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Die Seele des Bösen - Blutiger Hass

Der neunzehnte Fall für Sadie Scott. Thriller
Buch
Taschenbuch, 282 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

1078190860

ISBN-13: 

9781078190862

Auflage: 

1 (08.07.2019)

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 2.431.786
Amazon Bestellnummer (ASIN): 1078190860
Beschreibung von claudi-1963

Amazon Kurzbeschreibung:

Eine Gruppe schwer bewaffneter Männer schießt auf der San Francisco Pride Parade um sich – ein Hassverbrechen gegen Schwule und Lesben, das zahlreiche Todesopfer fordert. Beinahe geraten auch Sadies beste Freundin Tessa und ihre Tochter Libby ins Kreuzfeuer, die zu den Besuchern des Festivals gehören. Zwei der Schützen können entkommen, ihr Anführer Wiley Turner wird festgenommen und darf auf keinerlei Gnade hoffen: Ihm droht die Todesstrafe.

Bevor es jedoch zum Prozess gegen Turner kommt, ereignet sich ein dramatischer Zwischenfall am Campus der Universität in San José: Bis an die Zähne bewaffnete Männer haben Libbys Hochschule gestürmt und Studenten als Geiseln genommen. Als die Polizei einen Unterhändler schickt, weigern die Geiselnehmer sich, mit ihm zu sprechen und verlangen ausdrücklich nach Ex-FBI-Agentin Sadie. Sie soll die Behörden dazu bringen, Wiley freizulassen oder die Studenten sterben …

Kriminetz-Rezensionen

Nervenzerreißend

Auf der San Francisco Pride Parade greift eine Gruppe schwer bewaffneter Männer die Besucher an. Sie wollen alle Schwulen und Lesben töten. Sadies Freundin Tessa und ihre Tochter Libby können nur knapp entkommen. Der Anführer der Angreifer kann festgenommen werden, zwei weitere Männer können noch rechtzeitig untertauchen. Doch einem der beiden ist Libby aufgefallen, weil sie einem der Verletzten helfen wollte, und nun will er Libby als Geisel nehmen, um den Anführer aus der Haft freizupressen. Zwar bekommen sie nicht Libby, aber einen ganzen Hörsaal voller Studenten halten sie als Geiseln fest. Als Unterhändlerin verlangen sie Sadie. Eine nervenzerreißende Arbeit wartet hier auf sie …

Dies ist nun schon der 19. Fall, in dem Sadie Whitman ihre Fähigkeiten zeigen kann, diesmal wieder als gewiefte Unterhändlerin. Allerdings wird dies zu einem Fall, der sehr persönlich für sie wird, denn diese Tätigkeit bringt sie (und ihre Familie) in größte Gefahr. Da die Angreifer Schwulen und Lesben gegenüber keine Gnade zeigen, weder in ihren Ansichten noch in ihren Taten, springt beim Leser schnell das Kopfkino an – das Schlimme ist, dass diese Szenen sehr realistisch geschrieben sind. Zusammen mit den Recherchen der Autorin Dania Dicken entsteht so eine Geschichte, die nicht nur spannend von Anfang bis Ende ist, sondern auch voller überraschender Wendungen. Man mag das Buch nicht aus der Hand zu legen, bis man endlich auf der letzten Seite angelangt ist.

Wer diese Reihe von Anfang an kennt, wird nicht nur mit einem spannenden und realistisch anmutenden Thriller belohnt, sondern freut sich auch, die Entwicklungen der Familie Whitman nachvollziehen zu können. Das Buch empfehle ich deshalb unbedingt weiter, wie auch die gesamte Reihe, am besten in der richtigen Reihenfolge.

Sadie stösst an ihre Grenzen

Im neunzehnten Fall »Die Seele des Bösen, Blutiger Hass« von Dania Dicken wagt die Autorin etwas ganz Neues.

Fulminant startet das neue Abenteuer damit, dass einige bewaffnete Männer in San Francisco bei der Pride Parade auftauchen und für »Ordnung« sorgen. Der Hass dieser Gruppe richtet sich gegen Schwule und Lesben. Libby, die Tochter von Sadie, und Matt sind mit ihrem Freund ebenfalls bei der Pride Parade, um ein wenig mitzufeiern. Während der Schießerei gerät Libby ins Kreuzfeuer. Als sie einem angeschossenen Mann Hilfe leisten möchte, sieht sie einer der Täter. Der Anführer der Gang, Wiley Turner, wird schließlich festgenommen und hat bei der bevorstehenden Gerichtsverhandlung mit Sicherheit die Todesstrafe vor Augen, denn viele Menschen wurden bei dem Massaker auf dem bunten Festival erschossen und verletzt.

Vier der entflohenen Mittäter tauchen einige Zeit später am Campus der Uni in San José auf. Die bewaffneten Männer wollen ihren Anführer durch eine Geiselnahme freipressen. Da Libby sich gerade ausgerechnet an diesem Tag etwas verspätet, merkt sie sofort, dass Ihre Kommilitonen bereits von den Verbrechern als Geiseln genommen wurden. Sie kann gerade noch um Hilfe rufen.

Einer der Täter, der Libby als die Tochter der Profilerin Sadie Whitman erkennt, fordert Sadie als Unterhändlerin an, als die Geiselnahme in der Uni zu scheitern droht. Sadie ist schon länger nicht mehr beim FBI tätig, doch trotzdem wird sie von ihrer ehemaligen Dienststelle gebeten, sich des Falles anzunehmen. Was Sadie nicht ahnen kann, ist, dass die sich in Freiheit befindlichen Täter ihren aktuellen Wohnort ausspähten. Sadie macht ihre Aufgabe zunächst wie immer hervorragend, bis ihr Mann Matt und die kleine Tochter ebenfalls von den Tätern überfallen und als Geiseln genommen werden. Für Sadie beginnt ein Alptraum, der sie nahezu handlungsunfähig macht.

Nick Dormer und Sheila stehen Sadie bei. Phil und sein Team ermitteln in alle Richtungen, um die beiden Entführten aufzuspüren. Das ganze Unterfangen eskaliert schließlich und es beginnt ein hochemotionaler Wettkampf um Leben und Tod.

Die Ungewissheit, ob Matt und die kleine Tochter noch leben oder schon ermordet wurden lässt Sadie beinahe die Nerven verlieren, was man von der kühlen Profilerin so gar nicht kennt. Nun erleben wir die andere, verletzliche Seite von Sadie, denn es geht um ihre Familie.

Auch dieser rasend spannende Roman bringt seine Leser nahezu an die Grenzen des mit Herzklopfen Aushaltbaren. Das enorme Können dieser Meisterin der Psychothriller ist von derart grandioser Wucht, die Sprache so geschliffen und die Kunst Spannungsbögen von derart elementarer Stärke aufzubauen derart perfektioniert, dass man nahezu das Atmen vergisst, während die Seiten nur so dahinfliegen.

Wie geschickt diese begnadete Autorin die Empathie ihrer Leser einsetzt, um während der Lektüre Emotionen von bislang ungeahnter Tragweite freizusetzen, ist typisch für Dania Dicken. Hat man ihre bisherigen Romane verschlungen, liebt man die kleine fünfjährige Tochter und fühlt mit dem leidenden Eheman Matt, mit der gefesselt sein Kind in den Händen der Verbrecher ausgeliefert sieht. Dania Dicken setzt ihre explosiv-dynamische Sprache ein, um jedem Vater, jeder Mutter, bei der Lektüre des Romans gehörig einzuheizen – ein Markenzeichen von Psychothrillern der Extraklasse. Eben solche, wie sie nur diese unvergleichliche Autorin schreiben kann. Dania Dicken ist ein unangefochtener Meister des Psychothrillers, was sie erneut, und wie bereits so oft, mit diesem Fall bewiesen hat.

Nun freue ich mich schon auf den letzten Teil mit Sadie, wenn auch mit einem gehörigen Schuss Trauer, denn es soll der letzte Fall sein. Wie traurig wäre es, wenn es nicht weitere Romane dieser genialen Autorin geben wird.

Hybris

Den Whitmans geht es gut. Libby genießt ihr Studentenleben und die damit verbundenen Freiheiten. Spontan entschließt sie sich zusammen mit Kieran, die San Francisco Pride zu besuchen. Aus einem Tag der Lebensfreude wird ein Tag der Trauer. Mitglieder der White Front richten ein Blutbad an. Glücklicherweise können die meisten Attentäter verhaftet werden.

Alle atmen erleichtert auf, bis zu dem Tag, an dem Sadies Welt auseinanderzubrechen droht. Entkommene Gesinnungsgenossen versuchen mit einer Geiselnahme in der Uni, die Libby besucht, die Inhaftierten freizupressen. Dazu ist jedes Mittel recht. Menschliche Grundwerte werden außer Kraft gesetzt.

Dieses Mal schenkt mir die Autorin von der ersten Seite an ein Wechselbad der Gefühle aus atemloser Spannung und scheinbarer Ruhe.

Allein der Anschlag auf die Parade war schon sehr emotional. Doch gerade als ich glaubte, es würde sich entspannen, geschieht die nächste unbegreifliche Tat – die Geiselnahme auf dem Unigelände. Das hat mich doppelt betroffen gemacht, weil fast zeitgleich der Amoklauf an der Heidelberger Uni in den Nachrichten war.

Meiner Ansicht nach schildert die Autorin die verzweifelte Situation der Geiseln und die fieberhaften Versuche des FBI, das Leid zu beenden, sehr realistisch bis hin zu dem Kompetenzgerangel, ob Sadie, die nicht mehr zum FBI gehört, an den Verhandlungen beteiligt werden darf.

Die Geiselnehmer selbst strotzen nur so vor Selbstgefälligkeit. Mit ihrem menschenverachtenden Hass gegenüber jedem, der nicht ihrem Weltbild entspricht, stellen sie sich selbst außerhalb der menschlichen Gemeinschaft.

Als ich bereits dachte, die Handlung könne nicht mehr an Dramatik gewinnen, belehrt mich die Autorin wie so oft eines Besseren.

Leider sind die Verbrecher trotz ihrer Verblendung intelligent und haben eine weitere Möglichkeit ersonnen, die den Erfolg ihres Unternehmens garantieren soll, und bringen Sadie damit an die Grenzen dessen, was sie emotional ertragen kann.

Ich war im Verlaufe der Handlung oft so wütend und fühlte mich gleichzeitig so hilflos. Und ja, ich habe heftige Rachegefühle entwickelt, was für mich der beste Beweis ist, wie packend und realistisch geschrieben der Thriller ist.