder von noch weiteren Opfern zu sein. Irgendwann stellen sie fest, dass sie den Täter in ihrer gemeinsamen Vergangenheit suchen müssen. Können sie Ellen noch rechtzeitig retten?
Meine Meinung:
Arne Dahl hat es geschafft, was bisher bei mir noch kein skandinavischer Autor schaffte, mich zu fesseln von Anfang bis zum Ende. Sein spannender Schreibstil lässt einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch ist eingeteilt in 4 große Abschnitte und darin mit Zahlen unterteilte Kapiteln, teils mit Datum und Uhrzeit. Die fesselnden Szenen, die guten Beschreibungen, die schlussendlich zum Täter führen, haben mich begeistert. Es muss nicht immer blutig zugehen, um von einem Krimi fasziniert zu werden, auch gute Ermittlungen können interessant sein. Und wieder einmal mehr kommt der Täter aus der Vergangenheit. Die beiden Ermittler Sam Berger und Molly Blom waren ein tolles Team und das Ende des Buches zeigt, dass dies auch nicht ihr letzter Fall sein wird. Das Cover hat optisch etwas Geheimnisvolles und passts nachdem ich das Buch gelesen habes sehr gut. Ein Krimi den ich 100 % empfehlen kann und für den es von mir 5 von 5 Sternen gibt.
Wie "Kopfkino" funktioniert
Es handelt sich um einen Thriller, nicht um einen Kriminalroman. Das ist natürlich meine persönliche Sicht. Ich spreche von einem Thriller, wenn mir die Handlung, gemessen an meiner Vorstellung von der Wirklichkeit, zu realitätsfern, spekulativ und überzogen erscheint. Das ist im vorliegenden Buch von Arne Dahl der Fall. Mit einer Wertung hat dies allerdings nichts zu tun. Es handelt sich für mich bei Kriminalroman und Thriller einfach um zwei zu unterscheidende Kategorien.
Der grobe Rahmen der Story kann anderen Rezensionen zum Buch entnommen werden. Was mich an "Sieben minus Eins" fasziniert, ist die Fähigkeit, mit scheinbarer Leichtigkeit durch geeignete Stilmittel das vom Autor und Leser so ersehnte "Kopfkino" auszulösen.
Es lohnt sich, das Buch einmal unter diesem speziellen Aspekt zu lesen. Man beachte nur die griffigen Eröffnungssätze für viele der 37 Kapitel. Hier wird immer wieder die volle Aufmerksamkeit des Lesers mit scheinbar einfachen Formulierungen, zumeist knappen Sätzen, eingefangen. Der Leser wird gewissermaßen in das neue Kapitel "hineingesogen". Die ersten 2 bis 3 Sätze bestimmen oft auch die Atmosphäre, die Stimmung des jeweiligen Abschnittes. Man staunt, wie oft hier das Wetter eine hilfreiche Rolle spielt.
Was ist noch wichtig, um das Vorstellungsvermögen des Lesers in Schwung zu bringen ? Bilder, Bilder, Bilder. Und zwar originell, voller Fantasie, mutig (auch "blaue Pferde" können stimmig und sehr anregend sein). Wenn "Blumen auf einem Grab wie Suppengrün wirken", dann passt das in diesem Fall hervorragend.
Kinoatmosphäre wird durch lebendige Figuren erzeugt. Das bedeutet für den Autor, wie für den Kameramann auch, dicht draufhalten, den Figuren dicht "auf die Pelle" rücken, körperlich und psychologisch. Das kann Arne Dahl, z.B. in der Darstellung eines Verhörs (S.128) oder bei der Schilderung einer Wohnungsdurchsuchung. Diese erzeugt bei mir im Kopf ein Bild, das von einer Helmkamera des Protagonisten stammen könnte.
Und es gibt noch viele weitere stilistische Mittel, die hier funktionieren, so die zahlreichen charakteristischen Gesten der Figuren oder die ständige Arbeit mit verbalen Farbdarstellungen.
Bei den Büchern von Arne Dahl könnte ich glauben, dass es zuerst die Filme gibt. Danach entsteht das Buch. Natürlich funktioniert es so nicht. Beides läuft in der Vorstellungswelt des Autoren parallel ab und wird aufgeschrieben, oder ?
Zur Empfehlung:
Für alle, die intensive, spannende Thriller mögen und sich dabei nicht unbedingt nach Realitätsnähe sehnen. Die Zeit vergeht im Nu, 414 Seiten dauern nur halb so lang.