Cover von: Die Toten von Marnow
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Die Toten von Marnow

Ein Fall für Lona Mendt und Frank Elling
Buch
Broschiert, 480 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3462047949

ISBN-13: 

9783462047943

Auflage: 

1 (16.01.2020)

Preis: 

16,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 283.732
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3462047949

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein höchst ambivalentes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte als Start einer neuen Krimireihe.

Der Jahrhundertsommer 2003. Gluthitze liegt über Marnow, dem malerischen Ort an der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Kommissare Frank Elling und Lona Mendt ermitteln in einem Mordfall. Das Tatmotiv scheint klar, die Aufklärung nur eine Frage der Zeit. Doch nichts ist so, wie es scheint. So entpuppt sich das Tatmotiv als absichtlich gelegte Fehlspur des Mörders, der vermeintliche Routinefall als Beginn einer Mordserie mit brisantem politisch-historischem Hintergrund. Und mächtige Gegenspieler der Kommissare haben ein Interesse daran, die wahren Zusammenhänge im Dunkeln zu belassen. Je weiter Elling, der treu sorgende Familienvater, der auf recht großem Fuß lebt, und Mendt, die Unnahbare, die in ihrem Wohnmobil geheimnisvolle Besuche empfängt, in ihren Ermittlungen kommen, desto größer werden die Hindernisse, die sie überwinden müssen. Und desto häufiger lassen sie sich selbst zu moralisch höchst fragwürdigen Handlungen hinreißen. So zwingen die Ereignisse die beiden so unterschiedlichen Charaktere nach und nach, einander blind zu vertrauen - nicht zuletzt, um ihre eigene Haut zu retten.

»In ›Die Toten von Marnow‹ wagt Holger Karsten Schmidt etwas Außergewöhnliches: Die säuberliche Trennung zwischen Ermittler und Täter ist aufgehoben, wir Leser wissen nicht immer genau, ob die Guten wirklich gut sind - und erwischen uns dabei, wie wir ihnen trotz ihrer Fehltritte fest die Daumen drücken.« Wolfgang Schorlau

Der erste Fall der neuen Krimireihe von Holger Karsten Schmidt besticht durch einen abgründigen Plot um ein schreckliches Verbrechen, dessen Spur tief in die deutsch-deutsche Geschichte reicht. Und durch die moralischen Abgründe eines sympathischen Ermittlerduos, das am Ende keineswegs mit reiner Weste dasteht.

Kriminetz-Rezensionen

Alte Sünden der DDR und starkes Ermittlerteam

Mir völlig unbekannt als Autor oder auch, da ich kaum den Fernseher anstelle, als Drehbuchschreiber – habe ich nach dem Klappentext gedacht. Entweder wieder die 90. Auflage eines Regionalkrimis und vielleicht einer der besseren Tatortserien (Münster). Völlig überrascht ob des hohen Niveaus war ich schwer beeindruckt ...

Geschichte: Ein möglicher Mörder besucht das Opfer, um festzustellen, dass dieses bereits umgebracht wurde und legt eine falsche Spur. Auf der einen Seite Elling, Kommissar der über seine Verhältnisse lebt und alles für seine Familie macht, auf der anderen Seite Lona, Kommissarin aus Hannover, die sich nach Rostock hat versetzen lassen und als Single im Wohnmobil lebt. Als kurze Zeit später wieder ein Mord geschieht und beide Opfer eine Verbindung haben, geht die Ermittlung erst richtig los …

Es ist heute sehr schwer noch neue und nicht ausgelutschte Ermittlerduos zusammenzustellen, doch Herr Schmidt hat es geschafft aus 2 völlig verschiedenen Typen eine einzigartige Kombination zu bilden. Wird man am Anfang noch nicht so warm, steigert sich das bis zum Ende so stark, dass man laut Beifall klatschen möchte. Jeder von beiden hat natürlich entweder eine Vergangenheit oder eine aktuelle Macke, die aber wunderbar in die Geschichte passen. Hier stimmt alles vom Aufbau, über den Hintergrund bis zum grandiosen Showdown und vor allem die Menschlichkeit und die Gerechtigkeit.

Zudem wird aus dem Hintergrund der DDR eine kaum zu glaubende Geschichte aus dem Hut gezaubert, die absolut plausibel klingt und vermutlich sogar so stattfand. Der Leser muss sehr oft entscheiden, ob die Taten des Duos die eigene Moral rechtfertigen oder ob das Ergebnis die Moral wanken lässt.

Fazit: Empfehlung für alle Krimi-Fans und auch Thriller-Fans werden nicht zu kurz kommen, da es sich wirklich bis zum Ende hin steigert. Das Buch habe ich 2 Tage sacken lassen und es hat mich beeindruckt, also geht nichts unter 5 Sternen!

Wo sind eigentlich unsere eigenen Grenzen zwischen Gut und Böse?

Oh, Asche auf mein Haupt – ich kannte den Autor von „Die Toten von Marnow“, Holger Karsten Schmidt, bisher nicht, mich hatte nur der Klappentext angesprochen. Doch schon bei der Autorenvorstellung im Buch erfuhr ich, dass er unter (offenen) Pseudonym Gil Ribeiro, der Verfasser der „Lost in Fuseta“ Bücher ist, einer Krimireihe, mit der ich schon länger liebäugele. Neugierig geworden, konnte ich dann bei Wikipedia nachlesen, dass er mehrfacher Grimme-Preisträger, als Drehbuchautor u.a. für die Serie „Nord bei Nordwest“ verantwortlich ist, mehrere „Tatorte“ stammen aus seiner Feder, für „Gladbeck“ hat er den Deutschen Fernsehpreis erhalten und, und, und&nsbp;… Also glatt eine Bildungslücke bei mir&nsbp;…

„Die Toten von Marnow“ ist der Start einer Krimireihe, mit dem der Autor uns in „ein höchst ambivalentes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte führt – und keine einfache Grenze zwischen Gut und Böse kennt.“ (Klappentext vorn)

Lona Mendt und Frank Elling arbeiten bei der Rostocker Kripo. Sie sind grundverschieden: Elling (den alle nur Elling nennen, sogar seine Ehefrau) ist der absolute Familienmensch, Lona genau das Gegenteil: lebt ohne festen Wohnsitz allein in einem Wohnmobil, ist unabhängig, unnahbar. Da dieser Krimi viele überraschende Wendungen nimmt, habe ich mich entschlossen, zum Inhalt lieber nichts zu schreiben, außer: Es ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr spannend und dramatisch, die Dialoge lebendig, die Szenen lassen das Kopfkino anspringen, der Schluss ist logisch und glaubwürdig – und hat noch eine letzte Überraschung parat!

Ein weiterer Aspekt dieses Buches ist, dass wir als Leser*innen häufig mit Werten, Normen und moralischen Standpunkten konfrontiert werden, die wir teilen oder ablehnen können, die uns aber wiederum sehr dazu anregen (zumindest ist es mir so ergangen), über unsere eigenen Grenzen zwischen Gut und Böse nachzudenken, wie würden wir uns in dieser oder jener Situation verhalten? Auch hier möchte ich wegen der großen Spoiler-Gefahr nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern Wolfgang Schorlau zitieren, der auf dem hinteren Cover schreibt: „Die säuberliche Trennung zwischen Ermittler und Täter ist aufgehoben, wir Leser wissen nicht immer genau, ob die Guten wirklich gut sind – und erwischen uns dabei, wie wir ihnen trotz ihrer Fehltritte fest die Daumen drücken.“ Ja, diesen Satz kann ich vorbehaltlos unterschreiben. Einige Fragestellungen aus dem Buch hallen noch lange nach&nsbp;…

Mir hat das Buch ausgezeichnet gefallen, ich bin immer ganz begeistert, wenn ich die Kommissare auch in ihrem Privatleben kennenlerne, die Figuren werden für mich authentischer (dies nur als kleiner Hinweis für Leser, denen das private „Gedöns“ schnell zu viel wird!), ich fand hier die Mischung perfekt.

Wirklich, aus vielerlei Gründen ein lesenswertes Buch, das ich vollkommen uneingeschränkt weiterempfehlen kann / möchte / muss (ist übrigens bei NDR-Kultur das „Buch des Monats“ – also ich und der NDR, wir können uns doch nicht irren und täuschen&nsbp;…?)!

Altlasten aus der ehemaligen DDR

Inhalt:
Frank Elling und Lona Mendt, ein Ermittlerteam aus Rostock, werden am selben Tag mit zwei identischen Morden konfrontiert. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf Hinweise aus der Zeit der ehemaligen DDR.

Meinung:
Der Autor Holger Karsten Schmidt war mir bisher unbekannt. In seinem ersten Krimi um das Ermittlerduo Elling und Mendt gelingt es ihm den Spannungsbogen durchgängig hoch zu halten. Die Handlung und auch die Figuren wurden von ihm realistisch und bildlich gut dargestellt.

Die Protagonisten fand ich sehr interessant. Zum einen Elling, der immer mehr Geld ausgibt, als er hat, muss sich nebenbei mit seiner dementen Mutter und seiner untreuen Ehefrau befassen. Zum anderen Lona Mendt, eine Kommissarin, aus Hannover aus privaten Gründen versetzt, lebt ohne festen Wohnsitz in einem Wohnmobil. Beide haben oft eine gedankliche Verbindung, sie verstehen sich ohne Worte. Sie stehen mehrmals vor Entscheidungen was Recht und Gesetz angeht.

Das brisante Thema aus der Vergangenheit der ehemaligen DDR regt den Leser durchaus zum Nachdenken an.

Die Auflösung des Falls war für mich persönlich etwas zu abrupt und etwas zu schwammig.

Fazit:
Durch die spannenden Wendungen und die ungewöhnlichen Charaktere der Ermittler kann ich diesen Krimi durchaus weiterempfehlen.

Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Als die beiden Kommissare Frank Elling und Lona Mendt zum Tatort eines grausamen Mordes gerufen werden, ahnen sie noch nicht wie weitreichend sich die Ermittlungen entwickeln werden. Der Fall scheint zunächst klar zu sein. Auf dem Rechner des Opfers deutet alles auf pädophile Neigungen seinerseits hin und der entstellte Leichnam spricht deutlich für einen persönlichen Racheakt. Aber in diesem Fall stellen sich diese Mutmaßungen schnell als falsch heraus und kurze Zeit später scheint ein zweiter Mord mit dieser Tat in Verbindung zu stehen. Die Suche nach dem Mörder beginnt quasi wieder von vorn …

Der eher als erfolgreicher Drehbuchautor bekannte Autor Holger Karsten Schmidt hat mit »Die Toten von Marnow« einen vielschichtigen und aus meiner Sicht sehr packenden Kriminalroman geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der dem Leser die Geschehnisse mit hohem Tempo bildlich vor Augen führt. Hier ist sicherlich seine Erfahrung als Drehbuchautor deutlich erkennbar. Seine beiden ermittelnden Hauptprotagonisten verleihen dem Buch aber seinen besonderen Charme. Er charakterisiert sie äußerst interessant und gekonnt spielt er dabei auf dem schmalen Grat zwischen Gut und Böse. Trotz ihres untypischen Auftretens konnten beide schnell meine Sympathien gewinnen. Die Spannung kommt aber auch nicht zu kurz. Die clever konstruierte und im Fortgang immer komplexere Geschichte lebt von einem hohen Spannungsbogen, der sich über die gesamte Geschichte zieht und sich dabei auf einem ständig hohen Niveau bewegt.

Insgesamt konnte mich »Die Toten von Marnow« als Auftakt einer neuen Reihe gerade mit den beiden Hauptprotagonisten überzeugen, so dass ich mich schon jetzt auf einen möglichen Nachfolger freue. Ein ungewöhnlicher und nicht immer bequemer Kriminalroman, den ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Ein brisantes Thema und ein spannender Krimi

Es handelt sich um den Beginn einer neuen Krimireihe, in denen die Kommissare der Frank Elling und Lona Mendt von der Kripo Rostock ermitteln.

In ihrem ersten gemeinsamen Fall müssen sie den Mord an Alexander Beck aufklären. Er war arbeitslos, 47 Jahre, wohnte in einem Plattenbau. Ihm wurde die Kehle durchgeschnitten und es gab Anzeichen für eine Folterung. Anschließend wurde er im Badezimmer aufgehängt. Auf seinem PC werden verdächtige Bilder gefunden, dadurch scheint die Richtung, in die ermittelt wird, klar. Eine Spur führt sie nach Marnow, denn hier war sein Handy vor kurzem für 2 Tage eingeloggt, im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen er immer für längere Zeit auf dem Campingplatz Urlaub machte. Dann kommt es zum nächsten Leichenfund. Einem alten, gut situierten Herrn wird in einem Seniorenheim ebenfalls die Kehle aufgeschnitten. Die Hinweise auf Marnow verdichten sich und es stellt sich die Frage, wo liegt die Gemeinsamkeit der beiden Opfer? Es werden falsche Fährten gelegt, aber dann müssen Elling und Mendt erkennen, dass sie es mit hochrangigen, einflussreichen Gegnern zu tun haben.

Frank Elling, Familienmensch, der pünktlichst Feierabend macht, liebt seine Frau Susanne und Tochter Mareike, baut gerade den größten Pool in seiner Straße und lebt damit über seine Verhältnisse. Seine demente Mutter wohnt in einem Seniorenheim und hier muss er jeden Monat einen Zusatzbeitrag aufbringen.

Kollegin Lona Mendt, kürzlich aus Hannover nach Rostock versetzt, ist sehr zurückhaltend, fährt mit ihrem Motorrad zu den Einsätzen, lebt in einem Wohnmobil und kämpft mit unbekannten Dämonen aus der Vergangenheit.

Gemeinsamkeit der beiden – ihr Bauchgefühl trügt sie selten. Allerdings arbeiten sie nicht immer moralisch einwandfrei, sie setzen sich auch über Gesetze hinweg und vor allem Elling handelt teilweise für einen Polizisten recht fragwürdig.

Ich habe schon etliche Bücher des Autors – auch als Gil Ribeiro – gelesen und sein Schreibstil ist stets flüssig und spannend. Seine Idee, dieses brisante deutsch-deutsche Thema zu einem Krimi zu verarbeiten, fand ich sehr gut. Wie in allen seinen Büchern beschreibt er die Atmosphäre (hier des heißen Sommers 2003) und die Schauplätze anschaulich und bildhaft, man sieht alles vor sich. Die Ermittler wurden detailliert charakterisiert, so dass man als Leser eine präzise Vorstellung von ihrer privaten Situation und auch ihrem geschäftlichen Miteinander bekam. Schlussendlich finden sie zu einem homogenen Team zusammen, das sich absolut vertrauen kann. Der Showdown am Ende wirkte für mich etwas überzogen, der Epilog war dann ein runder Abschluss.

Ein Krimi, der mir wegen des Themas bestimmt noch länger im Gedächtnis bleiben wird und der zu Diskussionen anregt. Von mir bekommt er eine Leseempfehlung!

Was ist falsch und was ist richtig?

Das Ermittlerteam in die »Toten von Marnow« besteht hauptsächlich aus zwei Personen. Lona Mendt und Frank Elling sind zwar Kollegen, aber total gegensätzliche Persönlichkeiten. Lona Mendt wurde auf eigenen Wunsch von Hannover nach Rostock versetzt. Sie lebt in einem Wohnwagen, den sie immer wieder umsetzt, empfängt dort eher zwielichtige Gäste und pflegt ganz bewusst ihren Ruf als unabhängige Einzelgängerin.

Spießiger Beamter
Frank Elling scheint dagegen der Prototyp des zuverlässigen, aber spießigen Beamten zu sein. Er ist um die vierzig, treusorgender Familienvater, lebt finanziell gezwungenermaßen über seine Verhältnisse, da er seiner Mutter ihre Demenzerkrankung erleichtern will und dazu noch seine untreue Ehefrau beeindrucken will … Klingt nach den üblichen Klischee-Ermittlern, aber der Eindruck täuscht :-)

Devisenbeschaffung
Während der Ermittlungen stoßen die Ermittler durch einen zweiten identischen Mord auf eine Spur nach Marnow, einem kleinen Ort in Mecklenburg mit einem See, einem Campingplatz und einer Klinik. Es stellt sich heraus, dass zu DDR-Zeiten hier westdeutsche Pharmaunternehmen gegen Devisen Medikamententests gemacht haben. Eben diese Firmen wollen nun um jeden Preis verhindern, das alles, was damals passiert ist, ans Licht kommt.

Ein unmoralisches Angebot
Als Mendt und Elling der Wahrheit immer näher kommen, machen die Pharmaunternehmen dem ewig klammen Elling ein sehr verlockendes finanzielles Angebot. Die Ermittlungen nehmen derweil trotzdem ihren Lauf und schnell wird klar, dass nicht nur die Pharmaindustrie es mit den Grenzen nicht immer so genau nimmt, sondern auch die Kommissare die Gesetze recht flexibel auslegen.

Schwarz und Weiß und Grau
Neben dem sehr spannend und intelligent ausgedachten Kriminalfall dreht sich vieles um die Frage, wie weit Mendt und Elling gehen. Sie lassen sehr oft Dienstanweisungen und Gesetze außer Acht und als Leser muss ich mich immer wieder fragen, ob ich das gutheiße. Manches kann ich, innerhalb der Story, nachvollziehen – anderes nicht. Aber ich weiß, dass ich bei Polizisten im realen Leben nichts davon ungeahndet hinnehmen würde.

Deutsch-deutsche Schwierigkeiten
»Toten von Marnow« ist ein durchgängig spannender Kriminalroman, dessen Ursprungsgeschichte in der jüngeren deutsch-deutschen Vergangenheit liegt. Ich mochte diese Geschichte genauso wie ich die manchmal recht schwierigen Charaktere mochte. Außerdem liebe ich Holger Karsten Schmidts Art zu erzählen – aber das weiß ich schon seit seinen Portugal-Krimis :-). Das Ende war vielleicht ein bisschen drüber, aber ich fand es immer noch passend zu vorhergegangen Ereignissen.

Mein Fazit
»Toten von Marnow« ist ein schneller, spannender mit reichlich Action gespickter Krimi und ein weiterer Beweis dafür, dass deutsche Krimis alles, nur nicht langweilig und bieder sind. Da dieses Buch der Auftakt einer Krimireihe ist und hoffe ich, der zweite Teil lässt nicht mehr allzu lange auf sich warten.

Die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit

Es ist sehr heißt im Jahrhundertsommer 2003. Die Kommissare Frank Elling und Lona Mendt ermitteln in einem Mordfall, der in Marnow an der Mecklenburgischen Seenplatte geschah. Doch der Fall ist komplizierter, als es zunächst den Anschein hatte. Die Sache zieht immer größere Kreise und führt in die Vergangenheit und in den Westen – und dann es gibt weitere Tote. Außerdem sind da mächtige Gegenspieler, deren Interesse es ist, alles unter der Decke zu halten und den Ermittlungen ein Ende zu setzen.

Es ist ein komplexer und spannender Krimi.

Elling und Mendt könnten nicht unterschiedlicher sein. Lona Mendt ist erst recht kurz in Rostock. Sie wohnt in einem Wohnmobil und scheint vor ihrer Vergangenheit zu flüchten. Den Kollegen gegenüber gibt sie nicht viel über sich preis. Frank Elling hat Familie und lebt über seine Verhältnisse. Der Fall verlangt ihnen einiges ab und daher gehen sie manchmal etwas fragwürdig vor. Auch wenn sie so verschieden sind, so wird ihnen immer mehr klar, dass sie als Team einander vertrauen müssen.

Dieser Kriminalfall lässt einen immer wieder daran zweifeln, wer Gut und wer Böse ist. Jeder scheint seine dunklen Geheimnisse zu haben. Dazu gibt es immer wieder Wendungen, die die Spannung hochhalten und so manches Mal auch richtig Action bringen. Am Ende tun sich wirkliche Abgründe auf.

Ein packender Krimi mit interessanten Ermittlern.

Hat mich nur begrenzt überzeugt

Zwei tote Männer – auf die gleiche Weise getötet, doch wo ist die Verbindung? Lona Mendt und Frank Elling werden auf den Fall angesetzt, der auf einen Serienmörder hindeutet. Oder doch nicht? Vor allem beim ersten Opfer ergeben sich seltsame Tat(ort)spuren, und es scheint auch ein Motiv zu fehlen, obwohl die Art der Tötung auf etwas Persönliches hindeutet. Schließlich deuten Spuren nach Marnow, einen Ort in Mecklenburg-Vorpommern.

Die ermittelnden Polizisten sind beide keine einfachen Charaktere, Lona Mendt lies sich erst vor Kurzem aus Hannover nach Rostock versetzen, der Grund dafür wird aber erst im Laufe des Romans enthüllt. Sie lebt in einem Wohnmobil, die Freiheit, Ungebundenheit und Standortunabhängigkeit scheint ihr wichtig zu sein. Frank Elling, den jeder nur Elling nennt, ist ein eher spießiger, nicht immer motiviert scheinender Eigenheimbesitzer, der sich gerade einen großen Pool bauen lässt und dessen Ehe eingeschlafen zu sein scheint. Lona und Elling harmonieren gut, obwohl sie sich noch kaum kennen. Beide zeigen sich aber als Polizisten, wie man sie sich eher nicht wünschen würde – warm wurde ich mit ihnen nicht, zumal sie sich manchmal ziemlich dumm anstellen, dann wieder nicht nachvollziehbar handeln, auch mitfiebern konnte ich mit ihnen nur begrenzt.

Der Fall ist interessant und er war es, der mich bei der Stange hielt, es baut sich eine gewisse Spannung auf, und ich war auch gespannt, wie sich alles auflöst, zumal sich auch noch das LKA einmischt, in Form des unsympathischen und zwielichtigen Stefan Krohn, den der Leser bereits zu Beginn in einer ganz anderen Situation erlebt. Die Geschehnisse um ihn entwickeln sich sehr merk- und wenig glaubwürdig, hier kam ich aus dem Kopfschütteln kaum noch heraus.

Dem Autor scheint Action wichtiger gewesen zu sein als Glaubwürdigkeit, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass er auch als Drehbuchautor unterwegs ist und auch der Roman bereits verfilmt wurde – wahrscheinlich hatte der Autor die Verfilmung bereits im Kopf. Auf viele der »Actionszenen« hätte ich verzichten können, manche wirkten auf mich auch aufgesetzt bzw. unglaubwürdig. Der sprachliche Stil des Autors ist sehr holprig und hat mich von Anfang gestört. Manche Worte oder Sätze wirkten auf mich merkwürdig bis falsch, und ich wurde immer wieder aus dem Lesefluss geworfen.

Die Auflösung ist nachvollziehbar und hat wohl leider einen realen Hintergrund – gut finde ich daher, dass der Roman, der im Jahr 2003 spielt, daran erinnert bzw. diesen ins Gedächtnis bringt.

Der Roman lässt mich zwiegespalten zurück, vieles erschien mir beim Lesen unglaubwürdig, die Protagonisten, viele ihrer Handlungen und eine ganze Reihe Situationen brachten mich zum Kopfschütteln, der Sprachstil ist überhaupt nicht meins – und dennoch hielt mich eine gewisse Spannung und ein Interesse an der Auflösung bei der Stange. Ich vergebe gerade noch 3 Sterne, bin mir aber nicht sicher, wem ich den Roman empfehlen soll.