Cover von: Gangsterswing in New York
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Gangsterswing in New York

Der dritte Fall für den Pinkerton-Detektiv Michael Talbot. Roman
Buch
Broschiert, 704 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3492061656

ISBN-13: 

9783492061650

Erscheinungsdatum: 

06.04.2020

Preis: 

18,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 456.539
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3492061656

Beschreibung von Bücher.de: 

New York 1947. Gabriel, der Manager des berüchtigten Copacabana-Clubs, plant seit Jahren seinen Ausbruch aus dem unerbittlichen Griff der Mafia. Er will seinen eigenen Tod vortäuschen und nach Mexiko verschwinden.

Doch zehn Tage vor seiner geplanten Flucht stellt Mafiaboss Costello ihm eine schier unmögliche Aufgabe: Entweder Gabriel spürt zwei Millionen Dollar wieder auf, die dem Herrscher der Unterwelt gestohlen wurden, oder er wird bis an sein Lebensende gejagt.

Auch Privatdetektivin Ida kommt nach New York, um ihrem ehemaligen Partner Michael Talbot zu helfen: Sein Sohn Thomas wurde wegen eines brutalen Vierfachmordes angeklagt. Ida und Michael wissen, dass Thomas unschuldig sein muss, doch offenbar verschweigt er ihnen etwas …

Kriminetz-Rezensionen

Spannender historischer (Kriminal)Roman mit viel Atmosphäre

New York 1947: In einem Hotel werden alle anwesenden Gäste sowie das Personal bestialisch ermordet, nur Thomas Talbot wird lebend angetroffen – die Lage ist für die Ermittler klar, er muss der Täter sein. Thomas Vater Michael sieht das anders, er reist mit seiner ehemaligen Kollegin Ida Young an, um den wahren Täter zu finden.

Gabriel Leveson hat seit Jahren seinen Ausstieg aus dem organisierten Verbrechen vorbereitet, in wenigen Tagen ist es so weit. Doch dann erhält er von seinem Boss, Frank Costello, einen Auftrag, den er nicht ablehnen kann, der aber seine Pläne empfindlich stören könnte.

Auch Louis Armstrong ist mittlerweile in New York gelandet. Er ist auf dem absteigenden Ast, aber ein geplantes Konzert könnte das Ruder wieder herumreißen.

Ca. 20 Jahre sind seit dem Vorgängerband vergangen. Michael Talbot ist mittlerweile über 70 Jahre alt und im Ruhestand, doch die Gefahr, in der sein Sohn schwebt, auf den immerhin der elektrische Stuhl wartet, lässt seine Detektivinstinkte noch einmal auf Höchsttouren laufen. Ida, die nun eine eigene Detektei betreibt, und zudem durch den Krieg Witwe wurde, lässt es sich natürlich nicht nehmen, Michael zu unterstützen. Die beiden haben es nicht leicht, für die Polizei ist der Mord bereits gelöst, aber Michael hat Beziehungen, und so können sie doch tiefere Einblicke in die Ermittlungsakten nehmen. Es ist schön, Michael und Ida wiederzutreffen.

Gabriel lernt der Leser erst in diesem Band kennen, und das ziemlich gut. Eigentlich wollte er nie der Mafia angehören, aber wie das Leben manchmal so spielt, hat er letztlich sogar einen gehobenen Posten inne. Doch er sieht auch die Gefahren, die das mitbringt, vor allem für seine Nichte, für die er allein verantwortlich ist, und so strebt er danach, sich abzusetzen bzw. spurlos unterzutauchen – doch Pläne können Zufällen zum Opfer fallen. Gabriel gefällt mir gut, und ich habe ihm die Daumen gedrückt – ob mit Erfolg, verrate ich hier natürlich nicht.

Kaum gerechnet hatte ich mit Louis’ Erscheinen, aber er passt natürlich auch gut ins Bild, zum einen, weil er schon in den früheren Bänden aufgetreten ist und man hier erfährt, wie es ihm zwischenzeitlich ging, zum anderen, weil er Ida wieder einmal eine Hilfe ist. Und überhaupt, da das Thema Musik die Reihe begleitet, hier u.a. in Form von Swing und Bebop, passt natürlich ein Musiker, der das ebenfalls tut, prima ins Bild.

Außer Louis und Frank Costello gibt es eine ganze Reihe weiterer historischer Persönlichkeiten, die mal mehr, mal weniger überraschend auftauchen. So hat mich z.B. Stanley Kubrick ziemlich überrascht, vor allem in der Situation, in der man auf ihn trifft – im Nachwort des Autors kann man dann lesen, dass das nicht fiktiv ist. Ich mag es sehr, wenn Historie und Fiktion so perfekt verwoben sind, wie es hier der Fall ist, es gibt einige historische Hintergrundgeschichten. Passend zur Zeit findet sich auch Gesellschaftskritik, besonders in Bezug auf die Männer, die im Krieg waren, und die nun unter vielfältigen Problemen zu leiden haben, ganz besonders sind es farbige Männer, denen viel versprochen worden war, die aber schwer enttäuscht wurden.

Der Autor hat einen sehr ansprechenden Erzählstil, manche Sätze sind wunderbar gelungen, er malt mit ihnen regelrecht Bilder. Er erzählt sehr atmosphärisch, bildgewaltig und packend, ich könnte ewig weiterlesen. Dazu ist die Geschichte spannend, und der Leser ist schnell emotional beteiligt. Die Spannungskurve steigt stetig und eskaliert am Ende regelrecht.

Der Roman funktioniert auch alleinstehend, aber schöner ist es, wenn man die vorherigen Romane bereits gelesen hat, und vor allem Michael und Ida schon kennt. Insgesamt sind vier Romane der Reihe geplant, d.h., es wird noch einen weiteren geben, der, wie der Autor im Nachwort verrät, 1967 in Los Angeles spielen wird. Ich bin schon sehr gespannt.

Für mich ist dieser Roman eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr, er erzählt mit viel Atmosphäre eine sehr spannende Geschichte, die Charaktere sind gelungen und man mag den Roman kaum aus der Hand legen. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle, die gerne historische Romane mit viel geschichtlichem Background, einer spannenden und komplexen Geschichte und interessanten Charakteren mögen.