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Tödliches Campen

Der sechste Fall für die Kommissare Faber und Waatstedt. Ostfrieslandkrimi
Buch
Taschenbuch, 200 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

396586016X

ISBN-13: 

9783965860162

Erscheinungsdatum: 

16.07.2019

Preis: 

11,99 EUR
Schauplätze: 

Krimitags: 

Amazon-Bestseller-Rang: 949.089
Amazon Bestellnummer (ASIN): 396586016X
Beschreibung von Rena Larf

Ein unerklärlicher Mord versetzt den ostfriesischen Ort Campen in Aufruhr. Der Einheimische Timmo Beimes wird beim Tennisspielen erschossen, doch es gibt weder Spuren noch eine logische Erklärung für den tödlichen Schuss. Auch ein weiterer rätselhafter Todesfall sowie mehrere Erpressungen blieben bereits ohne Spur – treibt ein Phantom sein Unwesen in Ostfriesland? Die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden/Leer stoßen in ihren Ermittlungen auf das ganz große Geld: Das Mordopfer sperrte sich als Einziger der Inhaber eines Campingplatzes gegen den lukrativen Verkauf. Für die Errichtung eines Wellnesshotels direkt an der Nordsee sind die Investoren bereit, Millionenbeträge zu bezahlen. Handelt es sich um einen Auftragsmord aus den Reihen der Geldgeber? Oder ist der Täter im privaten Umkreis des Toten zu finden? Der Campingplatz-Besitzer hatte sich durch seine aggressive Art viele Feinde gemacht …

In der „Faber und Waatstedt ermitteln" - Reihe sind bisher erschienen:
1. Tödliche Krummhörn
2. Tödliche Leyhörn
3. Tödliches Ostfriesland
4. Tödliches Pilsum
5. Tödliches Rysum
6. NEU: Tödliches Campen ab 16. Juli!

Alle Ostfrieslandkrimis von Elke Nansen können unabhängig voneinander gelesen werden.

Kriminetz-Rezensionen

Mord in Campen

Während Kriminalhauptkommissar Richard Faber in Oldenburg zwei potentielle Kommissarinnen für Emden in Augenschein nimmt, redet Rike mit einer Frau Bergemann, die behauptet, dass der Tod ihres Mannes kein Unfall war. Rike will der Sache nachgehen, was Faber zunächst überhaupt nicht gut findet. Dann zeigt der Ortsvorsteher von Pewsum eine Erpressung an und es passiert ein Mord. Der Campingplatzbesitzer Timmo Beimes wird beim Tennisspielen erschossen. Dem Chef der Pathologie in Oldenburg Philipp Schorlau ist nicht klar, wie der Mord geschehen konnte, denn es gibt keine Spuren. Damit hat das Revier von Emden genug zu tun und es ist gut, dass sie Verstärkung bekommen.

Dieser Ostfriesland-Krimi hat mich wieder gut unterhalten. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und der Krimi sehr spannend.

Der sympathische KHK Faber, den es von Frankfurt in den Norden verschlagen hat, betrachtet sein Team als Familie. Zu diesem Team gehören auch Fabers Lebensgefährtin Kommissarin Rike Waatstedt, Tamme Hehler, der Wikinger genannt wird, Torben Husman und Friedhelm Steiner. Nun wird das Team verstärkt durch KK Laurien Heiligenstadt und KK Sonja Withuus, die mit den bisherigen Kollegen einige Probleme hatten. Dafür passen sie bestens in das Revier Emden.

„Leichenfledderer“ Philipp Schorlau, der manchmal etwas arrogant wirkt, hat dieses Mal seine Probleme. Es muss Spuren geben, gibt aber keine, das kratzt an seinem Ego. Die Ermittlungen sind nicht einfach, doch die Neuen zeigen Einsatz und haben auch gute Ideen. Riekes Großvater Knut hat das Ohr am Volk und kann wieder einmal mit Hinweisen dienen.

Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass der Tote Beimes kein angenehmer Zeitgenosse war. Es gibt niemanden, der Gutes über ihn zu berichten weiß. Er hat wohl auch einigen auf die Füße getreten, die ein großes Geschäft witterten. Doch wer hat solche Wut auf ihn gehabt, dass er zum Mörder wird?

Ein spannender Fall, sympathische Ermittler und eine tolle Ostfriesland-Atmosphäre – es hat Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen.

Man muss die Waffe nicht selbst abdrücken, um für einen Mord mitverantwortlich zu sein!

Man muss die Waffe nicht selbst abdrücken, um für einen Mord mitverantwortlich zu sein!

Bereits der Prolog dieses Buches verheißt nichts Gutes. Ein exzellenter Schütze trainiert für einen Mord und gibt sich mit nichts Geringerem als absoluter Perfektion zufrieden. Der einzig mögliche Schuss muss gelingen, um einen Menschen zu töten und dadurch einen anderen zu retten. Eine rätselhafte Szene, deren Zusammenhänge erst nach und nach Sinn ergeben.

Während eines Tennisspiels im Zuge einer geschäftlichen Zusammenkunft wird einer der vier Mitspieler erschossen. Bei dem Ermordeten handelt es sich um Timmo Beimes, den einundvierzigjährigen Mitbesitzer des Campingplatzes Dysterhus in der Nähe des Campener Leuchtturms. Der Mann war als herrschsüchtig, selbstherrlich und jähzornig bekannt, seine Gewalttätigkeit bescherte ihm zwangsläufig viele Feinde. Es gab daher in seinem gesamten Umfeld eine Menge Menschen, die dem Choleriker den Tod wünschten und als Täter in Betracht kämen. Ein bereits angebahntes lukratives Geschäft, das sowohl der Familie Beimes, als auch einem Unternehmer, Ortspolitiker sowie einem Rechtsanwalt beträchtliche finanzielle Vorteile verheißt, wird von der Kriminalpolizei Emden unter die Lupe genommen. Unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Richard Faber stürzen sich Kommissarin Rike Waatstedt, Kriminalkommissar Tamme Hehler und der Kriminalpathologe Philipp Schorlau in die Ermittlungen. Die neu hinzugekommenen Kriminalkommissarinnen Laurien Heiligenstadt und Sonja Withuus vervollständigen das Team. Die beiden werden bei ihrem Dienstantritt sogleich mit einem Erpressungsfall betraut, der auf politischer Ebene hohe Dringlichkeit aufweist, jedoch zunächst nichts mit dem Mordfall zu tun hat. Die Aussage der Witwe eines Unfallopfers lässt die Polizei stutzig werden. Ilka Bergemanns Zweifel an einem Autounfall als Todesursache ihres Ehemannes Rolf erweisen sich angesichts der Tatsache, dass dieser erpresst und bedroht wurde, als berechtigt. Die Emdener Kripo hat alle Hände voll zu tun und muss zeitgleich in mehreren Fällen Untersuchungen anstrengen, die – zumindest auf den ersten Blick – nichts miteinander zu tun haben.

Elke Nansen ruft in ihrem aktuellen Ostseekrimi erneut das sympathische Ermittlerteam um Richard Faber auf den Plan. Das Kernteam Faber, Waatstedt, Hehler und Schorlau wird durch zwei neue Ermittlerinnen ergänzt, die frischen Wind ins Kommissariat bringen. Auch wenn zunächst Zusammenhänge fehlen und in alle Richtungen ermittelt wird, führen die Fährten schließlich in eine ganz bestimmte Richtung. Doch nichts ist so, wie es den Anschein hat, und die Lösung dieses komplexen Falles bedarf einiger Anstrengungen. Dass die Kripo Emden im Verlauf ihrer Untersuchungen auch dem Landes- und Bundeskriminalamt in die Quere kommt, sorgt für zusätzliche Turbulenzen. Erschwerend wirkt zudem die Tatsache, dass sehr viele Menschen Grund hatten, das Mordopfer Timmo Beimes zu hassen und ihm den Tod zu wünschen.

Die handelnden Figuren dieses Buches kannte ich zum Teil bereits aus einem der Vorgängerbände Elke Nansens. Richard Faber und Rike Waatstedt wird als Protagonisten die größte Aufmerksamkeit zuteil. Doch auch Philipp Schorlau als snobistisch-arroganter Forensiker und Chef der Pathologie in Oldenburg nimmt viel Raum in dieser Handlung ein. Seine exzellenten Fachkenntnisse und die langjährige Erfahrung sind in diesem speziellen Fall ganz besonders gefragt, doch der gewiefte Experte verzweifelt beinahe an der Untersuchung dieses ihm völlig unerklärlich scheinenden Falles. Die Autorin brachte interessante Nebenfiguren in die Handlung ein, meine ganze Sympathie galt auch diesmal wieder dem urigen, pfeifenrauchenden Opa Knut. Der alte Ostfriese hilft seiner Enkeltochter Rike durch seine ausgezeichnete kriminalistische Kombinationsgabe auf die Sprünge, sein herrliches Plattdeutsch wirkt überaus charmant und sorgt für zusätzliche Authentizität: „Gott Loff un Dank hebben de Kinners mi!“.

Der Krimi bleibt durch einige Verwicklungen stets spannend, die Einbindung des Privatlebens der Ermittler sowie eine gewisse Situationskomik an mancher Stelle bereichern die Handlung darüber hinaus. Die Geschichte bereitete mir durch unerwartete Wendungen großes Lesevergnügen, die Auflösung des Falles hat mich letztendlich überrascht. „Tödliches Campen“ punktet durch die kleinen Macken der sympathischen und schrulligen Ermittler, durch interessante Verstrickungen im Buch, einem ganz speziellen Thema, auf das ich aufgrund etwaiger Spoiler nicht näher eingehen möchte, sowie einem beschaulichen Setting im ostfriesischen Campen. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

Schüsse aus dem Nichts

Schon im Prolog wird es geheimnisvoll. Ein Schütze probiert eine ganz spezielle Schusstechnik und ist erst zufrieden, als jeder Schuss perfekt trifft.

Es wird endlich Frühling in Ostfriesland und KHK Faber ist ganz froh, dass es mal ruhiger auf der Dienststelle ist. Das Kommissariat ist unterbesetzt und ständiger Ermittlungsdruck ist auch nicht angenehm. So kann er sich Zeit für Bewerbungsgespräche nehmen und seine Lebensgefährtin und gleichzeitig Mitarbeiterin, KK Waatstedt, bemüht sich um eine Witwe, die nicht an einen Unfalltod ihres Mannes glaubt.

Aber es bleibt nicht lange so ruhig. Ein Lokalpolitiker wird mit pikanten Fotos erpresst und fürchtet um sein Ansehen und dann wird ein Mann in einer Tennishalle erschossen. Das Doppel sollte der entspannte Auftakt eines Geschäftstermins sein. Der Schusswinkel von oben bringt die Beamten zum Verzweifeln, es gibt keinerlei Spuren und Hinweise, die Mitspieler können sich den Anschlag nicht erklären. Das Opfer war kein beliebter Mann, seine Frau und sein Sohn litten unter seinen Gewaltausbrüchen, auch die Geschäftspartner gehen eher auf Distanz und seine Mitgliedschaft in einem Heimatschutzverein hat auch eher einen radikalen Hintergrund.

Wieder ein neuer Fall in der Reihe von Elke Nansen um ihren Ermittler Faber, der sich gut in die Reihe einfügt. Die Protagonisten sind wie gute, alte Bekannte und die Neuzugänge passen sehr gut in die fast familiär agierende Truppe. Von den beiden neuen Kommissarinnen Heiligenstedt und Witthus möchte man gern auch in Zukunft lesen.

Die Autorin hat sich einen rätselhaften Plot ausgedacht, den technikaffine Leser wahrscheinlich schneller entschlüsseln als ihre Ermittler. Sehr gut gefiel mir, wie aktuelle gesellschaftspolitische Bezüge in die Handlung einfließen und den Krimi sehr realistisch erscheinen lassen. Ob es nun die Vorurteile im Polizeiapparat sind oder die Rechtstendenzen in Teilen der Bevölkerung, Faber hat da eine ganz eindeutige Haltung. Dass er mit seinen Ermittlungen dem BKA in die Quere kommt, bringt nochmal richtig Turbulenzen in die Handlung.

Ein Regionalkrimi lebt auch von der Landschaft und ihren Menschen und Ostfriesland darf deshalb auch eine wichtige Rolle übernehmen. Da passen kauzige Nebenfiguren und immer wieder plattdeutsche Einsprengsel. So ist wahrscheinlich die Nebenfigur „Opa Knut“ nicht nur eine meiner liebsten Figuren. Seine plattdeutschen Sprüche machen mir Spaß und oft bringt er als Außenstehender mit viel Lebenserfahrung die verkopften Beamten mit einem Tipp auf die richtige Fährte. Am liebsten würde man selbst gern auf Fabers Spuren durch die Gegend fahren. Trotzdem müsste ich aber nicht alle Straßen aufgeführt haben und auch bei anderen Beschreibungen wirken die vielen ausführlichen Details eher als Füllsel und bremsen manchmal die Handlung.

„Tödliches Campen“ ist ein empfehlenswerter und solide aufgebauter Krimi, genau richtig für Ostfriesland- und Regionalkrimi Fans und eine gelungene Fortführung der Reihe.

Sympathische Ermittler aus dem Norden Deutschlands

Die Ermittler des Emdener Kriminal- und Ermittlungsdienstes bekommen es mit Erpressung und rätselhaften Todesfällen zu tun – und mit neuen Kolleginnen.

Bereits das sechste Mal ermitteln Richard Faber und sein Team, für mich ist es der zweite Band, den ich lese. Ich habe mich schnell wieder zu Hause gefühlt im Norden Deutschlands mit den sympathischen Ermittlern. Dieses Mal allerdings fand ich das Team, vor allem den Pathologen Philipp Schorlau, recht begriffsstutzig. Hatte ich eines der Rätsel sofort gelöst, benötigte das Team sehr lange dafür, obwohl die Lösung meiner Meinung nach offensichtlich war. Das hat mich tatsächlich ziemlich gestört und passte auch nicht so recht, vor allem nicht zum Charakter des klugen Pathologen – am liebsten wäre ich in den Roman gesprungen und hätte den Ermittlern die Lösung zugerufen. Auch sonst gab es relativ viele Andeutungen, so dass manches zu ahnen war, mir wäre lieber gewesen, ich hätte mehr rätseln können.

Dennoch habe ich den Roman gerne gelesen, ich mag es vor allem, wenn sich um die Ermittlungen auch Privates der Protagonisten rankt, und viel Lokalkolorit mit im Spiel ist. Humor kommt hier nicht zu kurz, aber auch Tragik findet ihren Platz, hier machte mich eine bestimmte Entwicklung gegen Ende sehr betroffen.

Letztlich sind die Kriminalfälle gut gelöst worden und am Ende konnte man mit der Geschichte zufrieden sein.

Auch wenn ich stellenweise mit dem Roman gehadert habe, hat er mich größtenteils gut unterhalten, sodass ich 3,5 Sterne vergeben kann, die ich, wo nötig, aufrunde. Krimilesern kann ich die Reihe durchaus empfehlen, vor allem jenen mit einem Faible fürs nördliche Deutschland.