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Winteraustern

Luc Verlains dritter Fall. Ein Aquitaine-Krimi
Buch
Broschiert, 320 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3455000789

ISBN-13: 

9783455000788

Erscheinungsdatum: 

04.11.2019

Preis: 

16,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 309.571
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3455000789

Beschreibung von Bücher.de: 

Ziehen Sie sich warm an für Luc Verlains kältesten Fall!

Winterzeit am Bassin d’Arcachon, das bedeutet für die Austernzüchter Hochkonjunktur. Allerdings auch für die Austerndiebe, denen man mit immer drastischeren Methoden begegnet. Und so mündet das, was eine besinnliche Bootsfahrt werden sollte, für Luc Verlain in einen Mordfall, der es in sich hat.

Zusammen mit seinem Vater, einem ehemaligen Austernzüchter, hatte Luc eigentlich nur noch einmal dessen einstige Wirkungsstätte befahren wollen, als sie plötzlich auf die übel zugerichteten Leichen zweier junger Männer stoßen. Handelt es sich um Austernzüchter, die den Austernmogul der Region um einen Teil seines Festtags-Umsatzes bringen wollten? Oder wollte ein anderer Austerndieb von seinem Treiben ablenken? Die Ermittlungen von Luc und seiner Partnerin Anouk führen tief hinein in eine von Profitgier und Konkurrenzdenken korrumpierte Branche.

Kriminetz-Rezensionen

Zu wenig Krimi

Inhalt übernommen:
Winter auf dem Bassin d’Arcachon. Das bedeutet Hochkonjunktur bei den Austernzüchtern, schließlich sind Feiertage ohne Meeresfrüchte in Frankreich unvorstellbar. Besonders umtriebig sind zu dieser Zeit allerdings auch die berüchtigten Austerndiebe, denen man mit immer drastischeren Methoden begegnet. Und so mündet das, was eine besinnliche Bootsfahrt werden sollte, für Luc Verlain in einen Mordfall, der ihn und seine Kollegen an ihre Grenzen bringt.

Meine Meinung:
Der Schreibstil des Autors gefiel mir gut, die Geschichte war interessant. Neben dem Kriminalfall wurde auch einiges an Lokalkolorit eingefügt.

Die Beschreibungen der Landschaft, das harte Leben der Austernzüchter, die kriminellen Machenschaften einiger skrupelloser Geschäftemacher wurden in einem angemessenen Rahmen miteinander verknüpft.

Allerdings nahm das Privatleben des Kommissars, in meinen Augen, einen zu großen Raum ein. Das ging dann streckenweise sehr auf Kosten der Spannung.

Fazit:
Das Buch hat mich gut unterhalten, allerdings kam die Spannung etwas zu kurz. Daher von mir leider nur drei Sterne.

Kalter Fall

Luc Verlaine, der lange bei der Polizei in Paris gearbeitet hat, ist zurück in seiner Heimat, direkt am Meer, dort wo die Austernfischer leben. Er will für seinen an Krebs erkrankten Vater da sein und organisiert in einer kalten Winternacht einen Ausflug mit dem alten Herrn, hinaus in die Austernparks, wo Verlaine sr früher selbst gefischt hat. Genau in dieser Nacht passieren zwei furchtbare Sachen: Zuerst wird ein Fischer überfallen aufgefunden, der ohne ihre Hilfe durch die Flut ertrunken wäre, dann finden sie zwei tote Jugendliche an Pfähle gebunden vor. Wer könnte ein Interesse daran haben, den Austernfischern so etwas anzutun? Hat der Austernkönig was damit zu tun, der versucht, alle aufzukaufen? Sind es Kriminelle aus Paris? Oder steckt was ganz anderes dahinter?

Für mich ist das der erste Fall, in dem ich Luc Verlaine begleite, aber es gibt ab und zu Rückblicke, also fühlte ich mich nicht irgendwie abgehängt. Der Schreibstil ist gut, der Fall/die Fälle interessant, für meine Verhältnisse gibt es ein bisschen zu viel französisches Lokalkolorit, als wollte der Autor auch ja beweisen, wie gut er sich auskennt, was ich jedoch eigentlich sowieso nicht bezweifelt habe. Die Sache scheint simpel, aber gut konstruiert zu sein, ich fühlte mich krimitechnisch gut unterhalten. Und dann? Dann kam der Schluss, der meiner Meinung nach den ganzen Fall irgendwie kaputtmacht und mich äußerst unzufrieden zurücklässt. Dazu kommt ein in meinen Augen unnötiger Cliffhanger, der auf Band 4 hindeutet, mich aber so gar nicht reizen kann und tatsächlich eher denken lässt, dass ich den nicht lesen muss oder will. Weiß nicht, ob sich der Autor hier wirklich einen Gefallen erwiesen hat, aber ansonsten war das ein solider Frankreichkrimi.

Ein Leben für die Austern

Lieutenante Giroudin, Bootsmann Arnoult und Oberbootsmann Diallo erhalten einen Anruf, dass auf einer der Austernbänke ein Mann überfallen worden ist. Luc Verlain, der mit seinem schwerkranken Vater Alain an Bord des Wasserpolizeibootes unterwegs ist, bietet sogleich seine Hilfe an. Austernzüchter Pierre Lascane hat einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen und ist stark unterkühlt. Wer ihm das angetan hat, weiß er nicht. Kurze Zeit später werden auf einer anderen Austernbank im Bassin d´Arcachon zwei junge Männer gefunden. Unbekannte hatten Francois Labadie und Vincent Pujol ebenfalls einen Schlag auf den Kopf versetzt und dann an Pfähle gebunden. Das haben die beiden nicht überlebt.

Geht es hier um Austernklau oder steckt da etwas ganz anderes dahinter. Commisaire Luc Verlain und seine Partnerin Anouk Filipetti gehen zusammen mit Etxeberria auf Spurensuche.

Dies ist der erste Fall, bei dem ich Luc Verlain und Anouk Filipetti bei ihrer Arbeit über die Schulter schaue. Aber nachdem mir das Lösen dieser Aufgabe solchen Spaß gemacht hat, werde ich auch die ersten beiden Fälle des Duos noch lesen.

Die leichte, flüssige und eingängige Sprache hat es mir sehr leicht gemacht, mich sofort in die Geschichte hinein denken zu können. Durch die immer wieder eingestreuten Floskeln in französischer Sprache kommt der Lokalkolorit sehr gut heraus. Ich kann mir Bordeaux im Winter sehr gut vorstellen und je suis là au milieu.

Durch die bildlichen Beschreibungen kann ich mir die Austernfischer in der Aquintaine und die Menschen um sie herum sehr gut vorstellen. Die harte Arbeit an den Muscheln bis zur Ernte hatte ich mir so nicht vorgestellt und habe hier viel darüber gelernt. Ich habe nun große Achtung vor denen, die sich das antun. Obwohl ich selbst Austern erst einmal probiert habe – sie sind einfach nicht mein Fall.

Die Geschichte selbst hat mich tief in die Geschichte der Austern auf den Sandbänken am Atlantik im Bassin d´Arcachon hineingezogen. Alles zeigt sich für mich schlüssig und gut nachvollziehbar. Sogar der Schluss, den ich so absolut nicht erwartet hatte. Aber auch ein sehr schönes Ereignis wirft seinen Schatten voraus.

Ein sehr interessanter Krimi aus der Aquitaine im Südwesten Frankreichs. Ich habe viel über Austern gelernt und einen spannenden, damit zusammen hängenden Fall gelöst. Ich freue mich schon auf ein Wiederlesen mit Luc, Anouk und den Menschen in und um Bordeaux.

Tragisch

Zum Inhalt:
Luc Verlain ist zufällig auf einem Boot der Polizeieinheit, die die Austernbänke überwachen und vor Dieben schützen soll, als ein Notruf eines Fischers eintrifft. Dieser wurde nach einem Überfall auf einer Sandbank hilflos zurückgelassen, als die Flut beginnt. Doch das ist nicht das einzige Verbrechen in dieser Nacht – kurze Zeit später finden die Polizisten zwei weitere Austernfischer, die tot an Pfählen angebunden sind. Luc beginnt in einer Welt zu ermitteln, die vom Klimawandel und Existenzängsten geprägt ist – denn auch in der Austernfischerei fressen die großen Fische die kleinen.

Mein Eindruck:
Der dritte Fall Luc Verlains spielt in Aquitanien zur Weihnachtszeit und man meint Kälte, Wind und Wasser, die den Austernfischern bei ihrer schweren Arbeit zusetzen, am eigenen Leib zu spüren. Die Landschaftsbeschreibungen von Alexander Oetker sind ein großes Pfund in diesem Kriminalroman, das andere zeigt sich in den Beziehungen im Kollegium. Über Probleme wird geredet und die Zusammenarbeit gestaltet sich zielgerichtet, ein Kompetenzgerangel fehlt glücklicherweise. Auch die sonstigen Charaktere wirken lebensecht, insbesondere dann, wenn sie nicht aus ihrer eigenen Haut können und von selbst verursachten Vorkommnissen überwältigt werden. Die Schauplätze sind schön gewählt: Provinz, in der jeder jeden kennt und quirlige Hauptstadt, wo die Anonymität der Großstadt ihre Kinder frisst. Sprachlich ist dieser Kriminalroman eher einfach gehalten. Schnörkellos und mit einer Wortwahl, die auch bei leichter Müdigkeit am Abend gut intellektuell zu verkraften ist.

Der Fall an sich mutet fast wie eine griechische Tragödie an, die alle Beteiligten unter einer tiefschwarzen Decke begräbt. Nur Luc und seine Partnerin Anouk schweben auf einer Wolke des Glücks, die durch einen geschickten Cliffhanger im Epilog jedoch vom Schäfchentyp in den Gewittermodus wechselt.

Mein Fazit:
Ein gut ausgearbeiteter Krimi in schöner, kalter Kulisse.

Austernkrieg

Was wäre Weihnachten und Silvester in Frankreich ohne Austern? Deshalb ist der kalte Dezember für die Züchter im Bassin d’Arcachon auch der heißeste Monat. Sie können der Nachfrage kaum Herr werden, wobei den größten Umsatz natürlich Chevalier macht. Ein Produzent, der nach und nach alles aufkaufte, was ihm in die Finger kam, für die kleineren Produzenten bleibt in der Regel der aufwendigere Marktverkauf.

In diesen Nächten fährt die Brigade nautique nächtliche Streifen im Bassin, die Zahl der Austerndiebstähle hat enorm zugenommen und Lieutenante Giroudin hat Luc Verlain und seinen todkranken Vater auf eine dieser Fahrten eingeladen. Es ist eine Geste für Alain Verlain, der selbst Austernzüchter war und nun im Pflegeheim lebt. Doch wird diese Fahrt kein Vergnügen, auf einer Sandbank wird ein Züchter gefunden, der niedergeschlagen wurde und vor der herannahenden Flut gerade noch die Rettung rufen konnte. Doch für zwei junge Austernfischer kommt die Hilfe zu spät, sie wurden niedergeschlagen, gefesselt und der Flut überlassen.

Alexander Oetker kann Stimmung und Atmosphäre, das beweisen seine drei Aquitaine-Krimis. Um den spannenden Plot, der wie immer sehr speziell mit Gegend verbunden ist, entwickelt sich ganz viel Frankreich-Feeling. Es geht um das gute Essen und die guten Weine, es geht um Leidenschaft für die typischen Landesprodukte – hier eben die berühmte Auster – und natürlich auch um die Liebe.

So ist Luc Verlain vor einiger Zeit aus Paris gekommen, ein richtiger Lebemann, der nichts anbrennen ließ, hat aber in Anouk, seiner Kollegin auch eine Partnerin gefunden, die ihm mehr bedeutet, als jede Freundin zuvor. Die Bindung mit seinem Vater ist wieder eng geworden, auch wenn nicht mehr viel Zeit bleibt, Versäumtes nachzuholen.

Man nimmt am rauen Geschäft der Fischer teil, erfährt von der harten Arbeit unter unwirtlichen Bedingungen, von Sehnsüchten und Hoffnungen und Enttäuschungen, wenn sich die Pläne nicht erfüllen. Das alles macht den Charme der Krimis von Alexander Oetker aus. Dazu kommt der gut ausgedachte Handlungsrahmen, der spannend angelegt ist und sich zum Finale noch mit einer richtigen Überraschung steigern kann. Der Krimi hat alle meine Erwartungen erfüllt, es war wieder eine Reminiszenz an Land und Leute und macht einfach Laune und nicht zuletzt Lust auf Frankreich.

Die Aquitaine-Krimis von Oetker müssen den Vergleich mit den Bretagne Krimis von Bannalec nicht scheuen.

Alles dreht sich um Austern

Im französischen Aquitaine gehören Austern zum Weihnachtsessen. Am Bassin d’Arcachon herrscht daher in der Winterzeit Hochkonjunktur für die Austernfischerei. Ein gutes Geschäft für Bertrand Chevalier, dem größten Produzenten in der Gegend. Allerdings weckt das auch Begehrlichkeiten bei Austerndieben, die ziemlich dreist vorgehen. Deshalb beobachtet die Brigade Nautique das Geschehen im Bassin genau. Auf Einladung dürfen auch Luc Verlain und sein todkranker Vater an einer solchen Tour teilnehmen. Dabei entdecken sie die Leichen von zwei jungen Männern. Es sind die Söhne von Austernfischern mit kleineren Betrieben, die gegen den großen Konkurrenten kaum noch eine Chance haben.

Dies ist der dritte Band um Commissaire Luc Verlain, der im französischen Aquitaine ermittelt. Ich mag diese Krimireihe von Alexander Oetker. Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen. Es gibt ganz viel Lokalkolorit, denn man erfährt viel über die Gegend und die dort ansässigen Menschen. Dieses Mal liegt der Schwerpunkt also auf der Austernfischerei. Dabei kommen Themen wie Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung und andere aktuelle Probleme auch nicht zu kurz.

Bei seinen Ermittlungen wird Luc von seiner Partnerin Anouk Filipetti unterstützt. Ich mag die beiden sympathischen Ermittler.

Auch wenn ich kein Freund von Austern bin, hat mich dieses Thema doch interessiert. Austernfischerei ist ein Knochenjob und auch hier geht es wie in anderen Wirtschaftsbereichen zu. Die Kleinen haben gegen die gierigen Großen keine Chance.

Obwohl es auch viel um Privates der Ermittler geht, war die Spannung doch immer da. Ich habe mich auch als Ermittler versucht, was gar nicht so einfach war. Am Ende löst sich alles schlüssig auf.

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen.

Vom Feinsten!

Die Dune du Pilat und das Becken von Arcachon kennen wohl viele – als Urlaubsziel in den Sommerferien. Doch der Autor entführt uns in seinem dritten Band mit dem sympathischen Kommissar Luc Verlain in die Region im Winter, was dieser Landschaft einen ganz besonderen, anderen Reiz verleiht. Immerhin ist die Region im Winter kaum von Touristen heimgesucht, sie bleibt fast ausschließlich den Bewohnern, den Fischern und Austerzüchtern vorbehalten. Im Winter herrscht emsige Betriebsamkeit im Bassin. Die Zeit kurz vor Weihnachten bedeutet Hochkonjunktur für die Austernzüchter, allerdings auch für Austerndiebe.

Luc Verlain darf in diesem 3. Fall sogar mit seinem Vater, einem ehemaligen Austernzüchter, ermitteln. Bei einer frühmorgendlichen Bootsfahrt, die Luc seinem todkranken Vater auf dem Polizeiboot ermöglicht hat, finden sie einen schwer verletzten Austernzüchter, der auf einer Sandbank niedergeschlagen und zurückgelassen wurde. Kurz darauf stoßen sie außerdem auf die Leichen zweier junger Männer, die an Pfählen festgebunden und der kommenden Flut überlassen wurden.

Luc Verlain muss innerhalb der alteingesessenen Familien der Austerzüchter ermitteln. Auch ein Großunternehmer, der nach und nach kleinere Betriebe aufkauft, rückt in den Fokus der Ermittler. Zusammen mit seiner Partnerin Anouk stößt er auf Missgunst, Korruption und menschliche Tragödien.

In diesem 3. Band ist Luc Verlain endgültig wieder in seiner Heimatregion angekommen, doch sein privates Glück mit Anouk scheint bedroht. Der Krimi bietet Spannung, überraschende Wendungen und regionales Flair vom Feinsten!

Ich mag immer noch keine Austern essen …

Die Winterzeit und vor allem die Weihnachtsfeiertage sorgen für Hochsaison in der Aquitaine, weil Austern auf keiner französischen Weihnachtstafel fehlen dürfen. Das war mir bisher gar nicht so bewusst – wie auch viele andere Dinge über Austern und ihre Zucht. Es scheint dort ein harter Konkurrenzkampf zu toben und selbst Austerndiebstahl steht auf der Tagesordnung.

Prekär
Aber nicht nur die prekäre Lage der Austernfischer wird hier behandelt, sondern es geht auch um Dinge wie Klimawandel, Erderwärmung, Globalisierung und die Verschmutzung der Ozeane. Alles Dinge, die tatsächlich jeden von uns betreffen, sich aber am Beispiel der Austernzüchter besonders gut verdeutlichen lassen – auch wenn das mein etwas romantischeres Bild der Berufsgruppe zerstört :-)

Verdächtige
So vielfältig wie die Probleme der Austernzüchter sind, so groß ist die Auswahl an Verdächtigen, die auftauchen. Geschickt lenkt Alexander Oetker meinen Verdacht mal hierhin und mal dorthin und im Laufe der Ermittlungen tauchen eine Menge unangenehme Zeitgenossen auf, denen ich zutraue, dass sie für Geld alles tun. Bis kurz vor dem Ende war ich unschlüssig, wer für all das verantwortlich ist.

Privates
Für mich gab es in diesem Krimi etwas zu viel persönliche Probleme. Der Vater ist so schwer erkrankt, dass es absehbar ist, dass er stirbt, Kollegin und Freundin Anouk ist in ihrem Job so gut, dass sie ein tolles Angebot in Paris bekommen hat – wer kann sich da noch auf Mord und Totschlag konzentrieren? Allerdings bin ich auch kein großer Freund von Liebesdramen in Krimis und deshalb befangen :-)

Zweisprachig
Viel besser als die Liebesbeteuerungen und alles, was damit zusammenhängt, gefielen mir Alexander Oetkers Beschreibungen von Land, Leuten und Wetter. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, selbst den Geruch der Austernbänke :-) Auch die vielen kleinen französischen Redewendungen und das Betiteln der Kapitel in Deutsch und Französisch gefielen mir ausgesprochen gut. Für mich brachte das noch so einen kleinen zusätzlichen Kick Urlaubsstimmung :-)

Mein Fazit
»Winteraustern« ist ein spannender Krimi aus der Welt der Austernzüchter. Bildhafte Beschreibungen, ein paar französische Redewendungen, reichlich Verdächtige, aber auch sozialkritische Töne werden hier zu einem stimmigen Gesamtwerk verwoben.

Französischer Krimi

Wie der Titel schon aussagt, geht es um die Austernfischer im Südwesten Frankreichs. Luc Verlain kehrte aus Paris zurück in die Heimat, um in der Nähe seines an Krebs erkrankten Vaters zu sein. Zufälligerweise ist er an Bord des Polizeischiffes, dessen eigentliche Aufgabe die Verhinderung von Diebstahl der Austern ist, als zuerst ein überfallener Fischer aufgefunden wird und später zwei Jugendliche tot in den Austernbänken gefunden werden. Der Kommissar beginnt mit den Ermittlungen, steckt der „Austernkönig“ hinter den Vorfällen oder sind andere Ereignisse der Hintergrund?

„Winteraustern“ ist der dritte Fall von Luc Verlain, für mich der erste, was manchmal störend war, da es Rückblicke gab, zu denen ich gerne mehr Informationen gehabt hätte.

Mir fehlte bei diesem Krimi die Spannung. Die Ermittlungen verliefen mittelmäßig, vieles zum Thema Austernfischerei, Landschaft, kulinarische Genüsse (phasenweise für mich sehr übertrieben dargestellt) …

Und dann ein Ende, das mich sehr unzufrieden zurückließ, aber wahrscheinlich als Cliffhanger für den nächsten Band gedacht ist.

Austerndiebe

Der 3. Fall für Commissaire Luc Verlain.

Es ist kurz vor Weihnachten, Hochkonjunktur für die Austernzüchter am Bassin d’Arcachon. Es ist ein harter Kampf gegen die Witterung, das Meer und die effektivere Konkurrenz. Deshalb kommt es immer wieder zum Diebstahl von Austern. Zusammen mit seinem Vater, einem ehemaligen Austernzüchter wollte Luc eine nostalgische Bootsfahrt im Bassin unternehmen. Doch diese Tour endet mit einer schrecklichen Entdeckung. Zwei Söhne der örtlichen Züchter wurden, grausam ermordet und an Pfähle gebunden, von den Verlains entdeckt. Was steckt hinter diesen Morden? Luc und seine Lebensgefährtin Anouk beginnen zu ermitteln.

Dieser Krimi teilt sich in 6 Abschnitte, die passend zum Inhalt betitelt sind. 45 knappe Kapitel in der idealen Länge sind in Leseabschnitte aufgeteilt die mit Ort, Datum und Uhrzeit überschrieben sind, die chronologische und auch räumliche Übersicht ist somit stets möglich. Dies wird auch noch durch die zugefügten Karten des Schauplatzes in den inneren Klappen des Umschlages ermöglicht, die sehr hilfreich waren. Französische Phrasen und Eigennamen sind kursiv gedruckt und deutlich hervorgehoben. Ein Glossar am Ende hätte ich mir gewünscht. Der Autor erzählt flüssig und bildmalerisch als Erzählstil hat er die auktoriale Erzählweise gewählt. Somit ist es dem Leser stets möglich in der Geschichte den Überblick zu bewahren.

Ob wohl ich vorher noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hatte, bin ich auch ohne Kenntnisse hervorragend in den Krimi hineingekommen. Die nötigen Informationen aus der Vorgeschichte, die zum Verständnis benötigt werden, hat Oetker geschickt und mit wenigen Worten in den Plot eingebunden. Der Krimi liest sich flott, der Einstieg ist leicht, weil die Auffinde-Situation der Leichen zu Beginn des Buches spannend und dramatisch erzählt werden. Leider ist die Auflösung des Falls nicht besonders spektakulär. Die Ermittler schaffen es, ohne besondere Verwicklungen den wahren Täter zu finden, die letztendliche Wendung jedoch, hat mich dann doch noch überraschen können.

Dieser Kriminalroman besticht vor allem durch die Schilderung der privaten Lebensumstände der handelnden Personen, die allesamt nachvollziehbar und glaubhaft agieren. Die Beziehungsgeschichte des Commissaire fand ich geradezu reizend. Über die Austernfischerei und die harten Bedingungen und den Überlebenskampf der Züchter habe ich viel gelernt. Die Bedeutung dieser Meeresfrüchte, ihre Zubereitung und wie sie richtig gegessen und genossen werden, ist eine Zugabe, die mir gut gefallen hat. Der Lesende ist sich stets des Settings bewusst, Lokalkolorit ist vorhanden. Die Personen sind hervorragend gezeichnet, die herben und arbeitsamen Menschen dieser Region sind toll beschrieben. Die Ermittler, besonders der Protagonist und seine Freundin, sind sympathisch. Am Ende hatte ich sogar Mitleid mit dem Täter. Auf jeden Fall werde ich mich nach den beiden Vorgängerbänden der Geschichte umsehen. Durch die angedeuteten Verwicklungen gerade im Privatleben von Luc Verlain bin ich schon sehr auf die Fortsetzung der Reihe gespannt. Da es bei der Auflösung des Falls etwas an Spannung gefehlt hat, von mir 4 von 5 möglichen Sternen. Auch für Einsteiger, die die Vorgängerbände nicht kennen, eine Leseempfehlung.

Sehr atmosphärisch

Dieser Frankreich-Krimi ist sehr flott zu lesen und bietet Krimi-Elemente und kulinarische Feinheiten gleichermaßen. Egal ob man nun gerne, nie oder hin und wieder Austern isst, den Krimi kann dennoch jeder Leser genießen.

Es ist Band 3 der Reihe um Commissaire Luc Verlain, Sohn von Alain, Austernzüchter im Ruhestand. Die Hochsaison für das Austerngeschäft ist voll im Gange, im Advent haben Austernzüchter im Bassin d’Arcachon keine freie Minute, in der sie nicht auf ihrem Boot beim Ernten, beim Aufbereiten oder beim Verkaufen ihrer Meerestiere sind.

Und dennoch – Alain, Luc und dessen Kollegen machen einen grausigen Fund. Ganz in der Nähe wurde zudem ein älterer Austernzüchter hinterrücks niedergeschlagen. Hat er was gesehen? Oder sogar mit der Sache zu tun?

Auch wer die Bände »Retour« und »Château Mort« nicht gelesen hat, kommt hier gut zurecht. Es gibt kleine Anspielungen auf vorherige Ereignisse, die Charaktere werden alle gut beleuchtet und es bleiben keine Fragen offen. Die Atmosphäre, die Alexander Oetker schafft, kommt sehr schön zur Geltung, man fühlt sich direkt in den Südwesten Frankreichs versetzt und meint bald, die Orte direkt vor sich zu sehen.

Dank diesem sehr gelungenen Aspekt fällt auch weniger stark auf, dass die Ermittlungen zeitweise etwas dahinplätschern, bis endlich die entscheidenden Puzzlesteine aufgedeckt werden. Aufgrund einiger kleiner Episoden zu Beginn des Buches hat der Leser gegenüber Luc etwas Vorsprung und kann selbst versuchen, vor ihm an die Lösung des Falls zu kommen.

Regionalkrimi mit kulinarischen Delikatessen

In der Winterzeit haben die Austernzüchter Hochkonjunktur, gehören Austern für Franzosen doch traditionell zu Weihnachten dazu. Allerdings sind am Bassin d’Arcachon Austerndiebe unterwegs, es herrscht ein harter Kampf um die begehrten, aber arbeitsintensiven Delikatessen. Luc Verlain, zu Besuch bei seinem Vater, einem ehemaligen Austernzüchter, findet bei einer gemeinsamen Bootsfahrt die Leichen zweier junger Männer. Luc und sein Team müssen sich mit dem harten Konkurrenzkampf der Branche auseinandersetzen, um dem wahren Täter auf die Spur zu kommen.

Inzwischen ist dies bereits der dritte Band um den Kommissar, der sich von Paris in die Acquitaine versetzen ließ, solange sein Vater krank ist. Als Sohn eines Austernzüchters weiß er selbst einiges über diesen Beruf, zum anderen kann er auf die Kenntnisse seines Vaters zurückgreifen. Er findet schnell Zugang zu den Austernzüchtern, von denen einige kurz vor der Pleite stehen, weil die Klimaveränderungen Auswirkungen auf die Austernernten haben. Seltsamerweise aber konnte mich der Fall nicht wirklich richtig fesseln, er ist solide geschrieben, aber trotz des angenehmen Schreibstils und mancherlei überraschenden Wendungen konnte ich mich nicht so richtig für dieses Buch erwärmen, und die Auflösung konnte mich nicht wirklich zufrieden stellen.

Das Buch versteht sich als Regionalkrimi. Und so erhalten nicht nur die Austernzüchter eine gebührende Anerkennung, sondern auch die Delikatesse des Meeres, die Auster, und damit verbunden auch die Küche und die Weine der Region. Zusammen mit dem Coverbild weckt das Urlaubsgefühle (auch wenn ich mich für Austern nicht wirklich begeistern mag). So richtig packen konnte mich auch dieser Krimi nicht, auch wenn ich nicht so richtig weiß warum. Ich vergebe 4 von 5 Sternen und gebe Luc Verlain noch eine weitere Chance …

Mäßig spannend

Das Aquitaine im Winter. Die Touristen sind fort, es kehrt Ruhe ein, die Franzosen genießen jetzt vor Weihnachten die Ruhe und ihren Landstrich. Da werden zwei Austernfischer tot aufgefunden. Luc Verlain, der zufällig beim Auffinden der Leichen dabei war, beginnt zu ermitteln. Und Verdächtige gibt es genug.

Es ist inzwischen der dritte Krimi um Luc Verlain, der in der Region Aquitaine in Frankreich spielt. Alexander Oetker hat seine Figuren weiterentwickelt. Luc ist immer noch hin- und hergerissen zwischen seiner großen Liebe Paris und seinem Heimatort, an den er (vorübergehend) zurückgekehrt ist, um bei seinem todkranken Vater zu sein. Alexander Oetker spielt hier mit der Zerrissenheit Lucs, dazu kommt noch eine neue Liebe und die alte wiederentdeckte Liebe zu seiner Heimat.

Alexander Oetker beschreibt die Region, die Landschaft detailreich und mit viel Liebe, ebenso die kulinarischen Genüsse. Er schafft eine schöne Atmosphäre, so dass man sich die Region gut vorstellen kann. Das macht aus dem Krimi einen Fall, der nicht so schnell vorankommt, und der somit auch nicht super spannend ist. Es macht aber Spaß, ihn zu lesen. Der Fall wird realitätsnah beschrieben, mit Bezug auf aktuelle Probleme wie den Klimawandel, die Globalisierung, die Umweltverschmutzung. Man lernt viel über die Austernzucht.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, jeder hat seine Ecken und Kanten und Geheimnisse. Es ist nicht notwendig, die vorherigen Bände zu lesen, es ist jedoch von Vorteil. Lucs Privatleben, das neben dem Fall eine große Rolle spielt, ist verworren. Er scheint teilweise nicht zu wissen, was er jetzt will. Und ein Geheimnis, von dem er selber offenbar nichts weiß, deutet schon auf einen nächsten Fall hin.

Wenn man die vorherigen Bände kennt, erkennt man, dass sich handwerklich etwas getan hat. Der Krimi liest sich leichter, runder. Alexander Oetker wird von Buch zu Buch besser. Allerdings weniger gefallen hat mir, dass die vielen anscheinend für einen Frankreich-Krimi typischen französischen Wörter und Redewendungen nichts in deutsche übertragen wurden. Warum muss da stehen ‚Sohn eines ostréiculteur‘ und nicht ‚Sohn eines Austernfischers‘? Und das zieht sich durch das ganze Buch.

Wer einen ruhigen Krimi mit viel Lokalkolorit in Frankreich mag, der wird sich hier wohlfühlen.