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Der dunkle Garten

Roman
Buch
Broschiert, 656 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3651025624

ISBN-13: 

9783651025622

Auflage: 

1 (28.12.2018)

Preis: 

16,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 187.896
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3651025624

Beschreibung von Bücher.de: 

Der große Roman von der Platz-1-Autorin der Literatur-SPIEGEL-Bestsellerliste

»In der besonderen Zone zwischen Spannung und Literatur, mit einer Sprache wie Satin - ein Glücksfall für den Leser.« Stephen King

»Tana Frenchs bisher bester Roman: tiefgehend, nuanciert und voller aufwühlender Wendungen.« New York Times

Toby Hennessy, 28, führt ein unbeschwertes Leben in Dublin. Bis er eines Nachts in seiner Wohnung brutal zusammengeschlagen wird. Toby überlebt nur knapp, kann sich nicht mehr auf seine Erinnerungen verlassen. Er flüchtet sich in das »Efeuhaus« - das alte Anwesen der Familie, wo er sich um seinen sterbenden Onkel Hugo kümmern soll. Doch der dunkle Garten des Hauses birgt ein schreckliches Geheimnis.

»Psychologisch meisterhaft spielt Tana French in »Der dunkle Garten« mit unserem Verstand - und dem der Hauptfigur. Eine absolut fesselnde Geschichte über Identität, Erinnerung und Familie.« Vogue

»Tana French gehört zu den großen irischen Autoren aller Zeiten.« The Herald

Kriminetz-Rezensionen

Das düstere Familiengeheimnis

Toby ist 28 Jahre alt, arbeitet erfolgreich in einer angesagten Galerie Dublins und genießt ein glückliches Leben mit seiner Lebensgefährtin Melissa. Eines Nachts überrascht er zwei Einbrecher in seiner Wohnung und wird von den beiden brutal zusammengeschlagen. Nur knapp überlebt Toby den Angriff und kann sich nicht mehr auf sein Gedächtnis verlassen. Um ins Leben zurückzufinden, zieht er sich mit Melissa in das »Efeuhaus«, ein altes Familienanwesen, zurück, wo er seinem todkranken Onkel Hugo Gesellschaft leistet. Er kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass hier ein altes Familien-Geheimnis ruht, welches sein Leben auf den Kopf stellen wird ...

»Der dunkle Garten« ist das erste Buch der erfolgreichen irischen Autorin Tana French, welches ich gelesen habe. Aufgrund der vielen Auszeichnungen und guten Bewertungen ihrer vorherigen Bücher bin ich mit großen Erwartungen in die Geschichte gestartet. Tana French erzählt ihren Roman in einer sehr detail- und bildreichen Schreibweise, die für mich anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig war. So brauchte das Buch auch ein wenig, bis es mich in den Bann ziehen konnte. Im Verlauf begeisterte mich aber der besondere Stil der Autorin zunehmend und verlieh dem Buch so einen zusätzlichen Charme. Der Spannungsbogen wird so erst nach und nach aufgebaut und mündet dann in einen überraschenden und äußerst raffiniert ausgeklügelten Plot. Die Protagonisten werden sehr ausführlich und interessant charakterisiert. Der Leser hat so die Möglichkeit, sich gut in die Personen hineinzuversetzen und eigene Überlegungen bezüglich der ungeklärten Geschehnisse in der Vergangenheit anzustellen. Bewusst verzichtet Tana French auf effekthascherische Szenen, sondern legt stattdessen viel Wert auf die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten und verleiht so der Geschichte eine größere Tiefe.

Aus meiner Sicht ist Tana French mit »Der dunkle Garten« ein packender und aus der Masse der Spannungsliteratur hervorstechender Roman gelungen. Ich kann mich da dem geschätzten Urteil von Stephen King nur anschließen: »Ein Buch, das sich in der besonderen Zone zwischen Spannung und Literatur befindet – ein Glücksfall für den Leser«. Ich bewerte das Buch aufgrund meiner anfänglichen Startschwierigkeiten mit guten vier von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.

Düstere Geheimnisse

Dem 28-jährigen Toby Hennessy geht es gut. Beruflich läuft es und auch die Beziehung mit seiner Freundin Melissa ist in Ordnung. Doch dann wird Toby in seiner Dubliner Wohnung von zwei Einbrechern brutal zusammengeschlagen. Er muss längere Zeit im Krankenhaus verbringen und anschließend geht es ihm weder körperlich noch psychisch gut. Neben den körperlichen Schäden hat er Probleme mit seinen Erinnerungen. Da sein Onkel Hugo nicht mehr lange zu leben hat, lässt er sich von seiner Cousine Susanna gerne überreden, sich um den Onkel zu kümmern. Mit Melissa flüchtet sich in das „Efeuhaus“, das alte Anwesen der Familie. Bei einem Familienessen macht der kleine Zach einen schrecklichen Fund.

Dies war mein erstes Buch von Tana French und ich muss sagen, dass es mich nicht wirklich überzeugen konnte. Der Schreibstil ist sehr ausführlich und bildhaft, so dass es recht langatmig wurde. Das ging schon los, als Toby mit seinen Freunden einen Kneipenbummel machte. Auch das Efeuhaus und der Garten sind detailliert beschrieben, so dass ich mit gut ein Bild davon machen konnte.

Gut dargestellt sind allerdings die außergewöhnlichen Charaktere. Auf den ersten Blick scheint es eine wunderbare Familie zu sein, doch schon bald bröckelt die Fassade und es tun sich Abgründe auf. Wirklich sympathisch war mir eigentlich niemand. Toby tat mir leid. Er muss nicht nur mit seiner Verfassung fertig werden, sondern wird auch noch manipuliert. Interessant war seine Selbstsicht, denn es gab doch einiges aufzuarbeiten.

Wer aber hat nun den Toten im Garten unter einem Baum vergraben? Eigentlich hatte ich alle auf der Verdächtigenliste, auch wenn mein Bauchgefühl mich in eine bestimmte Richtung drängte und da lag ich gar nicht so falsch. Es stellte sich schnell heraus, wer der Tote war, doch bis zur Aufklärung des Falls muss noch einiges passieren.

Das Ende erscheint mir auch etwas konstruiert, es hätte für eine schlüssige Auflösung nicht unbedingt so verlaufen müssen. Doch es ist eine psychologisch geschickt gestrickte Geschichte, deren Ende nicht vorhersehbar ist. Ich wurde allerdings nicht so gepackt, dass ich das Buch nicht auch gut mal aus der Hand legen konnte.

Glückskind Toby

Toby Hennessy, 28, ist ein richtiges Glückskind. Er hat eine Eigentumswohnung in Dublin, einen tollen Job, ein Auto, eine extrem nette Freundin und deckt gerade über seinen nächsten Karrieresprung nach, als er eines Nachts nach einem Abend im Pub mit seinen Freunden in seiner eigenen Wohnung überfallen und so zusammengeschlagen wird, dass er Wochen im Krankenhais verbringen muss und auch anschließend insbesondere durch seine Kopfverletzung so sehr gehandicapt ist, dass an seine Rückkehr in den Job erst mal gar nicht zu denken ist. Da kommt es ihn gerade recht, dass er die Möglichkeit bekommt, zusammen mit seiner Freundin Melissa für einige Wochen in das IvY House seines Onkels Hugo zu ziehen, bei dem ein Hirntumor diagnostiziert wurde und der wahrscheinlich nur noch wenige Wochen leben hat. Da sich dort sonntags die ganze Familie trifft, sieht er auch seine Cousine Susannas und seinem Cousin Leon wieder, mit denen zusammen er als Kind und Jugendlicher regelmäßig die Ferien im Ivy House verbracht hat.

Doch dann wird in einem hohlen Baum im Garten ein Skelett gefunden. Die Polizei fällt den Baum und verwüstet auf der Suche nach weiteren Knochen den kompletten Garten. Bald ist der Tote als Dominic Ganley identifiziert, ein Schulkamerad von Toby, Susanna und Leon, der seit dem Ende des letzten Schuljahres der vier vermisst wurde. Und nun beginnt das Rätselraten darum, was damals passiert sein könnte. War es ein Unfall, Selbstmord oder gar Mord?

Schon bald wird Toby für die Polizei zu einem der Hauptverdächtigen. Doch er kann sich so überhaupt nicht erinnern. Weil es nichts zu erinnern gibt? Oder, weil ihm seine Kopfverletzung einen Streich spielt? Toby beginnt selbst zu ermitteln ...

Das aus der Perspektive von Toby erzählte Buch ist mit seiner der langsamen und ausführlichen Erzählweise ein Meisterwerk des Stimmungsaufbaus. Es erzeugt eine unterschwellige Spannung und in den langen und ausschweifend dargestellten Gesprächen vor allem mit Susanna und Leon wird Schicht um Schicht aufgedeckt, was damals wirklich geschehen ist. Die ermittelten Detectives tauchen dagegen immer nur am Rande auf, geben aber wesentliche Impulse, die von Tony aufgenommen und fortgeführt werden.

Es ist eine Mischung aus Krimi und Familienroman und noch viel mehr. Es geht um die Reise des Protagonisten zu seinem Selbst, um den Umgang mit Glück und Schicksalsschlägen, die eigene Wahrnehmung, den Umgang mit Menschen, um Mobbing und die Schmach, ihm zu erliegen, und wie man sein persönliches Glück finden kann – wobei das auch darin liegen kann, jemanden zu töten. Es handelt sich um einen äußerst aufwühlenden Roman, der all dies am Beispiel eines bzw. zweier Kriminalfälle aufzeigt.

Fazit: Für alle, die psychologisch gut aufgebaute und tiefgehende Geschichten mögen und sich auch die Zeit nehmen, sich darauf einzulassen, die absolute Leseempfehlung. Wer allerdings nur an einem schnellen Thrill und der Aufklärung eines Todes interessiert ist, ist hier freilich falsch.