Du hast insgesamt zehn Schwabenkrimis veröffentlicht. Wie kamst du auf die Idee, einen Krimi mit Bezug zur deutschen Kolonialgeschichte zu schreiben?
Mein Grundthema ist der Mörder in uns, also Menschen aus der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft, die zum Mörder werden. Das interessiert mich, darüber lese ich viel, kürzlich erst wieder über einen Polizisten aus dem Landeskriminalamt, der seiner von ihm getrennt lebenden Frau auflauerte. Er erschoss mit seiner Dienstwaffe erst seine Gattin und anschließend sich selbst. Mich beschäftigt, was in diesen Menschen vorgeht und sie zu Mördern macht. Außerdem gibt es immer skurrile oder berührende Geschichten aus dem wahren Leben, die ich in meinen Krimis verarbeite. In meinem aktuellen Krimi „Schwabenschatten“ ist es der Gürtel des Kahimemua. Dieses heilige Artefakt wurde 1896 den Ovambanderu aus dem heutigen Namibia geraubt und nach Deutschland gebracht. Es hat mich beeindruckt, dass die Ovambanderu die Suche nach dem heiligen Gürtel nie aufgaben, bis sie ihn nach über einhundertfünfundzwanzig Jahren tatsächlich in einem Braunschweiger Museum wiederfanden.
Wie gelangte der Gürtel dorthin?