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Wisting und der Atem der Angst

Der dritte Cold Case für Kommissar William Wisting. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 448 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3492061435

ISBN-13: 

9783492061438

Erscheinungsdatum: 

30.11.2020

Preis: 

15,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 221.016
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3492061435

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein Wanderer findet im Wald die menschlichen Überreste einer jungen Frau. Der Polizei ist schnell klar: Die Art und Weise, wie sie getötet wurde, entspricht dem typischen Vorgehen des Serienkillers Tom Kerr. Doch der kann es nicht gewesen sein, denn er sitzt seit mehreren Jahren im Gefängnis. Stimmen etwa die Gerüchte, dass er damals einen Komplizen hatte? Schon vor Jahren nannte die Presse diesen vermeintlichen Partner des Serienkillers »Der Andere«.

Tom Kerr erklärt sich bereit, mit der Polizei zu kooperieren. Bei einer Tatortbegehung soll er wichtige Hinweise liefern. Doch dann passiert das Unfassbare: Dem Killer gelingt die Flucht. Wisting wird plötzlich zum Sündenbock und muss beide Täter dringend hinter Gitter bringen!

Kriminetz-Rezensionen

Spannende Geschichte

Wird er sie endlich zur Leiche der vermissten Taran Norum führen? Der Serienmörder Tom Kerr ist bereit zu kooperieren und die Polizei an den Tatort zu führen. Doch er nutzt die Chance, die er eigentlich nicht hat, zur Flucht. Es muss einen Helfer geben, der die Granate platzierte und ihm eine Waffe bereitlegte. Kommissar Wisting kann nur zusehen, wie seine Leute verletzt werden, darunter auch seine Tochter, die für die Polizei den Vorgang mit einer Kamera begleiten sollte. Ein heimlich angebrachter Sender erlaubt die Verfolgung Kerrs, so hofft Adrian Stiller, der die Wiederaufnahme alter Fälle leitet, auch an jenen Helfer zu gelangen, der seit Jahren unbehelligt in Freiheit lebt. Doch die Ermittler haben sich verkalkuliert, denn sie ahnen nicht, dass sie es mit einem weitaus clevereren Gegner zu tun haben als sie denken.

»Wisting und der Atem der Angst« ist im Norwegischen der bereits 15. Band um den Ermittler aus Larvik. In Deutschland wird der Krimi als dritter der Cold-Case-Reihe geführt. Dass der Autor bestens mit den polizeilichen Procedere vertraut ist, wird auch in dieser Geschichte deutlich, Jørn Lier Horst arbeitete selbst als Kriminalhauptkommissar,  bevor er sich ganz dem Schreiben widmete, wofür er inzwischen nicht nur mit zahlreichen Preisen geehrt wurde, Teile der Wisting Reihe sind zwischenzeitlich auch erfolgreich verfilmt worden.

Wie schon in den anderen beiden Fällen arbeiten Wisting und seine Tochter Line gemeinsam von verschiedenen Seiten an dem Fall. Die ehemalige Journalistin ist inzwischen freiberuflich tätig, übernimmt jedoch hin und wieder Aufträge der Polizei, weshalb sie auch bei der Ortsbegehung anwesend ist und alle Vorgänge festhält. Die Flucht wirft schnell Fragen auf und es dauert nicht lange, bis der Verdacht im Raum steht, dass der Helfer aus den Reihen der Polizei kommen könnte. Alle Spuren verlaufen zunächst im Sande, es gab zwar Unterstützer, doch diese waren offenkundig Strohmänner, um die Ermittler zu narren. Der Fall ist komplex und dann taucht wieder einmal der interne Ermittler auf, der es vor Jahren schon einmal auf Wisting abgesehen hatte – als hätte der Kommissar nicht schon genug zu tun, muss er sich auch noch mit Machtspielen abgeben.

Jørn Lier Horst gelingt einmal mehr eine spannende Geschichte, die einem von der ersten Zeile an packt und nicht mehr loslässt. Der erfahrene Ermittler einerseits und seine bisweilen etwas leichtsinnige Tochter, die jedoch mit ebenso scharfem Verstand arbeitet, sind zwar kein eingespieltes, aber ein überzeugendes Team. Auch Adrian Stiller gewinnt zunehmend an Profil, wenn bei ihm auch immer noch ein gewisser Zweifel mitschwingt. Der Nachfolger ist bereits für April 2021 angekündigt und jetzt schon vorgemerkt.

Eine Serie, die sich leider langsam abnutzt

Ich bin ein riesengroßer Wisting-Fan, obgleich ich eigentlich zu den Regio-Krimi-Tanten gehöre. Mir haben schon die ersten, »normalen« Fälle gefallen, aber als dann die Fortsetzungen in Richtung Cold-Case gingen, war ich hellauf begeistert. Ich mag Wisting und Line, insbesondere auch, weil sie jeweils ihre Linie beibehalten und nicht sprunghaft sind, weil es gerade mal in die Geschichte passt.

Allerdings zieht sich seit Anbeginn der Serie ein roter Faden durch die Bücher: Wisting ermittelt als Kommissar und Line kommt ihm dabei als Journalistin in die Quere. Dadurch, dass die beiden kaum miteinander über ihre Erlebnisse reden (dürfen/wollen), kommt Line immer wieder in gefährliche Situationen. Und nicht zu vergessen die Kämpfe von Wisting in den eigenen Reihen. Das ermüdet mit der Zeit. Mittlerweile sollten die beiden doch gelernt haben, dass es gefährlich ist, nicht miteinander zu reden. Und Wistings Vorgesetzte – und auch die Journalisten – sollten nach so langer Zeit auch wissen, dass er integer ist. Und trotzdem gerät er immer wieder in die Schusslinie und muss an zwei Fronten kämpfen.

Und gerade diese Situation, die eigentlich die Bücher ausmacht, ermüdet mittlerweile. Obwohl mit Stiller eine neue Figur eingebaut wurde, die mir mittlerweile gar nicht mehr so unsympathisch ist wie zu Beginn. Allerdings fehlte mir diesmal Hinweise zu Stillers »Geheimnis« (Schlaflosigkeit). Das hatte in den beiden letzten Büchern für Abwechslung gesorgt, weil ich wieder etwas zu rätseln hatte.

Alles in allem hat mir das Buch zwar gefallen, aber ein schaler Nachgeschmack (wegen der ständig gleichen Systematik bei Wisting und Line) ist doch geblieben.

Der Andere

Als im Wald menschlichen Überreste gefunden werden, ist sich die Polizei sicher, dass einer jungen Frau das Opfer des Serienkillers Tom Kerr geworden ist. Obwohl die Spurenlage so eindeutig ist, kann es Kerr nicht gewesen sein, denn der sitzt hinter Schloss und Riegel.

Seinerzeit gab es die Vermutung, dass Kerr einen Komplizen hatte, der von der Presse »Der Andere« genannt wurde. Kerr will mit der Polizei kooperieren, nutzt aber die Tatortbegehung zur Flucht. Das wird Wisting angelastet und er muss schnellstens beide Täter zur Strecke bringen.

Ich habe bereits die Vorgängerbände gelesen und war auch auf diesen Krimi gespannt. Der Schreibstil von Jørn Lier Horst lässt sich angenehm lesen.

Wisting ist ein sympathischer Kommissar, der seine Fälle unter allen Umständen lösen möchte und beharrlich seine Ermittlungen verfolgt. Sein Vorgesetzter ist Adrian Stiller, der so ganz anders ist als Wisting. Nebenbei erfahren wir immer wieder ein Stück aus William Wistings Privatleben. Natürlich ist auch wieder Tochter Line dabei, die als Journalistin ein Interesse an dem Fall hat.

Die Polizeiarbeit ist in diesem Fall nicht ganz einfach und so verläuft die Handlung eher ruhig. Dennoch ist die Spannung durchgängig da.

Ein gut konstruierter Kriminalfall, der mich überzeugt hat.

Wisting wird erneut gefordert - perfekte Spannung garantiert

Diese Reihe ist bemerkenswert und Wisting, der Cold-Case-Ermittler ,hat es diesmal mit einem äußerst vielschichtigen und aktuellen Fall zu tun.

Nachdem im Wald die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, ziehen die Ermittler einen inhaftierten Serienkiller zurate. Denn dieser Mord ist ganz ähnlich. Doch bei der Tatortbegehung überschlagen sich die Ereignisse und der Gefangene entkommt. Wisting ist hautnah dabei und muss nun den Entflohenen finden und auch gleichzeitig den Mord aufklären. Eine nervenaufreibende Suche beginnt …

Diese Reihe hat Suchtpotential. Unglaublich facettenreich geschrieben, bannt sie den Leser an das Geschehen. Bitte mehr davon!

Wieder überzeugend

Der Mörder Tom Kerr soll die Polizei zur Leiche eines Opfers führen, doch es gelingt ihm zu fliehen. Möglicherweise hatte er Hilfe von einem Komplizen – von der Polizei »Der Andere« genannt –, der wahrscheinlich auch die Taten mit verübte. Die Fahndung nach den beiden Straftätern läuft nun auf Hochtouren.

William Wisting war mitverantwortlich für die Sicherung Tom Kerrs und wird nun zum Sündenbock. Nicht nur die interne Ermittlung hat ihn im Visier, er wird auch vom Dienst beurlaubt. Dennoch versucht er, die Ermittlungen mitzuverfolgen.

Seine Tochter Line, Journalistin, war von Adrian Stiller, dem Leiter der Cold-Cases-Abteilung, beauftragt worden, den Ortstermin per Filmaufnahme zu dokumentieren. Im Anschluss möchte sie einen Bericht über Tom Kerr veröffentlichen, muss damit aber warten, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. Auch sie ermittelt auf ihre Art.

Adrian Stiller hatte einmal mehr Hintergedanken, doch so hatte er sich das nicht vorgestellt.

Wisting gefällt mir wieder sehr gut, man merkt einfach, wie erfahren er ist, und es ist auch schön, einmal keinen gebrochenen Ermittler zu erleben. Wisting ist Witwer, hat Tochter und Enkelin und ein ganz normales Leben ohne besondere Probleme. Er ist mit Verstand und Herz beim Ermitteln und wirkt dabei immer sachlich, aber nie gefühllos. Dies charakterisiert auch den Erzählstil, der Autor – selbst vom Fach – erzählt ruhig und sachlich.

Line Wisting ist Journalistin und hat daher ihre eigene Motivation, die nicht unbedingt der der Ermittler entspricht. Line hatte bisher in jedem der Cold-Case-Fälle ihre Rolle. Manchmal erscheint sie zu unvorsichtig.

Adrian Stiller kocht immer sein eigenes Süppchen, wofür er auch andere benutzt, ohne seine Intentionen offenzulegen. Sicher tut er das immer »für die Sache«, aber er nimmt damit in Kauf, andere in Gefahr zu bringen, während er sich in der Regel absichert. Sympathisch ist das nicht, wirklich unsympathisch ist er mir aber dennoch nicht, denn letztlich will er vor allem eines: Täter ihrer Strafe zuführen.

Wenn man als Leser erfährt, was Tom Kerr seinen Opfern antut, hofft man sofort, dass er schnell wieder gefunden wird, und hat gewisse Befürchtungen, wer sein nächstes Opfer werden könnte. Auch zum »Anderen« ergeben sich einige Verdachtsmomente, und man kann als Leser prima miträtseln, wer das sein könnte. Die Auflösung ist dann gewohnt nachvollziehbar.

Auch der dritte Band der Cold-Cases-Reihe hat mich überzeugt. Hier erhält man interessante Fälle, die sachlich und kompetent gelöst werden. Sachlich und kompetent wirkt auch der Erzählstil. Für mich ist diese Reihe eine der besten Krimireihen, die ich kenne. Gerne vergebe ich wieder volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Genrefans.