Ostfrieslandkrimi "Friesenstalker": Ostfrieslandkrimi.de im Gespräch mit Autorin Sina Jorritsma

„Friesenstalker“, der neue Ostfrieslandkrimi von Sina Jorritsma, ist als E-Book und als Taschenbuch im Klarant Verlag erschienen. Im Vorfeld der Veröffentlichung des 6. Bandes der Krimireihe Mona Sander und Enno Moll ermitteln hatten wir die Möglichkeit, ein Gespräch mit der ostfriesischen Autorin zu führen. Im Interview erfahrt ihr spannende Hintergründe über den neuen Krimi, der wieder auf der Ostfriesischen Insel Borkum spielt.

Ostfrieslandkrimi.de: Sina, magst du uns ein bisschen über den Ostfrieslandkrimi „Friesenstalker“ erzählen?

Sina Jorritsma: Die Inselkommissare Mona Sander und Enno Moll sollen diesmal eigentlich nur einen rechtskräftig verurteilten Stalker verhaften, der sich nach Borkum abgesetzt hat. Aber dann entwickeln sich die Dinge völlig anders als vorgesehen. Ich will noch nicht zu viel verraten, aber es gibt auch einen Mord und eine Geiselnahme. Außerdem können Mona und Enno Kollegen einer auswärtigen Polizeibehörde bei einem nicht gelösten Erpressungsfall helfen. Privat geht es auch wieder turbulent zu, es gibt bei Mona einschneidende Veränderungen. Ich hoffe, das waren jetzt nicht zu viele Andeutungen.

Ostfrieslandkrimi.de: An welchen Schauplätzen auf der Insel Borkum spielt dein Ostfrieslandkrimi?

Sina Jorritsma: „Friesenstalker“ ist ein richtiger Sommerkrimi, die Handlung findet während der Hauptsaison statt. Entsprechend viele beliebte Plätze werden die Leser wiedererkennen, ob es nun der Inselbahnhof oder der Fähranleger ist, die Bürgermeister-Kieviet-Promenade, die Dünenlandschaft nördlich vom Café Sturmeck oder der Nordstrand, wo sich die Geiselnahme abspielt.

Ostfrieslandkrimi.de: Wie bist du auf das Thema Stalking für deinen Roman gekommen? Gab es dazu einen besonderen Anlass aus deinem privaten Umfeld oder aus der Presse?

Sina Jorritsma: Ich habe von einem Fall gelesen, wo der Nachweis des Stalkings sich als sehr schwierig erwies. Letztlich konnte der Täter doch verurteilt werden. Nun begann meine Fantasie zu arbeiten: Was wäre, wenn so ein Stalker ums Leben kommt und seine Opfer sich in unmittelbarer Nähe befinden? Und wenn sie nicht eindeutig nachweisen können, dass sie mit seinem Tod nichts zu tun haben? Ich lehne Selbstjustiz strikt ab. Dennoch habe ich versucht, Mona Sanders Gewissenskonflikt darzustellen: Einerseits darf sie den Mörder oder die Mörderin nicht davonkommen lassen, andererseits hat der Stalker seine Opfer in psychische Ausnahmesituationen getrieben.

Ostfrieslandkrimi.de: Psychoterror, Angst, Ohnmacht. Die drei jungen Frauen Reina, Hanna und Janina sind zum Stalking-Opfer geworden und haben den Täter angezeigt. Macht eine Anzeige oder ein Kontaktverbot alles nur noch schlimmer? Wie siehst du das?

Sina Jorritsma: Das ist schwer einzuschätzen, wenn man selbst glücklicherweise nicht betroffen ist. Ich persönlich habe großes Vertrauen in unsere Polizei und Justiz und würde deshalb wahrscheinlich einen Stalker anzeigen. Die Gesetzeslage ist ja heutzutage auch eindeutiger als noch vor wenigen Jahren. Wenn der Täter merkt, dass er mit seinen Nachstellungen durchkommt, weshalb sollte er dann aufhören? Mein Mitgefühl gilt jedenfalls den Opfern, denen ein normales Leben teilweise kaum noch möglich ist.

Ostfrieslandkrimi.de: Wie geht es weiter mit der Serie rund um die Inselkommissare Mona Sander und Enno Moll?

Sina Jorritsma: In diesem Jahr wird es noch einen weiteren Fall geben, dessen Lösung in der Vergangenheit von Borkum zu finden ist. Ein Cold Case, wie die Amerikaner sagen, der aber durch ein neues Verbrechen wieder „heiß“ wird. Enno Moll wird besonders betroffen sein, weil er das Opfer sehr gut kannte. Und auch Mona Sander muss wieder nicht nur ein Verbrechen aufklären, sondern auch noch private Probleme in den Griff bekommen. Mehr will ich hier aber noch nicht verraten.

Das Interview wurde geführt vom Team von www.ostfrieslandkrimi.de