Cover von: Sonne, Mord und Sterne
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Sonne, Mord und Sterne

Eine Ruhrpott-Krimödie mit Stella Albrecht
Buch
Taschenbuch, 301 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3770021266

ISBN-13: 

9783770021260

Auflage: 

1 (15.01.2020)

Preis: 

11,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 400.647
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3770021266

Beschreibung von Bücher.de: 

Beim Bochumer Astrologiekongress versammelt sich alles, was in der Branche Rang und Namen hat, vom Geistheiler über den Engelsbotschafter bis zum Jenseitsmedium. Um zu erkennen, dass Marlene Silberstein tot ist, braucht man allerdings weder hellseherische Fähigkeiten noch muss man des Auralesens mächtig sein: Der Star der Astrologenszene wurde erschlagen, und zwar mit dem ihr gerade erst verliehenen »Saturn«.

Während der zunehmend genervte Kommissar Arno Tillikowski bei seinen Befragungen mit Engelskontakten als Alibi konfrontiert wird, begibt sich Stella auf die Suche nach dem Täter - wie immer mit himmlische Hilfe, aber auch ganz bodenständig unterstützt von ihren Freunden.

Kriminetz-Rezensionen

Stella, Maria und Otto Korritke in Höchstform *****

Der Astrologen-Kongress in Bochum ist nach 2 anstrengenden Tagen zu Ende. Otto Korritke will die Astrologin Stella und ihre Oma Maria mit ihrem Zirkuswagen nachhause bringen. Nur wo ist der Schlüssel fürs große Remisentor? Auf der Suche danach stößt Stella auf eine Leiche. Marlene Silberstein, der strahlende Star der Szene, liegt erschlagen in Dessous und ihrem Blut am Badezimmerboden. Daneben zerbrochen der „Saturn“, der Preis, den sie an diesem Abend überreicht bekam. Dann ist auch noch der Veranstalter des Kongresses Holger van Aalen verschwunden. Hat er die Frau, die nichts anbrennen ließ, auf dem Gewissen?

Hier zieht mich der Prolog schon mitten in die Geschichte hinein. Ich weiß nun schon, dass ein Mord geschehen ist, verfolge dann erst gespannt die beiden Tage bis es dazu kommt und lerne „die Tote“ näher kennen. Und diese Zeit ist äußerst interessant. Was in dieser Zeit von den verschiedenen Teilnehmern der Messe an Stuss, den sie aber alle zu glauben scheinen, verbreitet wird, ist schon kolossal. Und was hier an schmutziger Wäsche gewaschen wird – unglaublich. Meist sind es Stella und Maria, die die Tatsachen, die sie eigentlich gar nicht wissen wollten, zufällig erfahren, und zwar direkt aus erster Hand.

Marlene Silberstein (bei ihr muss ich aufpassen, dass ich nicht Silbereisen schreibe) ist eine Frau, die sich nimmt, wen sie will und dadurch alles erreicht, was sie will. Sie macht einen sehr unsympathischen Eindruck, der sich bei mir auch bis zum Schluss nicht verflüchtigt. Durch ihr Tun macht sie sich selten Freunde, was hier einen großen Täterkreis nach sich zieht. Egal ob Filibert Fröhlich, der Chef eines Esoterik-Senders oder die Auraleserin Sixta Sensualia, die, wenn sie die Beherrschung verliert, in den breiten Ruhrpott-Slang zurückfällt. Diese Menschen sind immer für einen Schmunzler oder Lacher gut.

Stella Albrecht, ihre Mutter Felicitas, ihre Oma Maria, die sich „Madame Phythia“ nennt, deren Freund Otto Korritke, der neben Sixta und auch Marlene den Ruhrpott-Slang in die Geschichte mit einbringt, sowie Hauptkommissar Arno Tillikowski, der hier mit der Esoterik-Szene überhaupt nichts anfangen kann, seinen Freund Journalist Ben Glaeser und die Hackerin Ruby, die aus den Tiefen des Internets wirklich alles heraus findet – sie alle kenne ich schon aus den vorangegangenen Büchern und freue mich immer wieder, wenn ich mehr von ihnen lesen darf. Es ist wie zurückkommen zu Freunden.

Die Mischung aus Krimi und Komödie ist auch diesmal wieder sehr gut gelungen und ich hatte einige sehr unterhaltsame Lesestunden. Für alle, die Krimi nicht ganz so ernst nehmen, ein absolutes Muss.

Saturn schlägt zu

Beim ersten Bochumer Astrologenkongress präsentiert sich die Szene im besten Licht. Veranstalter Holger van Aalen will sich in der Branche etablieren und am schnell verdienten Geld in der Esoterik-Branche teilhaben und so hat auch eine Auszeichnung gestiftet, die für viel Presseecho sorgen soll. Eine ganze Reihe von Engelbotschaftern und Aurenlesern, Astrologen und Wahrsagern nehmen teil. Auch Stella Albrecht ist als Vortragende geladen, während ihre Großmutter als „Madame Pythia“ im Zigeunerwagen zum bunten Erscheinungsbild beitragen soll. Stella ist völlig klar, dass der Preis nur ein abgekartetes Marketing ist, aber sie ist neugierig auf das ganze Drumherum und will mit ihrem Beitrag auch ein seriöses Gegengewicht sein.

Marlene Silberstein ist die Königin der Veranstaltung und sonnt sich im Glanz ihrer Bewunderer und Förderer. Strahlend nimmt sie die Auszeichnung entgegen, aber die Freude daran währt nur kurz. Der schwere Kristall beendet noch am selben Abend ihr Leben.

Arno Tilikowski wird mit den Ermittlungen betraut und dass ausgerechnet Stella wieder involviert ist, bereitet ihm Kopfschmerzen. Die werden noch beträchtlich stärker, als er seine Zeugen aus der Szene befragen muss und froh ist, dass Stella ihm mit ihrem Insiderwissen und gesunden Menschenverstand zur Seite steht.

Es adelt eine Autorin, wenn sie für ein eigenes Genre steht. Lotte Minck hat die Ruhrpott-Krimödie geschaffen. Kriminalromane, die den Pott mal mehr oder weniger einbinden, immer unglaublich witzig und dabei auch spannend sind.

Ihre Hobbyermittlerin Stella Albrecht ist eine seriöse Astrologin, ganz im Gegensatz zur sonst eher diffusen Branche. Aber trotzdem kollidiert ihr Beruf immer wieder mit den Anschauungen von Kommissar Tilikowski, der Stella heimlich verehrt, aber nicht über seinen Schatten springen kann. Das finde ich auch gut so, denn aus dem Gekabbel der beiden so unterschiedlichen Charaktere, entsteht viel Wortwitz und Situationskomik. Die Autorin schreibt flott und nimmt ihre Leser von der ersten Seite an mit.

Auch die übrigen Figuren sind der Autorin sehr gut gelungen. Großmutter Maria hat fast ihr ganzes Leben als Zirkuswahrsagerin verbracht, ihre Tochter dagegen ist eine höchst respektable Studienrätin, der die Berufe von Mutter und Enkelin eher peinlich sind. Alle drei wohnen auch noch unter einem Dach. Das ist ebenfalls schon ein höchst vergnüglicher Ausgangspunkt.

Wer sich also bei einem Krimi wirklich gut unterhalten und amüsieren will, ist bei Lotte Minck genau an der richtigen Adresse.

Gelungene Krimödie

Bei einem Astrologiekongress in Bochum, bei dem auch Stella Albrecht und ihre Oma teilnehmen, wird die gerade mit dem „Saturn“ ausgezeichnete Marlene Silberstein ermordet. Hauptkommissar Arno Tillikowski ermittelt.

Natürlich lässt auch Stella es sich nicht entgehen, eigene Ermittlungen anzustellen, immerhin ist sie in den Fall involviert, hat einige Beobachtungen machen können und ist eine wichtige Zeugin.

Die Thematik ist gelungen umgesetzt, Lotte Minck hat alles aufgeboten, was es im Rahmen der „Astrologie“ gibt, da treffen Auraleser auf Menschen, die mit dem Jenseits und/oder Engeln kommunizieren, Wahrsager, Kartenleser, Horoskopersteller, mehr oder weniger wissenschaftlich Agierende. Auch Stella und ihre Oma gehören in diesen Kreis und erleben hier bereits ihren dritten Fall.

Wie bei Lotte Minck üblich, handelt es sich nicht um einen der üblichen Kriminalromane, sondern um eine Krimödie, d.h., hier trifft Humor auf einen durchaus ernsten Kriminalfall. Alleine wie sich der Hauptkommissar inmitten all dieser skurrilen Kongressteilnehmer fühlt, ist herrlich zu lesen – kein Wunder, dass seine Aura grau ist. Der Autorin sind insgesamt wieder herrliche Charaktere gelungen, die man bildlich vor sich sieht.

Auch der Fall und seine Auflösung konnten mich überzeugen. Ich habe zwar zunächst in eine andere Richtung getippt und war etwas skeptisch, als ich bemerkte, wohin es wohl geht, doch meine Skepsis konnte die Autorin schließlich komplett ausräumen.

Der dritte Band der Reihe hat mich wieder gut unterhalten, Charaktere und Fall konnten mich überzeugen und machen Lust auf mehr Romane der Reihe. Ich vergebe gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die nichts gegen Humor in Kriminalromanen haben.